Sa. 15.12.1979 - 20:00 Uhr ESG Kassel - VERC Lauterbach 4:1 (2:0/2:0/0:1)

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Starker Vorverkauf zu ESG- Lauterbach

Kassel. Sehr gut angelaufen ist der Kartenvorverkauf für das Spitzenspiel der Eishockey-Regionalliga West zwisehen der ESG Kassel und der VERC Lauterbach am Samstag um 20 Uhr in der Kasseler Eissporthalle. Die ESG bittet nochmals alle Interessierten, vom Vorverkauf (Eissporthalle, Sporthaus Steinmetz am Bebelplatz, Kiosk Iske am Rathaus u. a.) Gebrauch zu machen, um lange Wartezeiten an der Abendkasse (Öffnung 19 Uhr) zu vermeiden.


Die Entscheidung fällt: ESG oder Lauterbach

Eishockey-Großkampftag am Samstag in der Kasseler Eissporthalle/ ESG auch ohne Gerd Heinrich

Kassel (BF). Jetzt gilt's für die ESG Kassel. Zum entscheidenden Spiel um die Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga West gastiert der VERC Lauterbach am Samstag um 20 Uhr in der Kasseler Eissporthalle. Lauterbach führt die Tabelle momentan mit einem Punkt Vorsprung vor der ESG an und hat wie die ESG nur noch ein Heimspiel gegen FASS Berlin Ib auszutragen. Der Sieger der morgigen Partie wird also praktisch als Meister der Regionalliga, Gruppe West, feststehen, da nicht anzunehmen ist. daß sieh die Topfavoriten gegen Berlin noch die „Butter vom Brot" nehmen lassen. Die Erringung der Meisterschaft erhält den besonderen Reiz durch die automatische Qualifikation für die Spielrunde um die deutsche Regionalliga- Meisterschaft mit den Meistern der Gruppen Nord und Süd. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord ist sowohl Lauterbach wie auch der ESG schon sicher. Im' Hinspiel in Lauterbach hatten sich die beiden Kontrahenten mit 4:4 Unentschieden getrennt, nachdem Lauterbach über weite Strecken mit zwei Toren Vorsprung geführt hatte. Im Gegensatz zum damaligen Spiel kann die ESG diesmal nicht in Bestbesetzung antreten, da nach Rolf Spohr (schwerer Berufsunfall) nun auch Gerd Heinrich (Innenbandzerrung) in jedem Fall ausfällt. Aber auch der Einsatz von Gary Hoag ist noch nicht gesichert, da dieser an einer Mandelentzündung leidet. Der VERC Lauterbach kann dagegen auf seine stärkste Mannschaft zurückgreifen. Die Stützen sind Torhüter Schneider, Kapitän Daschke sowie die Stürmer Bodenstein und Trautmann. Voraussichtlich werden die Kasseler Zuschauer — die ESG rechnet mit 2000 bis 2500 — einen alten Bekannten aus früheren ESG-Zeiten wiedersehen: Ronald Hennecke, der aber bisher aus beruflichen Gründen nur bei Lauterbacher Heimspielen eingesetzt werden konnte.


ESG-Spiel: Hoag heute dabei!

Kassel. Die Fans der ESG Kassel können aufatmen: Spielertrainer Gary Hoag, der an einer Mandelentzündung erkrankt war, ist beim heutigen Spitzenspiel der Eishockey- Regionalliga West gegen VERC Lauterbach (20 Uhr, Eissporthalle) wieder einsatzbereit. Verzichten muß das ESG-Team dagegen - wie gemeldet — auf die verletzten Spieler Rolf Spohr und Gerd Heinrich.


KASSELS EISHOCKEY-FANS JUBELN: Die Meisterschaft ist greifbar nahe

ESG besiegt Lauterbach mit 4:1

K a s s e l . Die Eishockey-Mannschaft der ESG Kassel steht unmittelbar vor dem Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga WestI Vor 3000 begeisterten Zuschauern besiegte das Kasseler Team am Samstagabend Tabellenführer VERC Lauterbach verdient mit 4:1 (2:0, 2:0, 0:1) und schob sich damit selbst an die Tabellen» spitze. Diese Führung und damit den Meistertitel wollen die Mannen um Spielertrainer Gary Hoag auch im letzten Heimspiel gegen FASS Berlin am 5. Januar verteidigen.

