Gary Hoag

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 Gary Hoag    Flag of Canada.png

Hoagprofil.jpg

Quelle: privat

Geburtsdatum 15.03.1953
Geburtsort Toronto, ON, Kanada Flag of Canada.png
Todesdatum 17.06.2017
Sterbeort Inglewood, ON, Kanada
Position Stürmer
Nummer #9 / #10
Letzter Verein Toronto Marlboros   Flag of Canada.png
Spielzeiten in Kassel
Jahrgang Sp. (T/A) Str. Liga
1978-1979 14* (38/-) - RL
1979-1980 16* (27/12*) 24* RL
1978-1980 30* (65/12*) 24* RL

Gary Mathew Hoag #9 / #10 wurde am 15.03.1953 in Toronto, ON, Kanada geboren und spielte und spielte von 1978 bis 1980 für die ESG Kassel.

Laufbahn als Spieler[Bearbeiten]

Mit drei Toren beim 5:3-Erfolg in Herne feierte er als Nobody am 1. Oktober 1978 einen famosen Einstand. Als er Ende Februar 1980 die ESG Kassel nach einem mächtigem „Kabinengewitter" wieder verließ, ging Gary Hoag als einer der ersten „Helden" des jungen Kasseler Eishockeys zurück nach Kanada. Der Torjäger aus Toronto hatte gemeinsam mit Danny Coutu und Eddi Michel die Herzen der Fans im Sturm erobert und die ESG als Spieler und dann Spielertrainer zu Regionalliga-Meisterschaft und Oberliga-Aufstieg geführt.

„Es war wohl der erste Eishockey-Boom in Nordhessen," blickt der heute 40jährige Hoag zurück. „Einige Fans haben mich sogar noch wiedererkannt," strahlt der noch immer schlaksig wirkende Kanadier, „einer hat mich um eine Autogrammkarte gebeten." Auf der Tribüne hat er gesessen, während einer Stippvisite „in der zweiten Heimat" ein Spiel des aktuellen Kasseler Teams angesehen. „Also Mike Millar hat mich mit seiner geradlinigen Spielweise schon beeindruckt," sagt Torjäger a. D. Hoag über Torjäger Millar.

Und, vor allem, „es wird beim ECK viel professioneller gearbeitet als damals. Damals kamen in der Drittelpause irgendwelche Leute in die Mannschaftskabine, knallten einen Hunderter auf den Tisch auf Sieg", beschreibt Hoag heute schier unglaubliche Zustände. Der Gedanke an die späten siebziger Jahre bringt Gary zum Erzählen, zwei Stunden vergehen wie im Fluge. Die Namen der Mitspieler von einst - Coutu und Michel natürlich, Daubertshäuser, Ortstadt, Berwald, Bunkowski, später Eichler, Feuerstein, Umsonst - sind sofort parat, ebenso manche Geschichte. Auch an „Pauli" Götz und Jochen Ferstl erinnert sich Hoag, wenn auch nicht so gerne. „Pauli hatte immer einen viel zu kurzen Schläger. Aber er hat nie auf mich gehört, fühlte sich als Star. Als ich ihn auf der Bank pausieren ließ, machte er zuerst bei Ferstl Stimmung gegen mich." Götz fand Gleichgesinnte im Team, am Ende der Palastrevolution - drei Spiele vor Saisonschluß - stand Hoag auf der Straße.

„Mein unrühmlicher Abgang mit laufstarken Beschimpfungen hat alle Brücken einstürzen lassen," weiß Hoag mit dem Abstand von 13 Jahren sein eigenes Fehlverhalten gegenüber dem damaligen Vorstand um Dieter Lotz besser einzuordnen. „So hätte ich mich trotz aller Enttäuschung nicht gehenlassen dürfen." Immerhin hat ihn dieses Erlebnis so geprägt, daß der damals 27jährige spontan die Schlittschuhe an den Nagel hing. „Bis heute habe ich nicht mehr ernsthaft gespielt, nur noch ein oder zweimal im Jahr zum Spaß mit Freunden."

