So. 08.10.2000 - 18:30 Uhr Kassel Huskies - Schwenninger Wild Wings 5:2 (1:0/1:0/3:2)

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Souveräner 5:2-Heimsieg gegen die Wild Wings
Beide Mannschaften mussten am Freitag knappe Niederlagen einstecken. Die Kassel Huskies verloren ein gutes Hessenderby mit 3:5 bei den Frankfurt Lions, die Schwenninger Wild Wings ihr Heimspiel gegen Augsburg nach einer tollen Aufholjagd mit 6:7. Die Panther hatten bereits 6:2 geführt, ehe Routinier Mike Bullard seine Wild Wings mit drei Treffern wieder ins Spiel brachte. Trainer Rich Chernomaz ist mit seiner Mannschaft bereits am Samstag in Kassel angekommen und muß ab sofort auf Travis Thiessen verzichten. Eine Option seitens des Clubs wurde gezogen und der Vertrag des Verteidigers aus finanziellen Gründen aufgelöst. Huskies-Trainer Hans Zach schenkte heute wieder Markus Guggemos das Vertrauen, da Sylvain Turgeon und Thomas Daffner wegen Grippe das Bett hüten mußten. Verteidiger Sebastian Jones bestritt an diesem Wochenende zwei Spiele mit der Juniorenmannschaft und sammelte dort Spielpraxis.


Rückblick: Gegen kaum eine Mannschaft haben die Kassel Huskies eine so gute Bilanz wie gegen die Schwenninger Wild Wings. Bei 20 Spielen in der höchsten deutschen Liga gewannen die Schlittenhunde 14 Spiele bei nur 6 Niederlagen. Zu Hause schafften die Huskies 8 Siege, nur zweimal konnten die Wild Wings die Punkte bei einer Tordifferenz von 42:29 aus der Kasseler Eissporthalle entführen. In der letzten Spielzeit gab es Siege mit 3:1 und 3:1 in Schwenningen und zu Hause am 5. Januar mit 5:1. Den einzigen Sieg machten die Schwarzwälder am 5.11. perfekt, die Mannschaft von Rich Chernomaz gewann am Ende mit 6:3.

Und der Schwenninger Trainer gab in der Partie gegen den Bundestrainer Hans Zach dem jungen, deutschen Torhüter Markus Janka eine Chance. Er kam für den Stammtorhüter Ian Gordon ins Team, der gegen die Augsburger Panther am Freitag sieben Gegentreffer kassierte. Nach vierzig Sekunden hatte Thomas Greilinger mit einem Schlagschuss die erste Tormöglichkeit des Spiels für die Gäste aus dem Schwarzwald. Wenig später scheiterten Klaus Kathan, Roger Hansson (spielte wie in Frankfurt wieder im Sturm) und Patrice Tardif am starken Torhüter Janka im Schwenninger Tor. Brent Tully zielte in der 6. Spielminute ganz genau und sein Hammer klatschte an den Pfosten. Pech für die Huskies, die jedoch in der gleichen Minute noch allen Grund zum Jubeln haben sollten. Verteidiger Örjan Lindmark war es gegönnt, den Führungstreffer für die Schlittenhunde mit einem schönen Schlenzer zu erzielen. Die herrliche Vorlage kam von Mittelstürmer Francois Guay und "Rackerer" Andreas Loth. Die Abwehrspieler Stephané Robitaille und Ted Crowley vergaben weitere Einschussmöglichkeiten. Jiri Veber hatte den Ausgleich für die Schwarzwälder auf dem Schläger, doch Chris Rogles hatte etwas dagegen. Mit der 1:0-Führung ging es in die Pause.

