So. 05.11.2000 - 18:30 Uhr Kassel Huskies - Iserlohn Roosters 4:2 (1:2/0:0/3:0)

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4:2-Sieg gegen DEL-Neuling Iserlohn Roosters
Gegen die Mannschaft von Greg Poss aus dem Sauerland mußten die Kassel Huskies heute abend zum zweiten Mal in der Saison 2000/2001 antreten. Nach 19 Spielen standen die Nordhessen mit 31 Punkten auf Platz 8 der Tabelle, nur knappe fünf Zählen hinter dem Tabellenführer Krefeld Pinguine. Die Iserlohn Roosters haben sich bisher in ihrer Premierensaison achtbar geschlagen und belegten Rang 13 mit 24 Punkten. Die Mannschaft war gewarnt und trat zur letzten Partie vor der kleinen DEL-Pause ohne Francois Guay (Oberschenkelverletzung) und den Youngster Markus Guggemos an, der sich bereits auf die Spiele mit der U-20 Nationalmannschaft in Füssen vorbereitet. Terry Campbell (Hexenschuß) und Teal Fowler (Schulterverletzung) fehlten auf Seiten der Iserlohner.


Rückblick: Um Punkte ging es in der DEL-Geschichte bisher nur einmal bei einem Duell der Schlittenhunde gegen die "Hühner". Beim Hinspiel am Seilersee geb es einen knappen 3:2-Auswärtssieg für die Kassel Huskies. Die Tore für die Nordhessen erzielten am 24. September Daniel Kreutzer, Sylvain Turgeon und Scott Levins sowie für die Iselohner deren Stürmer Alex Kuzminski und Steve Potvin. Wie damals trafen auch heute alte Bekannte wieder aufeinander. Brent Tully trifft seinen Cousin Colin Beardsmore, Pat Mikesch und Thomas Daffner ihren Ex-Club wieder.

Alles andere als gut begann die Partie für die Schlittenhunde, schon nach fünf Minuten lagen die Huskies mit 0:2 in eigener Halle zurück. In Minute 3 setzte sich Colin Beardsmore auf der linken Seite durch und Roosters-Topscorer Shawn Anderson hatte keine Mühe die Führung zu erzielen. Aber es kam noch schlimmer für die Kassel Huskies, in Überzahl traf Manuel Kofler zum zweiten Mal für die Gäste. Andreas Loth fehlte seiner Mannschaft und die Roosters überraschten mit diesem Blitzstart. Auf der anderen Seite hatte der dienstälteste Husky, Roger Hansson die ersten richtig guten Chancen für die Nordhessen. Nach tollem Paß von Patrice Tardif scheiterte er zweimal am Roosters-Torhüter Radek Toth. Einen Abwehrfehler der Gäste nutzte Sylvain Turgeon zu seinem 9.Saisontreffer und schaffte damit den Anschlusstreffer. Er fing die Scheibe in der neutralen Zone ab und lief alleine auf Toth zu – sein flacher Schuß landete in den Maschen. Und auch der Ausgleich lag noch in der Luft, aber Stephane Robitaille konnte die Scheibe bei 5:3-Überzahl nicht versenken.

Die Huskies knüpften da an, wo sie am Ende des ersten Drittel aufgehört hatten. Sie setzten wieder das Tor von Radek Toth, als erster vergab Sylvain Turgeon eine tolle Einschusschance bei Überzahl. In der 24. Minute zog Patrice Tardif aus der Mittelposition ab und Toth konnte nur mit Mühe und dank seiner Stockhand den Ausgleich verhindern. Örjan Lindmark rettete in höchster Not gegen Roosters-Stürmer Peter Roed, der sonst allein auf Rogles zugefahren wäre. Hin und her ging es weiter, Ted Crowley schnappte sich die Scheibe und zog auf und davon. Seinen Schlenzer mit der Rückhand entschärfte Toth erneut. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich beide Mannschaften wieder darauf besonnen, Eishockey zu spielen und die Nicklichkeiten aus der Partie zu lassen. Colin Danielsmeier und Peter Roed scheiterten auf Roosters-Seite am starken Rogles. Die Huskies Brent Tully, Daniel Kreutzer und kurz vor der Drittelsirene der Ex-Iserlohner Pat Mikesch fanden nicht den Weg ins Tor. Mit der knappen Gästeführung ging es in die zweite Pause.

