Fr. 15.09.2000 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 1:5 (1:1/0:1/0:3)

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1:5-Heimniederlage gegen starke Nürnberg Ice Tigers
Im ersten Spiel des zweiten DEL-Wochenendes waren die Nürnberg Ice Tigers mit Ex-Huskies-Kapitän Jürgen Rumrich in Kassel zu Gast. Mit zwei Siegen war die Mannschaft von Trainer Bob Murdoch in die Saison gestartet. Bis auf den am Knie verletzten Dimitri Dudik und Björn Nord – derzeit im Trainingscamp des NHL-Clubs Washington Capitals – können die Ice Tigers auf alle Spieler zurückgreifen. Im letzten Spiel gegen Augsburg schaffte der Ex-Mannheimer Paul Staton einen Hattrick als Verteidiger – er schoß drei Treffer in einem Drittel. Kassels Trainer Hans Zach mußte wiederum auf seinen am Oberschenkel verletzten Kapitän Tobias Abstreiter verzichten. Er wird hoffentlich in der nächsten Woche wieder in die Mannschaft zurückkehren. Francois Guay ist nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Düsseldorf-Spiel wieder dabei. Sebastian Jones sammelt bei den Junioren der Huskies erst einmal Spielpraxis, dafür rückt Jochen Molling als 7. Verteidiger in die Mannschaft.


Rückblick. In der letzten Saison gewannen die Huskies ihre Heimspiele mit 2:0 und 3:2. In der Lebkuchenstadt siegte die Mannschaft von Hans Zach kurz vor Weihnachten mit 5:2, das vierte und letzte Spiel ging dann an die Nürnberg Ice Tigers. In den Schlußsekunden schoß Miehm damals den 2:1-Siegtreffer. Insgesamt gab es in der DEL 20 Spiele in der Vergangenheit, von denen Kassel 11 gewann bei 4 Unentschieden und nur 5 Niederlagen.

Pelle Svensson hätte zu Beginn des zweiten Heimspiels die Fans der Kassel Huskies fast zu einem Rama-lama-ding-dong verholfen. Er scheiterte in der vierten Minute an Nürnbergs neuem Torhüter Paris Duffus. Im Laufe des Spieles zeigte der schon für die Berlin Capitals spielenden Duffus seine ganze Erfahrung aus den verschiedenen Ligen Nordamerikas, der DEL und der finnischen Liga. Nicht zuletzt deshalb wurde er zu einem der besten Goalies der Soumi-Liga der letzten Saison gewählt. Jubeln durfte wie im Spiel gegen die Adler Mannheim zuerst der Gegner. Die Nürnberg Ice Tigers gingen nach einem Abwehrfehler durch Bauertrick von Kevin Miehm mit 1:0 in Führung. Chris Rogles war auf sich alleine gestellt und konnte die Scheibe nicht abwehren. Nur zwei Minuten später eine weitere Schrecksekunde für die Huskies. Brent Tully konnte die Scheibe von der Torlinie – für seinen schon geschlagenen Torhüter – vor dem heraneilenden Stürmer der Ice Tigers wegschießen. Danach hatten die Stürmer Francois Guay und Scott Levins Großchancen für die Schlittenhunde. Klaus Kathan war es dann, der mit einer herrlichen Einzelleistung den amerikanischen Torhüter Duffus überwinden konnte. Er schnappte sich die Scheibe im Mitteldrittel und zockte den Keeper mit einem harten Schlenzer unter die rechte Torlatte aus. 1:1 – wieder Hoffnung in der Eissporthalle. Gegen Drittelende lag die Führung für Kassel in der Luft. Scott Levins, Pelle Svensson und Sylvain Turgeon scheiterten am überragenden Mann auf Nürnberger Seite – Parris Duffus.

Nach der ersten Verschnaufpause wollten dann die Schlittenhunde unbedingt den Führungstreffer erzielen. Nach einem Bullygewinn hatte Torjäger Sylvain Turgeon die Möglichkeit, doch wieder scheiterte der Kanadier am starken Duffus. Auch Verteidigerkollege Brent Tully konnte die Scheibe mit seinem harten Schlagschuß nicht in den Maschen versenken. Dann stand Chris Rogles im Brennpunkt. Martin Jiranek säbelte die Scheibe über die Latte, Markus Akerblom und Jan Nemecek scheiterten am Kasseler Goalie. Den Treffer für die Gäste erzielte dann Ex-Husky Jürgen Rumrich. Martin Jiranek setze sich entscheidend durch und seinen harten Querpaß konnte Rumrich einschieben. 2:1 für die Ice Tigers. Mit diesem Ergebnis ging es trotz guter Möglichkeiten von Ted Crowley (31.), Scott Levins (33.) und Thomas Daffner (36.) in die Kabine. Warum? Das Tor von Parris Duffus schien schier vernagelt zu sein, eine Superleistung des Amerikaners.

Doch dann riß der Faden im Spiel der Huskies. Innerhalb von nur 63 Sekunden erhöhten die Nürnberg Ice Tigers auf 4:1. Bei einem Gedränge vor Rogles brauchte Nationalspieler Martin Reichel die Scheibe nur noch über die Linie zu schlenzen. Und nur Sekunden später war es Kapitän Jason Miller, der den Puck an die blaue Linie spielte und gegen den Schlagschuß von Daniel Kunce hatte Chris Rogles keine Chance. Die Mannschaft von Hans Zach hatte danach in Überzahl die Möglichkeit das Ergebnis zu korrigieren, doch gegen die kompakt stehende Nürnberger Verteidigung wurde es immer schwerer. Zehn Minuten vor Ende folgte der legendäre "Mops" von den Rängen, doch die Kasseler hatten im Angriff einfach kein Glück. Kurz vor dem Ende machte die Kasseler Fans ihrer Mannschaft noch einmal Mut und erhoben sich von ihren Rängen. Doch ausgerechnet in dieser Phase erzielten die Ice Tigers den Siegtreffer zum 5:1. Martin Reichel trug sich zum zweiten Mal für sein Team in die Torschützenliste ein. Jürgen Rumrich und Verteidiger Per Lundell hatten ihm vorgelegt. Die Ice Tigers waren einfach im Ausnutzen der Torchancen konsequenter und hatten in Parris Duffus den überragenden Mann auf dem Eis.

Hans Zach: "Die Nürnberg Ice Tigers haben heute sehr gut gespielt und hier in Kassel verdient gewonnen. Wir waren gerade in unserem eigenen Drittel nicht geduldig genug und haben nicht gut gespielt. Die Nürnberger hatten viel Platz und deren Torhüter Parris Duffus hat sehr gut gehalten. Ich hoffe auf ein besseres Spiel am Sonntag in Oberhausen und dann am nächsten Freitag gegen die München Barons."


Kassel Huskies – Nürnberg Ice Tigers 1:4 (1:1/0:1/0:2)
0:1 (5:02) Miehm (Cherbayev/Chitarroni)
1:1 (8:54) Kathan (MacLeod/Svensson)
1:2 (30:15) Rumrich (Jiranek/Miller)
1:3 (44:21) Reichel (Rumrich/Miller)
1:4 (45:24) Kunce (Miller)
1:5 (55:24) Reichel (Rumrich/Lundell)


Zuschauer:3.727

Schiedsrichter:Hellwig(Krefeld)