So. 07.03.1999 Kassel Huskies - Eisbären Berlin 5:2 (2:1/1:0/2:1)

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5:2-Sieg, und doch kein Happy-End

Die Playoffs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) finden ohne die Kassel Huskies statt. Trotz des 5:2 (2:1, 1:0, 2:1)-Sieges im vorletzten Saisonspiel über die Berliner Eisbären hat die Mannschaft von Trainer Hans Zach keine Chance mehr, den undankbaren neunten Tabellenplatz zu verlassen. Dennoch feierten gestern fast 6000 Huskies-Fans ihre Idole, von denen sie in dieser Saison mit außergewöhnlichen Leistungen verwöhnt worden waren. Minutenlange „Standing ovations" .waren das Dankeschön der Fans an die Mannschaft, die alles gegeben hatte, um das große Ziel zu erreichen, die aber nun ohne Happy-End frühzeitig den Urlaub antreten muß. Verteidiger Shane Peacock beschrieb die Stimmung nach dem Sieg, der einer Niederlage gleichkam, weil die Konkurrenz aus Krefeld, Köln und Landshut ebenfalls voll punktete. „Wir sind sehr enttäuscht, weil wir einen Playoff-Platz verdient hatten. Wir haben in dieser Saison fast immer gut gespielt und sind nicht schlechter als die Mannschaften, die jetzt um die deutsche Meisterschaft spielen dürfen." Trainer Hans Zach dagegen haderte nicht mit dem Schicksal. „Wir haben eine überragende Saison gespielt und uns so gut verkauft, daß bei mir gar keine Wehmut aufkommt. Die Unterstützung der Zuschauer zeigt, daß wir auf dem richtigen Wege sind." Wie kein anderer Trainer in der DEL hatte Zach neben erfahrenen Profis aus Kanada und Schweden auf talentierte deutsche Spieler gesetzt. Nun ist der Mut zum Risiko nur scheinbar nicht belohnt worden, denn Tino Boos, Daniel Kreutzer, Thomas Dolak und Niki Mondt garantieren eine erfolgreiche Zukunft. „Kampf um jeden Zentimeter Eis", hieß vom ersten Spieltag an die Devise, und von dieser Einstellung wurde auch das vorletzte Saisonspiel gegen die Eisbären geprägt. Obwohl es nur eine vage Hoffnung auf die notwendige Schützenhilfe der Augsburger Panther, Hannover Scorpions und Berlin Capitals gab, flitzten die Huskies über das Eis, als könnten sie noch aus eigener Kraft Deutscher Meister werden. So kam ein ebenso klarer wie verdienter Sieg über die Eisbären zustande, der mit spektakulären Treffern gesichert wurde. Zunächst glich Niki Mondt die Berliner Führung per Nachschuß aus, nachdem er selbst den Eisbären-Keeper Jason Muzzatti mit einem Flachschuß geprüft hatte. Noch besser als in der Vollendung war aber das Tor in seiner Entstehung, denn der 19jährige Daniel Kreutzer hatte seinen Kollegen im Stile eines erfahrenen Haudegen per Rückhandpaß freigespielt. Mit der Rückhand ging dann auch Jürgen Rumrich zu Werke, als er Greg Johnstons Zuspiel wenig später zum 2:1 im Netz versenkte. Niki Mondt eröffnete dann mit einem klugen Rückpaß Jeff MacLeod die Chance, die dieser zum 3:1 nutzte, und Greg Johnston benutzte ebenso wie vorher schon Rumrich die „falsche Seite" des Schlägers, um mit dem Treffer zum 4:2 für die Vorentscheidung zu sorgen. Das letzte Tor des Tages erzielte Tino Boos ins „empty net", weil die Berliner ihren Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatten. Dann kamen die Nachrichten aus Berlin, Hannover und Köln, so daß aus einem grandiosen Sieg eine bittere Niederlage wurde.

Quelle: HNA


Kassel Huskies - Eisbären Berlin 5:2 (2:1/1:0/2:1)
0:1 (08:25) Cowie (Wahlberg, Corriveau)
1:1 (09:29) Mondt 4 (Kreutzer, Peacock)
2:1 (11:32) Rumrich 13 (Johnston, Peacock) PPG 5-4
3:1 (24:36) MacLeod 5 (Mondt, Boos)
3:2 (42:43) Svensson
4:2 (51:49) Johnston 10 (Lievers, Turgeon) PPG 5-4
5:2 (60:00) Boos (Kreutzer, Robitaille) ENG 5-6


Schiedsrichter: Richard Schütz

Zuschauer: 5.523