Di. 01.04.1997 - 19:00 Uhr Eisbären Berlin - Kassel Huskies 1:3 (0:2/1:0/0:1)

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Triumphzug in die Endspiele

Kassels Eishockey-Spieler stehen im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Mannheim! Sie feierten gestern den dritten Halbfinal-Sieg.

Gestern abend um 21.49 Uhr war die Sensation perfekt. Nach dem 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)-Erfolg im vierten Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den Berliner Eisbären stehen die Kassel Huskies im Finale um die Deutsche Meisterschaft! Falk Ozellis, Bruce Eakin und Greg Johnston mit ihren Treffern sowie Torwart Pavel Cagas mit seinen tollen Paraden waren die Matchwinner in einer diesmal fairen und anständigen Partie. Nach der Schlußsirene feierten die wenigen Huskies-Fans, die sich die Reise nach Berlin zugetraut hatten, ihre Mannschaft, die den großen Triumph noch auf der Eisfläche überschwänglich auskostete. Den Führungstreffer für die erwartungsgemäß zunächst abwartend agierenden Schlittenhunde erzielte in der 18. Minute Falk Ozellis. Ausgerechnet „Otze", der nur deshalb zum Einsatz kam, weil Tino Boos aufgrund seiner Matchstrafe vom Samstag von der DEL für dieses eine Spiel gesperrt war und zuzüglich 500 Mark Geldstrafe sowie ein Spiel auf Bewährung aufgebrummt bekam. Ozellis, der keinen neuen Vertrag bekommen soll, angelte sich den Puck an der Mittellinie, umspielte Derek Mayer und schob die Scheibe an Berlins Keeper Brunetta vorbei ins lange Eck. Und wie schon in den bisherigen Playoff-Begegnungen setzten die Huskies nach. Nur neun Sekunden vor dem Ende des Drittels tankte sich Bruce Eakin durch und überwand Brunetta per Rückhandschuß. Die diesmal friedlichen Eisbären wurden von den Huskies im ersten Drittel an die Kurze Leine genommen, so daß Torwart Pavel Cagas im Sportforum Hohenschönhausen nur selten seine phantastischen Reflexe einsetzen mußte. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, daß Schiedsrichter Lichtnecker nicht gerade souverän reagierte, als sich Jukka Seppo über gen ihn so sehr ärgerte, daß er den Schläger voller Wut gegen die Plexiglasscheibe hämmerte. Die Folge: Lichtnecker sprach zusätzlich noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe gegen den finnischen Center aus. Im zweiten Drittel suchten die Eisbären ihre letzte Chance und wurden in der 32. Minute für ihren nimmermüden Einsatz belohnt, als ein mächtiger Schlagschuß Andrusaks unhaltbar für Cagas im Winkel des Kasseler Tores einschlug. Dann aber hatte Pavel Cagas seine großen Auftritte. Kassels Keeper hielt ein halbes Dutzend schwerste Scheiben darunter einen schier „unhaltbaren" Schuß Durdles aus Nahdistanz. Das Schlußdrittel geriet für die Huskies zur Zitterpartie, weil ein Eisbären-Angriff nach dem anderen auf Cagas zurollte, und auf der anderen Seite Seppo sowie Eakin flinke Konter nicht vollenden konnten. Aber mit der oft ge- rühmten Disziplin und taktischem Geschick wehrten sich die Huskies erfolgreich. Dabei setzten nicht nur die Eisbären die Huskies unter Druck. Als Greg Evtushevski seinen Kollegen Johnston über den Haufen fuhr, schien der Verteidiger außer Gefecht zu sein. Doch der Allrounder erholte sich schnell von seinem Sturz auf den Hinterkopf und erlöste die Fans 70 Sekunden vor der Schlußsirene. „Shevi" war allein im Eisbären-Drittel aufgekreuzt, bediente den mitgelaufenen Johnston mustergültig, und der Kanadier ließ Brunetta mit einem halbhohen Schuß keine Abwehrchance.

Quelle: HNA


Eisbären Berlin - Kassel Huskies 1:3 (0:2/1:0/0:1)
0:1 (17:19) Ozellis
0:2 (19:51) Eakin (Evtushevski) 5-4
1:2 (31:10) Andrusak (Carlsson) 4-4
1:3 (58:44) Johnston (Evtushevski)

Zuschauer: 4421 + 4000 i.d. Eissporthalle Kassel

Schiedsrichter: Lichtnecker

Strafminuten: Eisbären 10 - Kassel 12 plus 10 Seppo