So. 18.02.1990 - 19:00 Uhr EC Kassel - 1. EHC Hamburg 10:7 (5:1/3:1/1:5)

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10:7-Sieg nach Schock-Therapie
Auf dem Weg in die zweite Eishockey-Bundesliga unterzieht der EC Kassel seine Fans einer wahren Schock-Therapie. Nach dem 3:2-Erfolg über den EC Hannover zum Auftakt mußten auch gestern wieder knapp 4000 auf den Rängen zittern, ehe die Blau-Weißen mit dem 10:7 (5:1, 3:1, 2:5)-Sieg, über den 1. EHC Hamburg auch den zweiten (Noch-) Zweitligisten auf eigenem Eis bezwangen. Mit einem wahren Blitzstart hatten die Kasseler zunächst für scheinbar klare Verhältnisse gesorgt, schon nach zehn Minuten lagen sie mit 4:0 in Front. Traumhafte Kombinationen, immenses Tempo und die Souveränität von Torsteher Kontny verzückten die Fans, wähnten sie nach 40 Spielminuten ebenso im siebten Himmel wie die ECK-Cracks sich selbst offenbar sicher. Daher machte Kontny nach der zweiten Pause Platz -für Wiegmann. Spielpraxis sollte die Nummer zwei erhalten. Doch den jungen Zweitkeeper ließen seine Mitstreiter förmlich im Regen stehen. Körperkontakt war in der Deckungsärbeit urplötzlich ein Fremdwort, statt taktischer Disziplin zeigten Wiegmanns Vorderleute keinerlei Verantwortungsgefühl mehr. Schon nach 39 Sekunden war Wiegmann erstmals bezwungen, nach dem dritten Einschlag (zum 8:5) binnen sieben Minuten kam Kontny wieder (48.). Aber die Feldspieler „brauchten" auch noch den sechsten und siebten Gegentreffer, um aus ihrem Trauma zu erwachen. Erst nach dem 8:7 ging's wieder zur Sache, wurde die Hamburger Aufholjagd abgeblasen. Roedgers Treffer zum 9:7 (55.) brach den Bann, Kolodziejczaks „Kegelwurf" zum 10:7 sicherte doch noch den ersten zweistelligen Aufstiegsrunden- Coup. Nach dem 2:0 schied Heinrich zwar mit blutender Kopfwunde aus, doch der eisenharte Verteidiger machte nach nur kurzer Behandlung weiter. Zum Zuschauen gezwungen wurden auch Berwald und Rentsch (5. Minute), die nach einer Prügelei für jeweijs fünf Minuten auf die Strafbank verbannt wurden. Der junge Schardt schied gar mit Verdacht auf Mittelfinger-Bruch aus. Er wird wohl am Freitag gegen Nordhorn fehlen.

Tore:
1:0 (1.) Major (Tarves, Heinrich),
2:0 (3.) Schnobrich (Major),
3:0 (4.) Tarves (Kolodziejczak, Tabert),
4:0 (10.) Schnobrich (Thurston),
5:0 (18.) Brand (Roedger),
5:1 (18.) Narimanow,
6:1 (26.) Brand (Tarves, Schnobrich - 5:4),
6:2 (31.) Romaschin,
7:2 (31.) Tarves (Major, Thurston),
8:2 (33.) Thurston (Tarves, Schnobrich - 5:4),
8:3 (41.) Kerstes,
8:4 (46.) Brunner (Rentsch, Romaschin),
8:5 (47.) Csata (Kerestes),
8:6 (49.) Cvach,
8:7 (50.) Brunner,
9:7 (55.) Roedger (Schnobrich, Thurston),
10:7 (58.) Kolodziejczak (Roedger).
Strafminuten: ECK 18 + 5 Berwald, EHC 20 + 5 Rentsch.
Schiedsrichter: Liebs (Wunsdorf!).

Quelle: HNA