Henrik Hölscher prüfte kurz nach Wiederbeginn Markus Janka. Verteidiger Örjan Lindmark hatte vorgelegt, doch den 3.470 Zuschauern in der Kasseler Eissporthalle blieb der zweite Torjubel noch nicht vergönnt. Jungtalent Thomas Greilinger schlenzte über das Kasseler Tor und auf der anderen Seite blieb Klaus Kathan trotz eines tollen Schlagschusses erfolglos. Glück für Chris Rogles dann in der 29. Spielminute. Der Schwenninger Stürmer Patrik Augusta wurde von seinen Mitspielern zweimal in Szene gesetzt, aber auch er scheiterte am Kasseler Torhüter. Das zweite Rama-lama-ding-dong erlebten die Kasseler Fans aber doch noch im zweiten Drittel. Jason Deleurme saß nach einem Foul in der Kühlbox und die Schlittenhunde konnten das dritte Powerplay an diesem Abend nutzen. Ted Crowley nahm von der blauen Linie Maß und sein strammer Schuß zischte unter den Schoner von Janka hindurch zur verdienten 2:0-Führung. Andreas Loth und Jeff MacLeod hatten den US-Verteidiger in eine gute Schussposition gebracht und dieser erzielte sein zweites Überzahltor an diesem Wochenende. Schon in Frankfurt hatte er das 1:0 für die Kassel Huskies erzielt. Bis zum Ende von Abschnitt zwei passierte dann nichts mehr...

Das letzte Drittel begann mit einem Paukenschlag. Nach vierzig Sekunden kam die Scheibe über Roger Hansson und Patrice Tardif zu Jochen Molling. Der Verteidiger mit der Nummer zwei zog einfach mal ab und die Scheibe senkte sich ins Netz. Dies war das sechste Tor eines Kasseler Verteidigers in Folge. Riesenjubel beim Torschützen und dieser Treffer machte Hoffnung auf mehr. Doch zunächst waren es die Wild Wings, die durch Micah Aivazoff zum 3:1 verkürzen konnten. Im Kasseler Drittel setzte sich der Neuzugang durch und ließ Chris Rogles keine Abwehrchance. Als Jochen Molling für zwei Minuten auf der Strafbank saß wurde es bedrohlich für die Huskies. Mark MacKay wollte einen Schuß von Brad Schlegel ins Tor ablenke, aber der Puck strich knapp am Tor vorbei. Zehn Minuten vor dem Ende erneut Freude auf den Rängen. Der Mops wurde gerade angesungen, da gab es eine willkommene Unterbrechung. Klaus Kathan, Roger Hansson und Patrice Tardif spielten sich die Scheibe super im Angriffsdrittel zu und Tardif sah einen besser postierten Kasseler Verteidiger. Stephané Robitaille ließ die Serie der Defender nicht reißen und schob zum 4:1 für die Schlittenhunde ein. Das war ein herrlicher Treffer nach traumhafter Vorarbeit. Nur zwei Minuten später wollten sich auch die Stürmer nicht lumpen lassen und Andreas Loth traf zum verdienten 5:1. Schwenningen hatte nichts mehr hingegenzusetzen - der zweite Heimsieg der Saison schien perfekt zu sein. "Ihr könnt nach Hause fahren", schallte es von den Rängen. Die Spieler wollten noch ein wenig Körperkontakt. Bei einem kleinen Fight behielt Patrice Tardif die Oberhand gegen Jason Deleurme - beide durfte sich dafür auf der Strafbank abkühlen. Nach einer Strafe gegen Chris Rogles spielte Kassel in Unterzahl und diese Chance nutze Eric Dubois zur Ergebniskosmetik (5:2), sein Schuß sprang von Innenpfosten ins Netz.

Hans Zach: "Ich bin froh, daß es meiner Mannschaft gelungen ist, zu Hause mit 5:2 zu gewinnen. Wir haben heute frei aufgespielt und die Spieler den Frust von so manchem Spiel in der Vergangeheit von sich gelassen. Es wird hart umkämpft bis zum letzten Spieltag bleiben. In der DEL gibt es bei den 60 Spielen keine leichten Gegner."

Rich Chernomaz: "Die beiden Unterzahltore haben es uns heute sehr schwer gemacht. Kassel spielt sehr gutes Defensiveishockey. Im letzten Drittel sind schnelle Tore für die Huskies gefallen und haben das Spiel schließlich entschieden."


Kassel Huskies - Schwenninger Wild Wings 5:2 (1:0/1:0/3:2)
1:0 (6:59) Lindmark (Guay/Loth)
2:0 (35:32) Crowley (Loth/MacLeod)
3:0 (40:40) Molling (Tardif/Hansson)
3:1 (42:14) Aivazoff (Bullard/Schlegel)
4:1 (50:02) Robitaille (Hansson/Tardif)
5:1 (51:52) Loth (Guay/MacLeod)
5:2 (54:47) Dubois (Greilinger/MacKay)


Zuschauer: 3.470

Schiedsrichter: Deubert (Bad Kissingen)