In der Anfangsphase hatte die ESG und ihr Anhang einige bange Minuten zu überstehen, denn nicht weniger als dreimal tauchten Lautenbacher Stürmer allein vor dem ESG-Tor auf, aber Keeper Eichler erwies sich an diesem Abend als Meister seines Fachs. Da auch sein Gegenüber,. VERC-Torwart Schneider, eine prächtige Leistung bot und Hoag mit seinen Weitschüssen etwas Pech hatte, waren Treffer zunächst Fehlanzeige. Das änderte sich allerdings in der 14. Minute, als Kapitän Michel bei einem Break nur durch Stockstellen gebremst werden konnte und ein Lauterbacher für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Die zahlenmäßige Überlegenheit nutzte Götz, der ein Bully-Zuspiel von Hoag zum umjubelten Führungstreffer einschoß. In der Folgezeit wurden die Kasseler Aktionen immer zwingender, die Spielzüge durchdachten und die Pässe genauer. Für spielerische Ideen sorgte der laufstarke Danny Coutu, der an diesem . Abend eine überragende Leistung bot und dessen Einsatz vorbildlich war. Er war auch maßgeblich am 2:0 beteiligt, als er kurz vor Schluß des ersten drittels den Puck zu Unverzagt weiterleitete, der aus kürzester Entfernung verwandelte. Für die Vorentscheidung in dieser äußerst fair geführten Partie sorgte Gary Hoag kurz nach dem Wiederanpfiff, als er einen herrlichen Sololauf mit dem Treffer zum 3:0 abschloß. Dank der aufmerksamen Deckungsarbeit der ESG konnte sich das Sturmspiel der Lauterbacher nie richtig entfalten. Nach dem 4:0 durch Götz, war dann das Schlußdrittel mehr oder weniger nur eine Formsache, das den Lauterbachem durch einen überaschenden Schrägschuß von Arnold noch den Ehrentreffer brachte. Aus der kampfstarken Kasseler Mannschaft ragten neben Torhüter Eichler, Coutu und Hoag (ihr Wechselspiel klappte hervorragend) noch "Einzelkämpfer" Jochen Götz sowie Abwehrorganisator Eddy Michl besonders heraus. Kapitän Michl mußte hn zweiten Drittel mit einer Platzwunde am Kinn vorübergehend ausscheiden.

ESG Kassel: Eichler, Schurian-Michel. Engelhardt - Berwald, Ferstl, Unverzagt, Coutu, Feuerstein — Götz, Hoag, Umsonst, Resch, Bunkowski.

ESG Kassel - VERC Lauterbach 4:1 (2:0/2:0/0:1)

Tore:
1:0 Götz (Hoag) (15.) PP1
2:0 Unverzagt (Coutu) (20.)
3:0 Hoag (23.)
4:0 Götz (37.)
4:1 Arnold (53.)

Schiedsrichter: Trapp/Amos (Bad Nauheim) leiteten hervorragend.

Zuschauer: 3000.

Strafminuten: ESG 7 + 10 Disziplinarstrafe. Lauterbach 8.


Champagner-Korken knallten ... 5, 4, 3, 2, 1 - Aus! Die Schlußsirene ging im tausendfachen Jubelschrei der Kasseler Eishockeyfans einfach unter, und während sich die ESG-Spieler vor Siegesfreude gegenseitig in die Arme fielen und auf dem Eis herumkugelten, -wollte der Beifall und die Begeisterung auf den Rängen kein Ende nehmen. Nach dem Gang durch das Spalier der Jubelnden Fans, Schulterklopfen und Umarmungen für jeden Spieler inbegriffen, knallten dann später in der Kabine der ESG die Champagnerkorken. Während die anderen Spieler freudestrahlend den ersten verdienten Schluck zu sich nahmen, saß Spielertrainer Gary Hoag völlig ausgepumpt auf einer Bank in der Kabinenecke. Nach einer längeren Erkältungskrankheit mit Traintagsrückstand hatte sich der Kanadier bis zur totalen Erschöpfung verausgabt, um seine Mannen gegen den Erzrivalen zum Sieg zu führen. Erst nach einigen Minuten war Hoag fähig, einen ersten Kommentar zum Spiel abzugeben. „Wir hatten aus dem Treffen in Lauterbaeh gelernt. Wir waren besser vorbereitet, hatten uns gut auf den Gegner eingestellt und wir hatten viele Ideen, die wir ins Spiel gebracht haben. Heute waren wir die bessere Mannschaft, morgen kann es vielleicht wieder Lauterbach sein!" Sein Lob für die Mannschaft: „Daß wir die ersten zehn Minuten heil überstanden haben, war der Verdienst unseres Torhüters, danach hat sich die gesamte Mannschaft gesteigert!" Bevor die ESG Kassel ihren bislang größten Triumph feiern konnte, ging es aber noch einmal turbulent zu. Nicht auf dem Eis, sondern auf der Stehtribüne! Einige der enttäuschten und erbosten Lauterbacher Fans trennten sich kurz vor Schluß auf recht rüde Weise von ihrem mitgebrachten Branntwein-Leergut - sie warfen die leeren Flaschen einfach auf das Eis! Dies nun wiederum mißfiel nicht nur den Schiedsrichtern, die das Spiel unterbrachen, sondern auch dem Kasseler Ordnungsdienst und einigen wohl selbsternannten „Hilfspolizisten". Nach kurzem Wortgeplänkel folgten Taten, flogen die Fäuste. Erst nachdem einige Nasenbeine und Augenlider anzuschwellen begannen und die größten Lauterbacher Rüpel aus der Halle zwangsverfrachtet waren, senkte sich wieder vorweihnachtlicher Friede über den Stehrang.

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