Sa. 12.12.1981 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Grefrather EC 15:4 (2:1/8:1/5:2)

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1500 Zuschauer in der Eishalle waren aus dem Häuschen, weideten sich an der Torflut, skandierten immer wieder die Namen ihrer. Lieblinge. Mit begeisterndem Offensiv-Eishockey brachten die Kufencracks der ESG spätestens ab dem Mitteldrittel bei den Fans das Eis zum Schmelzen. Die 15:4 (2:1, 8:1, 5:2)-Torlawine, unter der sich am Ende der der Verzweiflung und Resignation nahe Grefrather EC begraben sah, festigt auf Platz zwei die Verfolgerrolle der Kasseler gegenüber dem Herner EC, der 24 Stunden zuvor auf eigenem Eis doch erhebliche Mühe hatte, den Neußer SC mit 9:6 niederzuhalten. Nur ESG-Trainer Toni Waldmann teilte den Enthusiasmus der Fans nicht so ganz, hatte dabei freilich mehr die Saisonperspektive im Blick. „Wir sind gerade erst dabei, uns aus der Talsohle zu lösen", stapelte der Coach offenbar bewußt etwas tief, um sein Team nicht schon in dieser Meisterschaftsphase unumschränkt auf den Favoritenschild heben zu lassen. Dabei prophezeit selbst der Toni dem schärfsten' Rivalen aus dem Kohlenpott mit seinem Vorsprung von zwei Trainingsmonaten ein „unausweichliches Leistungstief im Januar und Februar" und hebt damit die Erwartungsschwelle beim „Fußvolk" an. Verhehlen konnten indes auch Waldmann und seine Vorstandscrew satte Genugtuung nach dem 15:4 nicht. Mit ihren Transfers haben sie zweifellos in den Glückstopf gegriffen. Die Neuen, der Kanadier Bob Jones und der Finne Rauno Saarnio, entpuppten sich als Volltreffer, die der Mannschaft zusammen mit Peter Olejnik neues Profil geben. Die drei buchten allein 12 der 15 Treffer auf ihrem Konto auf, ein Einstand nach Maß. von dem auch durch erklärliche Anpassungsschwierigkeiten von Saarnio und Jones im Anfangsdrittel (nur 2:1!) kein Jota abzustreichen ist. Dagegen hatte Toni Waldmann an dem erklärten Publikumsliebling Peter Kouba mancherlei auszusetzen: „Diesmal hat er nur 50 Prozent seines wahren Leistungsvermögens gebracht, zuviel auf eigene Faust unternommen, sich zu selten der Mannschaft angepaßt." Die durch strikte Defensive das erste Drittel ohne größeren Schaden überstehenden, aber dann wie erwartet zusammenklappenden Grefrather, deren gewiß nicht schlechter kanadischer Torwart Locicero nach dem 1:6 (durch einen „Bauerntrick" von Olejnik) entnervt vom Eis fuhr und Laaks Platz machte, konnten den Beobachter dauern. Gegenüber der Truppe vom Niederrhein, die nicht zuletzt auch ihrem hohen Durchschnittsalter Tribut zollte, war die selbst ersatzgeschwächte ESG noch opulent besetzt. Zwei Angriffsreihen, aber nur drei Verteidiger hatte der Tabellen- Drittletzte mitgebracht, und zu allem Überfluß brach sich fünf Minuten vor der Schlußsirene Feyen, wie später im Krankenhaus diagnostiziert wurde, das Schienbein! Ulrich Fuhrmann

ESG: Weiß (Schurian) - Saarnio, Nierich - Thomas, Nominikat - Casselmann - Jones, Köstler, Olejnik - Kouba, Spreigl, Lemanczyk.

Grefrath/ Locicero (Laaks) - Kramarezyk, Haas - Feyen "-' Herrig, Klähn, Ptennings - Klanten, Daigle. Starclt^

Schiedsrichter: Gutscher/Trapp (Ludwigshafen).
Zuschauer: 1500. Strafminuten: ESG 11 - Grefrath 11. Torfolge:
1:0 (5.) Jones (Zuspiel Saarnio-Köstler),
1:1 (13.) Klähn,
2:1 (18.) Saarnio (Jones),
3:1 (21.) Olejnik (Köstler),
4:1 (23.) Kouba,
5:1 (24.) Lemanczyk (Kouba),
6:1 (26.) Olejnik Köstler,
7:1 (29.) Köstler Olejnik/Jones),
8:1 (39.) Saarnio (Jones/Olejnik),
8:2 (32.) Klanten (Daigle),
9:2 (37.) Saarnio (Nierich/Kouba),
10:2 (39.) Jones Nominikat),
11:2 (46.) Thomas (Spreigl),
12:2 (47.) Köstler (Olejnik),
13:2 (49.) Jones (Olejnik),
14:2 (52.) Kouba,
14:3 (53.) Daigle (Klanten),
14:4 (58.) Herrig (Starck),
15:4 (58.) Jones

Quelle: HNA