Fr. 03.11.2000 - 19:30 Uhr München Barons - Kassel Huskies 2:3 n.P. (1:1/0:1/1:0)

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3:2-Sieg nach Penaltyschießen bei den Barons
Die Duelle gegen die München Barons sind immer besonders enge und kampfbetonte Spiele. Zuletzt gingen die Kassel Huskies am 22. September in der Kasseler Eissporthalle mit einem 4:2-Heimsieg vom Eis. Heute mußte der Trainer der München Barons, Sean Simpson, auf die beiden Stürmer Phil Huber (Gehirnerschütterung) und Peter Abstreiter verzichten. Erstmals in dieser Saison gegen die Schlittenhunde spielte Rückkehrer Bob Sweeney, der seine Klasse bereits in den letzten Spielen für die Barons zeigte. Hans Zach war durch den Ausfall von Francois Guay (Oberschenkelverletzung) zu Umstellungen gezwungen. Pat Mikesch rückte neben Andreas Loth und Scott Levins in die erste Reihe, Henrik Hölscher zu Pelle Svensson und Thomas Daffner in die vierte Angriffsformation.


Rückblick: Achtmal gab es in der DEL-Geschichte eine Partie der Kassel Huskies gegen die München Barons. Bei zwei Siegen der Nordhessen gab es insgesamt 6 Niederlagen gegen den amtierenden Deutschen Meister. Mit drei Siegen hatten die Münchner unter Trainer Sean Simpson die Kassel Huskies den K.O. im Halbfinale der Play-Offs 2000 versetzt. Zu clever präsentierten sich die Bayern, immer wieder gelang ihnen im entscheidenden Moment ein wichtiger Treffer. In dieser Saison gab es schon einen Sieg, die Treffer beim 4:2-Sieg im September schossen Tully, Kreutzer, Robitaille und Loth für die Huskies sowie Serikow und Dolak für die Barons.

Aber die Hausherren legten gleich mächtig los im eigenen Stadion. Mehrfach nahmen sie das Gehäuse von Chris Rogles unter Beschuß, die größte Chance vergab Ex-Husky Shane Peacock. Sein sehenswerter Schlenzer landete an der Maske von Rogles. Und folgerichtig gingen die Barons auch in Führung. Mutterseelenallein stand Youngster Christoph Schubert (für den Deutschland-Cup nominiert) vor dem Kasseler Tor und hatte keine Mühe aus zwei Metern den Puck halbhoch ins Netz zu drücken. Er profitierte von dem Ausfall Peter Abstreiters und rutschte in die Reihe mit Handrick und Kennedy. Dieser sah den jungen Stürmer und bediente ihn von hinter dem Tor. 1:0 für den Meister in der 7. Spielminute. Vier Minuten später wollte Thomas Daffner die Scheibe zum Wechseln wegschießen und die Scheibe war auf einmal im Tor. Ein Treffer für die Huskies aus dem Kuriositätenkabinett. Daffners Schuß klatschte über die Schulter von Barons-Verteidiger Kent Fearns in Richtung Christian Künast. Der Puck sprang noch einmal auf und unter dem verdutzten Keeper hindurch zum 1:1-Ausgleich. Im Alleingang hatte der zweite Ex-Husky Thomas Dolak die erneute Führung auf dem Schläger, doch Chris Rogles zeigte seine ganze Klasse. Zum Drittelende hin hatten dann auf der anderen Seite Daniel Kreutzer und Andreas Loth noch Möglichkeiten für Kassel, aber es blieb beim Unentschieden.

Und die Huskies blieben weiter dran, Stephane Robitaille hatte bei eigener Unterzahl mit einem Konter den Führungstreffer auf dem Schläger. Christian Künast rettete für die Münchner auf der Torlinie. Heiko Smazal prüfte in der 23. Minute Chris Rogles auf der anderen Seite mit einem Schlagschuß von der blauen Linie. Eine Minute später scheiterte Barons-Topscorer Andy Schneider aus kurzer Distanz mit einem Direktschuß am Kasseler Torhüter. Einmal mehr präsentierte sich Chris Rogles in guter Form. Dann mußte Ex-Husky Thomas Dolak wegen Haltens in die Kühlbox. Genau 17 Sekunden brauchten die Kassel Huskies zur Führung. Tobias Abstreiter gewann das Bully und spielte quer auf Stephane Robitaille. Dieser sah seinen Verteidigerkollegen Brent Tully in guter Schußposition und der Hüne mit der 24 ließ Künast keine Chance. Sein Hammer zischte unhaltbar in die Maschen des Münchner Tores, es war der vierte Treffer des Kanadiers in dieser Saison. Damit nicht zufrieden, gaben die Huskies weiter Gas. Nach einem tollen Paß von Scott Levins scheiterte Mittelstürmer Pat Mikesch ebenso an Künast, wie wenig später der gebürtige Schongauer Andreas Loth. Gegen Ende hatten aber auch die Hausherren noch einmal Chancen, doch Rogles verhinderte gegen Peter Douris und Rick Girard einen weiteren Treffer.

