Fr. 22.10.2021 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - Bayreuth Tigers 0:3 (0:0/0:1/0:2)

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In allen Belangen ungenügend

Am Ende gab es Pfiffe und Schmähgesänge von den eigenen Fans. Das lautstarke „Wir haben die Schnauze voll“, dürfte nachgehallt haben in den Köpfen von Spielern und Verantwortlichen der Huskies.

Geschäftsführer Joe Gibbs zeigte am Wochenende Verständnis für die Fans, übte gleichzeitig harte Kritik am Auftritt der Mannschaft: „Die Fans haben absolut recht. Du kannst verlieren, aber nicht so. Der Einsatz, der Kampfgeist müssen stimmen. Wir haben 70 Prozent der Spieler aus dem Vorjahr gehalten. Aber mit nur 70 Prozent Einsatz geht es nicht“, sagt er. Der Klub sei immer, auch jetzt, auf der Suche nach Verstärkungen für den Kader.

Und der Trainer? Gibbs stellt sich hinter Tim Kehler: „Er hat da auf keinen Fall allein Schuld. Die Spieler vertrauen ihm.“ Ganz uneingeschränkt ist der Rückhalt für den Coach aber nicht. „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man sagen muss: Es geht nicht mehr. Bei uns ist dieser Zeitpunkt aber noch nicht gekommen.“

Deutliche Worte fand auch Joel Keussen. „Es ist verständlich, dass die Leute sauer sind. Es tut weh, wenn es nicht läuft“, sagte der Verteidiger nach dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz war. Und über die Dinge, die man sich vorgenommen habe: „Zu sagen, es sei wenig dabei herumgekommen, ist untertrieben. Es ist gar nichts dabei rumgekommen.“

Offensiv viel zu harmlos, defensiv nicht stabil – die Huskies stecken in einer Krise, wie sie lange nicht da war. Sind es auch Nachwirkungen des verpassten Aufstiegs, die da spürbar sind? Gerade die Führungsspieler der lange so erfolgreichen Saison schwächeln derzeit gewaltig. Das fängt bei Troy Rutkowski an und hört bei Corey Trivino auf. Gibbs sagt aber auch da: „Wir haben es verpasst. Das schmerzt. Aber das muss jetzt vorbei sein, das kann und darf nicht mehr in den Köpfen sein.“

Dass die Huskies mit elf Toren in sieben Spielen viel zu ungefährlich sind, sei laut Keussen ein „Sinnbild unserer schlechten Leistung.“ Auch Trainer Tim Kehler sagte: „Null, ein oder zwei Tore pro Spiel sind nicht genug.“ Dem Kanadier fehlten bei der Pressekonferenz ein wenig die Worte: „Es gibt nicht viel zu sagen. Wir haben Lust, wir haben die Zweikämpfe gut geführt, aber wir haben kein gutes Ergebnis.“ Die Antwort auf die Frage, was besser laufen müsse, „ist einfach, aber die Umsetzung ist es nicht. Wir müssen mehr arbeiten und zusammenfinden.“

Gegen die Tigers versuchten die Huskies, mit vielen Wechseln innerhalb der Reihen zum Erfolg zu kommen. Die drei Center Jake Weidner, Eric Valentin und Corey Trivino, der im zweiten Drittel zehn Minuten verletzt pausieren musste, wechselten immer wieder zwischen den Angriffsreihen, auch in der Abwehr wurden die Paare getauscht. Aber dieser Kniff blieb ohne Erfolg. Keussen: „Es ist vollkommen egal, mit wem man auf dem Eis steht. Man muss einfach seine Leistung bringen.“

Der für die Huskies spielfreie Sonntag wurde mit gemischten Gefühlen gesehen. „Das ist gut für uns, wir brauchen die Zeit für eine Neugruppierung“, sagte Kehler. „Als Sportler ist das Schöne, dass man es schnell besser machen kann. In unserer Situation hätte ich lieber direkt wieder gespielt“, sagte Keussen. Der 30-Jährige sieht inzwischen auch mentale Auswirkungen des Negativlaufs: „Vor zwei Wochen hätte ich das verneint. Mittlerweile ist es aber in den Köpfen, der Druck ist da. Das kann man nicht wegwischen.“

Quelle: HNA


SR: Becker/Janssen - Z: 2409

Tore: 0:1 (14:55) Meier (Schumacher, Meisinger), 0:2 (45:14) Pither (Ribarik, Kolozvary), 0:3 (46:24) Meier (Schumacher, Pruden)

Strafminuten: Kassel 6 - Bayreuth 4