Fr. 20.10.2000 - 19:30 Uhr Nürnberg Ice Tigers - Kassel Huskies 5:4 (2:2/2:1/1:1)

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Bei den Ice Tigers knapp mit 4:5 verloren
Nach der 1:5-Pleite aus dem zweiten Heimspiel der Saison wollten die Kassel Huskies bei der Partie in Nürnberg einiges vergessen machen. Ohne die beiden Verteidiger Jeff MacLeod und Sebastian Jones mußte die Mannschaft von Hans Zach in der Lebkuchenstadt auflaufen. Dafür rückte Roger Hannson neben Ted Crowley in die erste Verteidigung. Henrik Hölscher spielte nach seinem guten Kurzeinsatz gegen Augsburg in einer Reihe mit Patrice Tardif und Klaus Kathan. Bei den Gastgebern fehlten Nationaltorhüter Marc Seliger und Verteidiger Paul Stanton. Das Spiel am Freitag abend war voraussichtlich das letzte der Schlittenhunde im altehrwürdigen Linde-Eisstadion, im Januar wollen die Ice Tigers in die neue Arena umziehen.


Rückblick: Die Kassel Huskies haben eine positive Bilanz in der DEL-Geschichte gegen die Nürnberg Ice Tigers. Insgesamt spielten beide Mannschaften 21 Mal gegeneinander. Dabei gab es 11 Siege für die Schlittenhunde bei vier Niederlagen und 6 Niederlagen. Eine Tordifferenz von 70:57 spricht klar für die Mannschaft von Hans Zach. Durch einen Sieg könnte die Auswärtsbilanz (3 Siege – 1 Unentschieden – 4 Niederlagen) ausgeglichen werden, doch das nur für Statistiker. In der letzten Saison gab es drei Siege (2:0, 5:2. 3:2) und eine 1:2-Niederlage am 10.3.2000 im Linde-Stadion.

Und der Tigerkäfig war gut gefüllt beim Spitzenspiel des Tabellenvierten gegen die punktgleichen Kassel Huskies als fünfter. Die rund 100 mitgereisten Huskies-Fans staunten zu Beginn der Partie über das engagierte Auftreten der Nürnberger. Bei einem Gewühl vor Chris Rogles hob der Puck ab und Markus Akerblom schnappte sich das Spielgerät. Er legte es sich mustergültig vor dem Schläger und ließ Rogles keine Chance. 1:0 nach knapp 10 Minuten Spielzeit. Doch es kam noch schlimmer, nur 61 Sekunden später besorgte Nationalspieler Martin Reichel den zweiten Treffer. Die Ice Tigers spielten einen schnellen Konter und Reichel überwand den Kasseler Keeper mit einem Schuß durch die Schoner. Aber Huskies geben ja bekanntlich nie auf – die Trotzreaktion in Form von zwei Toren folgte in der 15. Spielminute. Fünfmal hatte der Torjäger Sylvain Turgeon bisher in dieser Saison getroffen und alle Tore fielen für den Franko-Kanadier in der Fremde. Nach 14:25 schaffte er sein sechstes mit einem feinen Rückhandschlenzer. Ein Querschläger von Kapitän Tobias Abstreiter landete auf seiner Kelle. Gerade mal 24 Sekunden später glich "Sly" dann zum 2:2 aus. Eine tolle Kombination mit Daniel Kreutzer und Verteidiger Örjan Lindmark vollendete Turgeon mit einem Flachschuß – Parris Duffus war zum zweiten Mal geschlagen. Bis zum Drittelende passierte nicht mehr viel, die Kassel Huskies waren wieder da.

