Mi. 19.11.1986 - 19:00 Uhr ESG Kassel - EC Bad Nauheim 5:3 (2:1/3:0/0:2)

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Viel hat nicht gefehlt, und die Eishockey-Cracks des EC Bad Nauheim wären am Bußtag auf Kosten der Klubkasse Essen gegangen. Doch zwei Pfostenschüsse im Endspurt, eine hochklassige Leistung der Kasseler Gastgeber im sonst so schwachen zweiten Drittel sowie das 2:1 nur 16 Sekunden vor Ende des ersten Drittels ließen die Badestädter im dritten Hessenderby der Zweitligasaison zum dritten Mal leer ausgehen. Nur bei einem Sieg eben hätte die Kasse das Schnitzel finanziert ... Mit 5:3 (2:1, 3:0, 0:2) behielten die ungemein kampfstarken ESG-Cracks somit ein Punktepaar, das einen Verfolger abschüttelte und (wegen der Krefelder Spielverlegung in Berlin auf kommenden Dienstag) zumindest nach Pluspunkten wieder Rang zwei einbrachte. Eine Position, die im heutigen Heimspiel (20 Uhr) gegen die Schalker Haie nicht zur Disposition stehen dürfte, aber am Sonntag um 15.30 Uhr bei Spitzenreiter Preußen Berlin nur mit Klauen und Zähnen zu verteidigen ist. Denn dort, in der „Höhle des-(Berliner) Bären" endlich einmal zu punkten, das ist ein Traum - nicht nur von ESG-Trainer Tore Hedwall. Der Schwede konnte am Mittwoch mit seiner Truppe zufrieden sein, die nach zögerlichem Beginn gegen eine resolut beginnende Nauheimer Formation das Heft doch noch in die Hand bekam und statt mit einem möglichen 1:3-Rückstand mit einem 2:1-Vorsprung in die erste Pause ging. „Das zweite Tor, nur 16 Sekunden vor der Sirene, hat unsere Moral wohl kaputtgemacht", meinte Gästecoach Rickie Alexander später. Eins von zwei Toren übrigens, das mit Shane Tarves ausgerechnet ein langjähriger Weggefährte des Neu-Nauheimers erzielte. Jener Torjäger, den Alexander noch im Sommer in die Badestadt locken wollte... So aber zählte Tarves am Bußtag zu den Stützen der Blau-Weißen, die in einem brillanten zweiten Abschnitt klar auf die Siegerstraße einbogen. „Wir haben sehr konzentriert gespielt, die Positionen gehalten und unsere Chancen genutzt", strahlte Hedwall, „da hat einfach alles gekiappt". Im Gegensatz zu den Gästen, denn „wir haben unsere Arbeit nicht mehr getan, die Konzentration verloren und dumme Strafminuten kassiert", so Alexander zur Wende. Im Schlußspurt fanden die Nauheimer zurück zur spielerischen Linie, doch mit Glück, glänzender Moral, einem überzeugenden Torsteher Novak und viel Routine sicherten die Blau-Weißen den Sieg. Imponierend vor erneut 3.000 Zuschauern vor allem die Leistungen der Mannen um O'Brien und Dvorak, die gewiß 40 Minuten auf dem Eis standen.
Tore:
0:1 (11.) HJ.Pöpel (4:5),
1:1 (14.) O'Brien (Preuß/Kopta),
2:1 (20.) Tarves (Brown/Kolodziejczak),
3:1 (22.) Tarves (Brown/Preuß - 4:4),
4:1 (35.) Kopta (Slanina),
5:1 (38.) Kopta (O'Brien),
5:2 (48.) Blumenschein,
5:3 (57.) Carroll.

Quelle: HNA