So. 15.08.1999 - 15:00 Uhr Kassel Huskies - Berlin Capitals 4:3 (2:1/2:0/0:2)

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Verletzungen trüben geglücktes Debüt

Bei ihrer Testspiel-Heimpremiere überzeugten die Eishockeycracks, verloren aber Ivan Droppa und Stephane Robitaille.

Mit einem Familientag starteten die Kassel Huskies und ihre Fans in die neue „Eiszeit". 3709 Zuschauer nutzten halbe Preise und 600 Freikarten zu den ersten Schnupperstunden beim neuformierten Schlittenhunde-Gespann. Und wie sich das gehört, wenn man seine Lieben auf die nachfolgende Familienfete und auf die kommende DEL-Saison gut einstimmen will, erfreuten die Eishockeyspieler das gut gelaunte Auditorium mit einem 4:3 (2:1, 2:0, 0:2)-Sieg über die hochgewetteten Berlin Capitals. Die Hauptstädter hatten ExHusky Greg Johnston und viele andere Topleute in ihren Reihen, aber angesichts von 14 Neuzugängen auch noch reichlich Sand im Getriebe. Mehr jedenfalls als die Kasseler, deren sechs Newcomer sich prima einfügten. Der dynamische Andi Loth harmonierte prächtig mit Tino Boos und Thomas Dolak; der kampfstarke Craig Woodcroft präsentierte sich trotz einer Daumenstauchung als Mann vom Schlage Greg Evtushevskis; dem sonst tadellosen Torwart Leo Conti verdarb nur eine kleine Unachtsamkeit den prima Einstand; Benjamin Hinterstocker versprühte unbändigen Willen. Ivan Droppa und Brent Tully waren vor dem eigenen Kasten tatsächlich die erhofften Souveräns, ihre gefürchteten Schlagschüsse aber demonstrierten sie zu selten. „Wir müssen noch schneller zum Torschuß kommen", benannte folgerichtig Trainer Hans Zach eine Lehre dieses Spiels. Obenan aber stand das Positive: „Es waren schon einige gute Sachen zu sehen, vor allem in der Defensive", lobte Zach. „Mit der gezeigten Einstellung jedenfalls und der geleisteten Arbeit bin ich sehr zufrieden. Alles andere ist derzeit zweitrangig." Gewiß, die Capitals legten mit ihrem ersten Torschuß, abgegeben von Pellegrims und abgefälscht in einem Gewühl von Leibern, das 0:1 (7.) vor. Doch danach fuhren die Huskies mit den Gästen gehörig Schlitten, und nutzten nach neun Fehlversuchen dann endlich auch ihre Torchancen. Guay spitzelte den Puck zum 1:1 (12.) unter die Querstange, Robitaille krönte eine Musterkombination mit flachem Schuß zum 2:1 (16.), Lindmark „zockte" zum 3:1 (28.), und Rumrich nutzte 31 Sekunden später Evtushevskis Rückpaß gar zum 4:1 (28.). Doch jetzt war's mit der familiären Atmosphäre vorbei. Auf dem Eis. Die Caps verschärften die Gangart und stoppten mit härterem KörperEinsatz die Torflut. Zunächst holten sie Droppa mit einer Attacke auf einen Knöchel vorzeitig vom Eis (35.), dann erlitt Robitaille bei einem derben Check von „Rambo" Jim Hiller eine Gehirnerschütterung (37.). Mit nur noch vier Verteidigern und angesichts der späten Gegentore von Sjögren (51.) und Derraugh (59.) mußten die Kasseler trotz ihrer bemerkenswerten spielerischen Dominanz doch noch um den Sieg bangen. Das sowie etliche versteckte Fouls aber haben sie sich gemerkt: „Wir sehen uns ja noch öfter", bemerkte Andi Loth - und meinte damit nicht nur die vielen Familien.

Quelle: HNA


Kassel Huskies - Berlin Capitals 4:3 (2:1, 2:0, 0:2)
0:1 (6:40) Pellegrims (Johnston - PPG 5:4)
1:1 (11:37) Guay (Evtushevski, Droppa - PPG 5:4)
2:1 (15:37) Robitaille (Kreutzer, Woodcroft)
3:1 (27:22) Lindmark (Boos, Dolak)
4:1 (27:53) Rumrich (Evtushevski, Guay)
4:2 (50:27) Sjögren (Derraugh)
4:3 (58:25) Derraugh (Couturier)

Schiedsrichter: Dimmers

Zuschauer: 3.709