Kurz nach Wiederbeginn mußte Kassels "Rackerer" Andreas Loth auf die Strafbank und prompt gingen die Gastgeber wieder in Führung. Vier Sekunden hätte Loth noch sitzen müssen, doch Dimitri Dudik nutze die Überzahlchance in der 23. Spielminute. Cherbajev und Nemecek hatten den Stürmer in gute Schußposition gebracht. Im Gegenzug fehlte dann Sylvain Turgeon das Glück zum dritten Treffer. Sein Schuß landete an der Unterkante der Querlatte, Pech für die Schlittenhunde. In der 32. Minute mußten dann Francois Guay und John Craighead auf die Strafbank – nur eine Minute später traf Björn Nord mit einem Hammer aus drei Metern zum 4:2. Per Lundell hatte ihm von hinter dem Tor zugepaßt. Aber wenn ein Tor fiel, folgte ein weiteres. Und das zum Glück auf der richtigen Seite. Der in die Kritik geratene Klaus Kathan nutze einen Abstauber zu seinem zweiten Saisontreffer und hatte endlich sein Erfolgserlebnis. Weitere Chancen vergaben Mario Chitaroni auf der Seite der Ice Tigers sowie Stephane Robitaille und Sylvain Turgeon für die Huskies. In Überzahl hämmerte Ted Crowley einen Schlagschuß erneut an das Nürnberger Torgestänge. Der Schiedsrichter nahm den Videobeweis zur Hilfe und entschied nicht auf Tor. Pech für die Schlittenhunde, weil sie streckenweise im Mitteldrittel besser als die Gastgeber waren.

Ein Superspiel sahen die 3.406 Zuschauer in der Nürnberger Eissporthalle auch im Schlußdrittel. Sylvain Turgeon hatte nach feinem Paß von Tobias Abstreiter den Ausgleich auf der Kelle, doch Duffus rettete. Auf der Gegenseite lief Dimitri Dudik frei auf Chris Rogles zu, doch der US-Keeper konnte diese Chance vereiteln. Nachdem Patrice Tardif für die Huskies vergab, stand erneut Rogles mit einer Weltklasseparade im Blickpunkt. Alexander Cherbajev stand völlig frei und konnte es nicht fassen, daß die Scheibe nicht im Netz zappelte. Ex-Eisbär Mario Chitarroni machte es dann (53.) besser und erzielte das 5:3 für die Ice Tigers. Einen Schuß von Akerblom fälschte er unhaltbar für Rogles ab. Doch postwendend kam 81 Sekunden später die Antwort der Huskies, die nie aufgaben. Klaus Kathan bekam einen tollen Paß von Klaus Kathan und erzielte seinen zweiten Treffer an diesem Abend. Sein Schlagschuß landete diesmal genau im Torwinkel, am verdutzten Parris Duffus vorbei. Das störte die Nürnberger Fans überhaupt nicht, sie feierten ihre Mannschaft bis zur Schlußsirene. Hans Zach riskierte am Ende alles und nahm den Torwart aus der Partie. Aber auch die 6:5-Überlegenheit brachte keine Änderung des Ergebnisses. Nach einem sehr guten Spiel mit ungewöhnlich vielen Toren müssen die Schlittenhunde leider ohne Punkte nach Hause fahren.

Hans Zach: "Meine Mannschaft hat heute gut gespielt. In einem fairen Eishockeyspiel waren die neuen Tore super für die Zuschauer. Unsere Niederlage war sehr unglücklich. Nachdem Nürnberg zweimal mit zwei Treffern vorne lag, war es schwer für meine Mannschaft zurückzukommen. Ich gratuliere den Ice Tigers zum Sieg. "

Bob Murdoch: "Das war heute abend ein super Eishockeyspiel, bereits nach 15 Minuten stand es 2:0 für uns. Kompliment an die Huskies, daß sie zweimal so zurückgekommen sind. Heute sind meine Spieler als Team aufgetreten. Unsere Fans haben eine Superstimmung im Eisstadion gemacht."


Nürnberg Ice Tigers - Kassel Huskies 5:4 (2:2/2:1/1:1)
1:0 (9:35) Akerblom
2:0 (10:26) Reichel (Craighead/Borsato)
2:1 (14:25) Turgeon (Abstreiter/Lindmark)
2:2 (14:49) Turgeon (Kreutzer/Lindmark)
3:2 (22:38) Dudik (Cherbajev/Nemecek)
4:2 (32:53) Nord (Lundell/Akerblom)
4:3 (33:20) Kathan (Hansson/Crowley)
5:3 (52:52) Chitrroni (Akerblom/Borsato)
5:4 (54:13) Kathan (Tardif/Crowley)


Zuschauer: 3.406

Schiedsrichter: Hellwig (Krefeld)