Aber im Schlussabschnitt sollten die 3.705 Zuschauer in der Kasseler Eissporthalle noch Grund zum Jubeln haben. Das erste Rama-lama-ding-dong wurde in der 47. Spielminute angespielt, Tobias Abstreiter hatte endlich die Scheibe in den Maschen unterbringen können. Jeff MacLeod setzte sich entschlossener gegen seinen Verteidigerkollegen aus Iserlohn durch und bediente seinen Kapitän mit einem herrlichen Querpaß. Nur zwei Minuten später erneut Jubel der Huskies-Fans. Roger Hansson und Patrice Tardif spielte im Angriffsdrittel mit den Roosters Katz und Maus. Klaus Kathan war in Position gefahren und sagte mit dem dritten Huskies-Treffer an diesem Abend danke. Gegen seinen strammen Schuß aus nächster Distanz hatte Radek Toth keine Abwehrchance. Und die Huskies blieben weiter im Angriff – hatten Chancen um Chancen. Die besten vergaben jedoch Patrice Tardif nach feinem Kathan-Paß (52.), Stephane Robitaille mit Schlagschuß (53.) und Daniel Kreutzer (58.) nach einem Break. Eine Minute vor dem Ende hatte dann "Scotty" Levins einen sehenswerten Auftritt. Er nahm einen Paß von Ted Crowley im Mitteldrittel auf und ging unter Bedrängnis auf das Tor der Roosters zu. Er verzögerte kurz (passte nicht quer) und sein Schuß klingelte unter der Querlatte. Das 4:2 war die Entscheidung, die Kassel Huskies kämpften sich in die Partie zurück und drehten einen 0:2-Rückstand zu drei Punkten um. Greg Poss versuchte noch einmal alles und nahm seinen Goalie vom Eis, der die Gäste so lange in der Partie gehalten hatte. Die Fans hatten nun ihre Freude und die Schlittenhunde vor der kleinen Pause ihre nächste Ehrenrunde zu drehen. Zwölf Punkte aus fünf Spielen zeigen die gute Form der Kassel Huskies in dieser Phase der Saison.

Hans Zach: "Wir wussten, dass die Iserlohner sehr stark sind. Sie haben uns mit in den ersten Minuten überrascht und sind mit 2:0 in Führung gegangen. Meine Mannschaft ist mit 2.000 Buskilometern in den Beinen bis zum Ende angerannt. Im letzten Drittel wollten wir unbedingt gewinnen. Für die Zukunft haben unsere Spiele mehr Zuschauer verdient, denn Eishockey in der Kasseler Eissporthalle ist immer ein tolles Erlebnis."

Greg Poss: "Wir haben heute sehr gut angefangen, haben uns dann aber zu weit zurückgezogen. Dem Druck der Kassel Huskies konnten wir nicht mehr standhalten. Meine Mannschaft war einfach zu weit von ihren Gegenspielern weg, unsere Kräfte gingen immer mehr zur Neige. Kassel hat eine kompakte Mannschaft. Mit den ersten 20 Spielen der Iserlohn Roosters in der DEL bin ich sehr zufrieden."


Kassel Huskies – Iserlohn Roosters 4:2 (1:2/0:0/3:0)
0:1 (2:34) Anderson (Beardsmore/Danielsmeier)
0:2 (4:59) Kofler (Ponto/Tambijevs)
1:2 (10:48) Turgeon (Kreutzer/Abstreiter)
2:2 (46:26) Abstreiter (MacLeod/Turgeon)
3:2 (48:26) Kathan (Crowley/Hansson)
4:2 (58:43) Levins (Crowley/Rogles)


Zuschauer: 3.705

Schiedsrichter: Kluge (Weißwasser)