Fr. 23.10.1987 - 19:30 Uhr EC Kassel - Neusser SC 13:1 (5:0/5:1/3:0)

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EC Kassel - Neusser SC 13:1

Freitag, kurz vor 22 Uhr: Matt und zerfurcht von den Kufen der Cracks lag das Eis vor den Augen der Kasseler Fans. Und die forderten im Glückstaumeides 13:1 (5:0, 5:1, 3:0)-Sieges über den Neusser SC lautstark und erbarmungslos die Ehrenrunde ihres „ECK". Doch was herausgefahren kam, war die Eismaschine. Tore Hedwalls Truppe ließ sich nicht mehr blicken, und gab so ihren Anhängern zu verstehen, daß sie sich nicht ungerechtfertigt (siehe eine Woche zuvor) - so die Spieler - auspfeifen läßt. Blau-Weiß contra Rot-Gelb - was sich da am Freitag abend in der Kasseler Eissporthalle prä- sentierte, war ein echter Klassenunterschied, wenn nicht mehr. Spritziger Sekt, der weit mehr als nur die rund 800 Käufer verdient hatte, wurde da serviert gegenüber fadem Wischwasser aus dem Kohlenpott. Während die Neusser allenfalls biedere Hausmannskost boten, kredenzte Kassel ein Menü, dessen drei Gänge mit wahren Köstlichkeiten gespickt waren. Schon Gang eins ließ keinen Zweifel aufkommen, auf wessen Seite der bessere Koch stand: Drei Sterne für den EC Kassel! Nach den Treffern von Vorlicek, O'Brien (2), Günter Preuß und Lammel war die Partie entschieden. Kassels Stürmer schössen aus allen Lagen, und selbst ein 5:4-Überzahlspiel brachte Neuss keine Resultatsverbesserung. Lothar Kremershof, ehemaliger Nationalspieler, der bei den Neussern als Interimstrainer eingesprungen ist, bekannte in der Pause: „Kassel spielt wie entfesselt." Der zweite Gang wurde dann zur großen Vorstellung des Harry Pflügl: Mit drei Treffern (und einem vierten im 3. Drittel) krönte der Kasseler Neuzugang; bis dato nur auf Platz acht der internen EC-Skorer-Liste, seine ausgezeichnete Leistung. „Plügl ist ja heute geflogen", lachte Coach Tore Hedwall im Nachhinein und hob gleichzeitig O'Brien hervor, der sich wie Günter Preuß mit drei Treffern am Schützenfest beteiligte. Dem letzten Gang, in dem die Kasseler mit den Neussern Erbarmen zeigten, verlieh eine kleine Keilerei die rechte Würze. Je 2 +2 Strafminuten für die Streithähne Kolodziejczak und den Neusser Roessli brachten Platz auf dem Eis. Als Vorlicek schließlich noch fünf Strafminuten wegen hohen Stocks absitzen mußte (der Neusser Wehrmann soll eine Gehirnerschütterung erlitten haben), gelang dem hervorragenden Günter Preuß in 3:4-Unterzahl noch das 13:1. Rali Eichler war für den verletzten Toni Thiel ein guter Ersatz im Tor. Mit ihm und der Leistung vom Freitag ist Kassel für das Spiel heute (19 Uhr) in Duisburg bestens gerüstet. Das meinte auch Tore Hedwall. „Ich werde heute -nicht viel sagen", ließ er die Taten sprechen. Nach diesem Klassespiel ist der einzige Leichtverletzte auf Kasseler Seite zu beklagen: Ein Fan soll sich Blasen an den Händen getrommelt haben.
Tore:
1:0 (3.) Vorlicek (Brown/Glynne),
2:0 (4.) O'Brien (Kolodziejczak),
3:0 (11.) O'Brien (Pflügl/Thurston),
4:0 (18.) G. Preuß (Roedger/B. Preuß),
5:0 (20.) Lammel (Thurston/Pflügl),
6:0 (27.) Pflügl (Tarves/B. Preuß),
6:1 (27.) Hakenewert,
7:1 (31.) Pflügl (O'Brien- /Kolodziejczak),
8:1 (31.) O'Brien,
9:1 (33.) G. Preuß (Vorlicek/Thurston),
10:1 (34.) Pflügl (O'Brien),
11:1 (49.) Kolodziejczak (O'Brien/Pflügl),
12:1 (49.) Pflügl,
13:1 (58.) G. Preuß (Glynne/Meyer - 3:4).
Strafminuten: Kassel 11, Neuss 6.
SR: Porteous (Möhnesee).


Quelle: HNA