Sa. 28.10.1978 - 20:00 Uhr ESG Kassel - EC Nordhorn 13:4 (6:0/3:3/4:1)

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Toller Angriffswirbel ESG Kassel „fegt" Nordhorn mit 13:4 vom Eis

Rolf Wiesemann - K a s s e l . „So, das war für uns der Anfang vom Kampf um den Einzug in die Aufstiegsrunde", erklärte der zufriedene Spielertrainer Danny Coutu nach der Schlußsirene in der Kabine. In einem mitreißenden Spiel fegte die ESG Kassel vor rund 2000 Zuschauern im Punktekampf der Eishockey-Regionalliga West den EC Nordhorn mit 13:4 (6:0, 3:3, 4:1) förmlich vom Eis. Wenn dies der Auftakt war, dann können sich dte heimischen Eishockey-Fans noch auf so manches „heiße Tänzchen" in der Kasseler Eissporthalle gefaßt machen. Mit einem Sturmangriff der Kasseler hatten die Gäste wohl gerechnet, was aber dann vom Anpfiff weg über sie hereinbrach, brachte sie vollends aus der Fassung. 2:0 nach zwei Minuten, 4:0 nach fünf; das ESG-Spiel lief auf Hochtouren, die Nordhorner durcheinander wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Und weil sie sich nicht anders als durch Foulspiel zu helfen wußten, gab es bald ein erhebliches Gedränge auf der Strafbank der Gäste. Das flotte Angriffsspiel der ersten Sturmreihe mit Henneke-Coutu — Hoag begeisterte die Zuschauer, und auch der zweite Sturm, der sich enorm zu steigern wußte, ließ den Nordhornern keine Atempause. Erst im zweiten Drittel ließ der Angriffsdruck der ESG etwas nach, die im dritten aber noch einmal voll auftrumpfte. Verständlich, denn wer sich zu Beginn so ausgibt, der muß es im zweiten Drittel einfach ruhiger angellen lassen, um neue Kräfte für den Endspurt zu schöpfen. Die Kasseler hätten dieses Drittel auch unbeschadet überstanden, hätten nicht zwei Unsicherheiten von Torhüter Ortstadt zu vermeidbaren Treffern geführt. Deshalb mußte der Keeper das Tor für den jungen Helmut Keck freimachen. Der Ex-Jugendnationaltorhüter zeigte in seinem ersten Einsatz für die ESG seine Qualitäten: gutes Stellungsspiel und Reaktionsschnelligkeit. Ansonsten war Garry Hoag der unbestrittene Liebling der Fans. Rasante Sololäufe, exzellente Scheibenführung und glasharte Torschüsse. „Absolute Spitze", lobte Coutu, der sich mit seinem Landsmann fast blind versteht und der selbst ansteigende Form bewies. Auch Verteidiger Heinrich war diesmal im Zusämmenspiel mit den beiden Kanadiern sehr stark. In der zweiten Reihe zeigten sich Bunkowski und Daubertshäuser sehr einsatzfreudig. Der Schachzug, Kapitän Michel als ruhenden Pol in die zweite Verteidigung zu nehmen, erwies sich als Volltreffer. Er krönte seine Klasseleistung mit einem „Supertor" zum 12:4, als er einen Sololauf über das ganze Feld erfolgreich abschloß. „Und das, obwohl ich mir wieder die Leiste gezerrt hatte", freute sich der Eddy später.

ESG Kassel: Ortstadt, Keck - Heinrich, Berwald - Michel, Unverzagt - Heneke, Coutu, Hoag - Bunkowski, Lutze, Daubertshäuser - Resch, Haaf, AImeroth.

Tore:
1:0 Hoag (1. Min.)
2:0 Bunkowski (2.)
3:0 Michel (5.)
4:0 Heinrich (5.)
5:0 Hoag (10.)
6:0 Hoag (16.)
7:0 Henneke (25.)
8:0 Coutu (25.)
8:1 King (27.)
9:1 Hoag (36.)
9:2 Rode (39.)
9:3 Meyer (40.)
9:4 King (44.)
10:4 Michel (46.)
11:4 Hoag (54.)
12:4 Michel (55.)
13:4 Bunkowski (55.)

Schiedsrichter: Leskel/Reul (Bad Nauheim/ Kornberg)

Zuschauer: ca. 2000

Strafminuten: ESG 16 - Nordhorn 40.

Quelle: HNA vom 30.10.1978

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