So. 14.12.1980 - 19:00 Uhr ESG Kassel - Hamburger SV 4:8 (0:1/3:4/1:3)

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Vorbericht

Ein Star hat Heimweh

Mischin mit dem HSV Sonntag in Kassel

Kassel/Hamburg (R.W.). Die Sensation vor der diesjährigen Eishockey-Saison kam aus dem Norden und zündete wie eine Bombe. Dem Oberligisten Hamburger SV war es gelungen, zum erstenmal einen der weltweit bewunderten sowjetischen Starspieler hinter dem „Eisernen Vorhang" hervorzulocken und für die eigenen Farben zu verpflichten. Mit dem Wechsel des 33jährigen Alexej Mischin vom sowjetischen Erstligaklub Torpedo Gorki in die Hansestadt an der Elbe wurde ein neues Kapitel in der bundesdeutschen Eishockey- Geschichte aufgeschlagen. Von den Hamburger Fans sehnlichst erwartet, traf der ehemalige Junioren-Nationalspieler der UdSSR trotz einiger Visaprobleme auch pünktlich zum Saisonbeginn in Norddeutschland ein. Im Laufe der Zeit wurde Mischin der Liebling des Hamburger Publikums und der Schrecken der Gegner, denn mit seinen Treffern hatte der torgefährliche Stürmer maßgeblichen Anteil am Siegeszug des Tabellenführers. „Meine Frau hat großes Heimweh, und auch ich denke oft an zu Hause und an unsere daheimgebliebene neunjährige Tochter", gestand der HSV-Star unlängst in einem Interview. Auf die Frage, ob er noch eine weitere Saison in Hamburg spielen würde, erklärte Mischin: „Das hängt vom sowjetischen Sportkomitee ab. Außerdem weiß ich nicht, ob der HSV mich noch ein weiteres Jahr nehmen würde." Egal wie, auf jeden Fall können sich die heimischen Fans am kommenden Sonntag vom Können eines Alexej Mischin überzeugen, denn dann gastiert der Sowjetrusse mit „seinem" HSV um 19 Uhr in der Kasseler Eissporthalle im Punktspiel gegen die ESG.


NORDHESSENS EISHOCKEY-FANS FIEBERN DEM SONNTAG ENTGEGEN

HSV kommt mit Misehin

ESG Kassel prüft den Spitzenreiter Hamburg

K a s s e l (BF). Nach den sehr guten Leistungen der ESG Kassel in den letzten Punktspielen fiebern Nordhessens Eishockey-Fans schon seit Tagen dem Schlagerspiel der Oberliga Nord gegen den Tabellenführer Hamburger SV entgegen. Der HSV, der am Sonntag um 19 Uhr in der Eis- Sporthalle zu Gast sein wird, kommt mit seinem sowjetischen Superstar Alexej Misehin nach Kassel, wo er auch diesmal aufgrund seiner Spielstärke als Favorit gilt. Bereits am Freitagabend muß die ESG um 20 Uhr bei Eintracht Frankfurt antreten. Trotz ihrer Favoritenrolle werden die Hamburger die Kasseler Cracks auf deren Eis bestimmt nicht unterschätzen, denn schon im Hinspiel konnten die ESGer die Mannen um Misehin an der Alster in arge Verlegenheit bringen und ihren Ruf als Favoritenschreck untermauern. Nur durch die schweren Verletzungen von Torhüter Weiß und Ferstl konnten die Hamburger damals einen 4:3-Rückstand noch in einen knappen 6:5-Sieg ummünzen. Somit wird es Hauptaufgabe von ESG-Trainer Hudec sein, seine Mannschaft so einzustellen, daß der überragende Misehin weitge- hend neutralisiert werden kann, und die ESG-Stürmer durch schnelle Breaks vor dem HSV-Tor für Unruhe sorgen. Eine wichtige Rolle in diesem Konzept dürfte auch wieder Shane Tarves spielen, der im letzten Treffen gegen Braunlage zusammen mit Turney eine glänzende Partie geliefert hatte. Coutu wird in dieser Begegnung durch einen verletzungsbedingten Trainingsrückstand erneut fehlen. Vor einer sehr schweren Aufgabe steht die ESG auch am heutigen Abend in Frankfurt, denn die Mainstäder werden alles daransetzen, sich für die im Hinspiel erlittene 3:4-Niederlage zu revanchieren. Dabei wird die ESG auf jeden Fall vermeiden, mit dem letzten Einsatz zu einem Erfolg zu kommen, da man im Hinblick auf das HSV-Spiel keine Verletzungen riskieren will.