Im letzten Drittel ging es etwas ruhiger zu auf dem Eis. Pat Mikesch hatte in der 53. Spielminute ziemliches Pech, nach dem Bullygewinn traf er nur den Pfosten des Münchner Tores. Die Barons zeigten dennoch, daß ein Fehler wieder die Wende bringen kann. Die Kasseler Hintermannschaft ließ Kent Fearns völlig allein vor Rogles stehen und traf im zweiten Anlauf. Den ersten Schuß konnte Kassels Torhüter noch abwehren, aber das 2:2 fiel in Minute 55. Alles wieder ausgeglichen, es wurde spannend bis zur letzten Sirene. Kurz vor dem Treffer hatte Münchens Stadionsprecher den 7:4-Sieg der Kölner Haie bei den Berlin Capitals vermeldet. Jubel bei den Barons, die die Möglichkeit besaßen, mit einem Sieg an die Tabellenspitze zu gelangen. Nach dem Ausgleich hatte zuerst Klaus Kathan eine große Chance zum Siegtreffer, doch Künast zeigte eine tolle Parade. Den Abpraller setzte Roger Hannson an den Pfosten. Pech für die Huskies – das Penaltyschießen sollte die Partie entscheiden.

Bisher traten die Mannen von Hans Zach zweimal gegen die Eisbären Berlin zu Hause und zuletzt in Mannheim an. Beide Duelle verloren sie, doch heute hatten sie einen überragenden Chris Rogles zwischen den Pfosten. Er hielt die Penalties von Peter Douris, Peter Larsson, Andy Schneider und Mike Kennedy bravurös. Auf der anderen Seite lief Klaus Kathan wieder als erster an und traf sicher. Bereits gegen die Eisbären und gegen die Adler hatte der 23jährige die Verantwortung übernommen und den Puck jeweils sicher versenkt. Kathan lief auf den Torhüter zu, fuhr nach links und hämmerte das Spielgerät unter die Querlatte. Thomas Daffner machte wenig später alles klar, sein Schuß ging zwischen den Schonern seines Freundes Christian Künast hindurch. Die Mannschaft genoß den Jubel ihrer mitgereisten Fans nach dem Happy-End. Die Kassel Huskies haben dank eines Klassekeepers das erste Penaltyschießen der Saison gewonnen und nunmehr aus den letzten vier Spielen 9 Punkte geholt. Sie stehen auf dem achte Platz mit 31 Punkten nach 19 Spielen.

Hans Zach: "In den ersten zehn Minuten hatten wir damit zu tun, die München Barons in Schach zu halten. Die Mannschaft von Sean Simpson hatte viele Chancen, Chris Rogles hat uns in dieser Phase im Spiel gehalten. Der glückliche Ausgleichstreffer von Thomas Daffner hat uns geholfen. Im zweiten und dritten Abschnitt haben wir gut gespielt und gekämpft. Im Penaltyschießen gab es heute einen glücklichen Punkt für meine Mannschaft."

Sean Simpson: "Die München Barons sind gut ins Spiel gestartet und haben im ersten Drittel ein unglückliches Tor gefangen. Die Kassel Huskies haben das zweite Drittel klar beherrscht und meine Mannschaft im letzten Drittel noch einmal alles versucht. Kassel hat in der Abwehr sehr gut gestanden und im Tor war Chris Rogles heute kaum zu überwinden."


München Barons – Kassel Huskies 2:3 n.P. (1:1/0:1/1:0/0:1)
1:0 (6:32) Schubert (Kennedy/Handrick)
1:1 (10:43) Daffner
1:2 (27:58) Tully (Robitaille/Abstreiter)
2:2 (54:43) Fearns (Serikow/Girard)
2:3 Daffner (Penalty)


Zuschauer: 3.247

Schiedsrichter: Schütz (Moers)