Heute schleppen ihn gelegentlich die Töchter Michelle (11) und Kally (7) zu einem Spiel der Toronto Maple Leafs, doch angesichts von Eintrittspreisen bis zu 80 Dollar - „ohne Popcorn, Cola und Parkgebühr" - und der beruflichen Anspannung winkt Gary Hoag da schon 'mal ab. „Hoag und Partner" heißt seine Maler- und Tapeziererfirma „mit Gebäudereinigung und zehn Mitarbeitern", die er nach seiner Rück- kehr aus Kassel gegründet hat. Wichtigstes Startkapital war nicht der letzte Scheck von der ESG über „700 oder 800 Mark, den ich vor Gericht einklagen mußte", sondern seine heutige Ehefrau Renate, deren Eltern beide in Baunatal besuchen. „Bei einer Party von Axel Allmeroth habe ich sie in Kassel kennengelernt," strahlt Gary Hoag, „und dann ist sie nachgekommen". Sie ist seine liebste Erinnerung an die Zeit bei der ESG. „Das Beste in Kassel waren damals die Frauen, die tollen Fans und das Bier," flachst der nicht vergessene „Held".

Quelle: HNA


Nachruf[Bearbeiten]

Gary Hoag ist tot – eines der ersten Idole des Kasseler Eishockeys

Kassel. Gary Hoag war eines der ersten Kasseler Eishockey-Idole. In einigen Tagen wollte er Kassel mal wieder einen Besuch abstatten. Doch plötzlich und unerwartet starb der frühere ESG-Spieler nun an einem Herzinfarkt.

Der nächste Besuch in Kassel war fest geplant. Schon am 29. Juni wollte Gary Hoag mit seiner Renate in ihrer Heimatstadt das 150-jährige Bestehen Kanadas und ein Wiedersehen mit alten Weggefährten feiern. Fan und Freund Arno Braun hielt die Fäden in der Hand, Danny und Tina Coutu wollten aus Garmisch-Partenkirchen kommen. Doch daraus wird nichts mehr. Plötzlich und ohne Vorwarnung verstarb Gary Hoag am Wochenende im kanadischen Toronto. Herzinfarkt beim Musizieren. Nur 64 Jahre alt wurde eines der ersten Kasseler Eishockey-Idole.

„Am Samstag haben wir per Mail noch letzte Details unseres Treffen geklärt“, berichtete Danny Coutu (62), „umso größer war der Schock dann am Sonntag über seinen Tod.“ Vier Jahrzehnte lang hatten die beiden Kanadier ihre in Nordhessen begründete Freundschaft gepflegt. Coutu war beim Beginn des Kasseler Eishockeys 1977 der erste Ausländer im blau-weißen ESG-Trikot - als Spielertrainer. Ein Jahr später, 1978, kam Gary Hoag hinzu. Wie Coutu begeisterte auch der lange Schlaks aus Toronto mit schwarzem Vollbart sofort die Fans. Zwei Spielzeiten nur absolvierte der Stürmer in Kassel, dann zog es ihn wieder heim - auch weil der Verein nicht alle finanziellen Zusagen eingehalten hatte.

Als Gary Hoag 1980 ging, feierte die stetig wachsende Fangemeinde den ersten Aufstieg in die Oberliga und ein halbes Jahr später einen Neuzugang namens Shane Tarves. Und Hoag nahm seine große Liebe Renate aus Kassel mit nach Toronto. So, wie später etliche weitere Puckjäger in Nordhessen ihr privates Glück fanden.

Zurück in Toronto, machte Hoag mit 27 schon Schluss mit dem Eishockey. Er arbeitete zunächst als Maler und Tapezierer, zwei Kinder wurden geboren und später leitete er eine Firma für den Innenausbau von Immobilien. Hoag fand großen Spaß und Erfolg im Dartsspielen, auch privat lief es gut: Gary Hoag freute sich auf die Geburt seines ersten Enkelkindes im Laufe dieses Sommers.

„Gary hat sich immer interessiert, wie es ums Kasseler Eishockey bestellt ist und war aufgrund der familiären Bindungen seiner Ehefrau immer mal hier in Nordhessen zu Besuch“, berichtete Arno Braun. Ohne großen Aufhebens kam er, ruhig und bescheiden, wie er immer aufgetreten war. Gary Hoag, der zweite Ausländer im Kasseler Eishockey.

Quelle: HNA.de


Trivia[Bearbeiten]

  • Agierte in der Saison 1979/80 als Spielertrainer
  • Erzielte 8 Mal einen Hattrick in folgenden Spielen
  • Erzielte 2 Mal 4 Tore in folgenden Spielen
  • Erzielte 3 Mal 5 Tore in folgenden Spielen
  • Erzielte 1 Mal 6 Tore in folgenden Spielen

Galerie[Bearbeiten]

  • Hoag (li.) und Coutu beim Heimspiel gegen Wolfsburg
    Quelle: HNA / Schilling
  • Hoag mit seiner Frau
    Quelle: HNA

Statistik[Bearbeiten]