Sa. 27.08.1983 - 20:00 Uhr ESG Kassel - ECD Iserlohn 1:12 (0:6/0:4/1:2)

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Sa. 27.08.1983 - 20:00 Uhr ESG Kassel - ECD Iserlohn 1:12 (0:6/0:4/1:2)

Als eine Nummer zu groß für die ESG Kassel erwies sich am Samstagabend der Bundesligist ECD Iserlohn, der dem Kasseler Eishockey-Zweitligisten geradezu eine Lehrstunde erteilte: Mit 1:12 (0:6, 0:4, 1:2) mußte die Truppe von Jaromir Frycer die Segel streichen. Dabei legten die Hausherren los wie die Feuerwehr und setzten den klassenhöheren Gegner sofort unter Druck. Zwei Treffer wären Cummins und Co. während dieser Drangperiode möglich gewesen, aber es kam ganz anders: 0:1 durch den Finnen Jarkko, der clever eine Kontermöglichkeit nutzte. Ungenutzt ließ dagegen Shane Tarves in der 6. Spielminute einen Penalty, indem er doch recht kläglich an Gästetorwart Fous scheiterte. Diese Aktion hatte schwerwiegende Folgen: Die Kasseler spielten zusehends zerfahrener - die vom Ex-Nationaltrainer Gerhard Kießling betreuten Gäste nutzten eiskalt ihre Chancen und ließen Puck und Gegner umso kontrollierter laufen. Das 0:6 in der 17. Minute durch den ehemaligen ESG-Spieler Ebel - in lässiger Manier erzielt - sprach Bände und war gleichzeitig letzter Höhepunkt in einem 1. Drittel, das der Zweitligist schnell abhaken sollte. Nach der Pause das gleiche Bild wie zu Beginn des Spiels: Der Außenseiter, der immer noch kämpft und auf den Ehrentreffer drängt, macht Dampf; die cleveren Gäste dafür die Tore. Das „Ende der Fahnenstange" ist längst noch nicht erreicht und Norbert Scholz, der neue Torwart aus Essen, ist den knallharten Schüssen der Gebrüder Hinterstocker und deren Teamgefährten ausgeliefert. In dieser Phase kann auch ein Ricky Jarocky, der noch in Braunlage wie ein Fels in der Abwehr stand, die Risse in der Verteidigung nicht mehr kitten. Für eine gewisse Abwechslung in dem einseitigen Spielgeschehen sorgen nun zalreiche Handgreiflichkeiten zwischen den Spielern, die durch das teilweise zögernde Eingreifen des Hauptschiedsrichters Kurz aus Clausthal in ihren Aktivitäten wie Stockschlagen noch unterstützt wurden. Gerhard Kiesling, der erfahrene Trainer-Haudegen der Iserlohner, gibt aufgrund des Spielverlaufs seinen Reservisten eine Chance und schickt den vierten Sturm aufs Eis. Die Trefferquote des Bundesligisten sank - der ESG gluckte in der 43. Minute durch Slanina der verdiente Ehrentreffer. Zweifellos steckte den Kasselern noch das Pokalspiel in Braunlage in den Knochen. Von einer Ruhepause zwischen den beiden Spielen konnte keine Rede sein - insofern lassen sich kaum relevante Schlüsse aus diesem Spiel ziehen. Gerhard Kießling, an der Bande wild gestikulierend und immer bei der Sache, meinte denn auch nur salopp: „Am schlimmsten sind die langen Reisen."


Tore:
0:1 Jarkko,
0:2 Messier,
0:3 Brüggemann,
0:4 Martin Hinterstokker,
0:5 Reil,
0:6 Ebel,
0:7 Reil,
0:8 Messier,
0:9 Krüll,
0:10 Hoja,
1:10 Slanina,
1:11 Pinsker,
1:12 Messier. -

Strafminuten: ESG8/5, Iserlohn 14. -
Schiedsrichter: Kurz, Vlasak, Töllner.

Quelle: HNA