So. 06.04.1997 - 18:00 Uhr Adler Mannheim - Kassel Huskies 5:4 (3:1/1:3/1:0)

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Toller Kampf ohne Happy-End

Obwohl sie viele Nackenschläge weggesteckt haben, verloren die Kasseler Eishockey-Cracks das erste Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft. MANNHEIM • Die Kassel Huskies müssen auf dem Weg zur Deutschen Eishockey-Meisterschaft noch eine lange und steinige Strecke zurücklegen. Denn das erste Playoff-Finale gestern in Mannheim gewannen die Adler mit 5:4 (3:1, 1:3, 1:0). Die Partie in der Kurpfalz begann mit einem Schock für die Huskies und ihre Fans. Jukka Seppos Schläger traf schon beim Auftakt-Bully das Gesicht seinen Kontrahenten Dave Tomlinson. Prompt mußte der Finne für vier Minuten auf die Strafbank und geht damit als schnellster „Böser Bube" aller Zeiten in die Annalen ein. Die Adler nutzten prompt die lange Überzahl zum Führungstreffer. Ulrich schoß von der blauen Linie, die Scheibe prallte von der Bande zurück auf Kellers Schläger, und der Jung-Nationalspieler überwand Pavel Cagas mit einem unhaltbaren, halbhohen Schuß. Aber die Huskies reagierten auf ihre Art. Als Pouget ebenfalls für vier Minuten auf der Strafbank Platz nehmen mußte, spielte sich Roger Öhman in eine günstige Position. Auch des Schwedens Schuß kam halbhoch und plaziert und war für Mannheims Keeper Rosati nicht zu halten. Die Huskies durften sich jedoch nur fünf Minuten über den Treffer freuen. In der 17. Minute war der in den letzten Wochen so starke Torwart Cagas geschlagen, als ein harmloser Schuß Nardellas von der blauen Linie durch den defekten Fanghandschuh rutschte. Und in der letzten Minute des ersten Drittels lagen die Huskies schon schier aussichtslos in Rückstand. Gross fuhr um das Tor herum, legte für Cimetta auf, und der Mannheimer Stürmer ließ sich die Chance nicht entgehen. Doch die Nordhessen zeigten tolle Moral, im Mitteldrittel fuhren die Huskies Schlitten mit den jetzt flügellahmen Adlern. Der Puck flitzte wie am Schnürchen über die Eisfläche, und die Huskies zeigten jetzt, daß sie nicht nur konsequent verteidigen, sondern auch prima stürmen können. Nachdem sich Bruce Eakin an der Bande durchgesetzt hatte, und die Scheibe klug auf Greg Johnston zurückpaßte, ließ sich Kassels Alleskönner die große Chance zum Anschlußtreffer nicht entgehen. Aber es sollte noch besser kommen. Peter Kwasigroch hängte alle Adler ab, bediente den mitgelaufenen Verteidiger Öhman, und der treffsichere „Husky des Jahres" bedankte sich mit dem Ausgleich. Zwei Minuten zuvor hatten die Huskies-Fans schon einmal gejubelt, aber Schiedsrichter Lichtnecker hatte vor Morgan Samuelssons Treffer eine Abseitsstellung gesehen. Auch einen weiteren Rückschlag in Form von Beraldos 4:3 (39.) steckten die Huskies in meisterhafter Manier weg. Nur 19 Sekunden später schlugen die Gäste zurück. Wieder war es Johnston, der auf das Tor schoß. Rosati wehrte ab, aber Toni Krinner war im Nachschuß erfolgreich. Auch im Schlußdrittel mußten die Huskies einen schweren Nackenschlag wegstecken. Als Mike Millar noch auf der Strafbank saß und Cagas die Sicht verdeckt war, nutzte Pouget nach einem Schuß Pellegrims das Überzahlspiel zur 5 ^-Führung. Es waren nicht mehr als 25 Sekunden gespielt. Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner der 8300 Zuschauer im ausverkauften Mannheimer Eisstadion, daß dies bereits die Entscheidung sein sollte, denn die Huskies gaben sich nie geschlagen und waren auch in der dramatischen Schlußphase die bessere Mannschaft. Und auch an hochkarätigen Torchancen mangelte es nicht. Aber Peter Kwasigroch und Dave Morrison scheiterten an Rosati. Da half es auch nichts, daß Trainer Gerhard Brunner 40 Sekunden vor der Schlußsirene Torwart Cagas zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Der Ausgleich, der ein Happy-End ermöglicht hätte, gelang aber nicht mehr. Dennoch: die Huskies haben sich in Mannheim so teuer verkauft, daß Brunner und seinen Spielern vor den weiteren Aufgaben nicht bange sein muß.


Adler Mannheim - Kassel Huskies 5:4 (3:1/1:3/1:0)
1:0 (03:14) Keller (Ulrich, Bozon 5-4)
1:1 (11:06) Öhman (Burakovsky 5-4)
2:1 (16:13) Nardella (Pouget, Bozon)
3:1 (19:28) Cimetta (Nardella, Gross)
3:2 (23:15) Johnston (Eakin, Vento 5-4)
3:3 (31:19) Öhman (Kwasigroch, Samuelsson 4-4)
4:3 (38:14) Beraldo (Hecht, Gehrig)
4:4 (38:33) Krinner (Kwasigroch, Sebek)
5:4 (40:25) Pouget (Bozon, Pellegrims 5-4)

Zuschauer: 8500

Schiedsrichter: Lichtnecker