ESG Kassel erwartet den Hamburger SV

Kassel. Die nordhessischen Eishockey- Fans fiebern dem kommenden Sonntag entgegen, denn an diesem Tag stellt sich um 19 Uhr mit dem Hamburger SV der Tabellenführer der Oberliga Nord zum fälligen Punktspiel bei der ESG Kassel in der Kasseler Eissporthalle vor. Der HSV kommt mit seinem sowjetischen Superstar Alexej Mischin, während die ESG ihre beiden Kanadier Tarves und Turney einsetzen wird. Am heutigen Freitag (20 Uhr) bestreitet die ESG noch ein weiteres Punktspiel in Frankfurt.

ESG begeisterte die Fans trotz 4:8 gegen den Hamburger SV

kassel(dsx). Am Ende noch deutlich mit 4:8 (0:1. 3:4, 1:3) unterlag die Eishockey- Oberligamannschaft der ESG Kassel auf eigenem Eis dem Tabellenführer Hamburger SV. Noch drei Minuten vor Spielschluß hofften die ESGFans beim Stande von 4:5 auf ein Unentschieden, doch der sowjetische HSVStar Mischin brachte innerhalb von 130 Sekunden drei seiner Mitspieler so günstig in Schußposition, daß die Niederlage für die ESG noch so deutlich ausfiel.

Shane Tarves hatte mit drei Treffern maßgeblichen Anteil an der über weite Strecken begeisternden doch glücklosen Aufholjagd der Kasseler, die durch Martin Resch zu ihrem vierten Treffer kamen. Beide Torhüter verhinderten mit glänzenden Paraden einen größeren Torreigen.


Tolle Leistung der ESG beim 4:8 gegen den HSV
Drei Minuten vor Schluß stand es noch 4:5 Endlich herrschte wieder einmal Großkampfstimmung in der Kasseler Eissporthalle, als die ESG wie kurz berichtet — am späten Sonntagabend dem Tabellenführer der Eishockey- Oberliga Nord, Hamburger SV - mit 4:8 unterlag. In einer tollen Atmosphäre trieben 2500 Zuschauer „ihre" ESG tu einer begeisternden, letztendlich aber erfolglosen Aufholjagd. Trotz ständigem Rückstand überzeugten die Kasseler mit einer beispielhaften Kampfmoral, mit der sie die technischen Vorteile des HSV ausgleichen und' das Spiel streckenweise offenhalten konnten. Pech für die Gastgeber, daß neben dem am Meniskus verletzten Löggow auch noch „Notverteidiger" Nierich nach einem Foul für die Hälfte der Spielzeit ausfiel, so daß Ferstl und Fauerbach restlos überlastet waren und natürlich dem Angriffsspiel kaum Impulse geben konnten. Umso beachtlicher die Mannschaftsleistung der ESG, die bis zum Stande von 4:5 in der 57. Minute dem Gegner Paroli bot. Dann waren die ESGer kräftemäßig am Ende, kein Wunder nach dem kräftezehrenden Freitagspiel, das - wie berichtet - in Frankfurt gegen die Eintracht mit 5:3 gewonnen wurde. Im Endspurt kamen die Hamburger noch zu drei Toren. Hamburgs Torwart Chrobok brachte mit „unmöglichen" Reflexen die ESGer schier zur Verzweiflung, auch Klaus Weiß im Kasseler Tor war für seine Mannschaft ein starker Rückhalt. Sechs Tore des Paradesturmes Reiss (3), Mischin (2) und Oswald (1) konnte aber auch er nicht verhindern. Zu gut brachte der sowjetische Star Alexej Mischin seine Mitspieler ein um das andere mal in Schußposition. Begeisterungsstürme entfachte der . offene Schlagabtausch beider Mannschaften zwischen der 29. und 37. Minute als Kummerfeld, Mischin (2) und Reiss für den HSV, Konecki, Resch und Tarves für die Kasseler aus dem 0:1 (Sylvester) ein 3:5 machten und Tarves in der 44. Minute das Anschlußtor erzielte. Dann hatten Coutu, Nierich und Tarves selbst eine Reihe guter Chancen, die sie nicht verwerten konnten. Stattdessen brach Mischin mit drei Traumpässen, die Oswald und Reiss (2) in Treffer ummünzten, endgültig den kämpferischen Elan der Gastgeber, die nach den großartigen Leistungen vom Freitag und Sonntag für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gut gerüstet scheinen.
Strafminuten: ESG 10 plus 10 Disziplinarstrafe; HSV 25.

Quelle: HNA