So. 23.01.2000 - 15:00 Uhr Kassel Huskies - Hannover Scorpions 3:4 (0:3/3:0/0:1)

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Zehn starke Minuten waren zu wenig

Die Huskies haben die Gunst der Stunde nicht genutzt. Zwei Heimspiele an einem Wochenende hatte der DEL-Spielplan Kassels Eishokkeyspielern beschert, aber es wurde nichts mit der erwarteten und erhofften Sechs-Punkte-Ausbeute. Zwei Tage nach dem 3:2-Erfolg über die Berliner Eisbären unterlag die Mannschaft von Trainer Hans Zach den Hannover Scorpions mit 3:4 (0:3, 3:0, 0:1). Zach, der seine Akteure öffentlich fast nie kritisiert, war am Sonntag nach der Partie gegen die Scorpions skeptisch. „Die Playoffs sind in weiter Ferne", sagte der Trainer. Spielfreudig, bissig und clever präsentierten sich die Huskies. Aber das war vor drei Wochen. Am Sonntag schienen die Teams schon vor dem ersten Bully die Trikots getauscht zu haben, denn die Männer mit den Kasseler Tugenden trugen im ersten Drittel das Schwarz der Scorpions. Allerdings fielen zwei der drei Treffer als die Huskies in Unterzahl agieren mussten. Der Rosenheimer Schiedsrichter Gerhard Lichtnecker hatte zunächst Greg Evtushevski und dann Brent Tully auf die Strafbank geschickt und damit zweifelhafte Entscheidungen getroffen. „Aber der Schiedsrichter trägt nicht die Schuld an unserer Niederlage", stellte Zach jedoch klar. Wie dem auch sei, die Scorpions waren beim Powerplay in ihrem Element. Vor dem Treffer zum 2:0 in der elften Minute ließen Schreiber, Gunko und Chibirew die Scheibe unwiderstehlich von Schläger zu Schlä- ger wandern, und Baschkatow vollstreckte. Zwei Minuten danach zauberten Haas, Kosturik sowie Soccio, und Lavoies „Hammer" schlug hinter Kassels Keeper Chris Rogles ein. Der war schon in der sechsten Minute bezwungen worden als ihm Alexandrows Schuss durch die Schoner rutschte. Aber so wollten sich die Huskies nicht weiterhin demütigen lassen. Wie verwandelt kamen die Schlittenhunde aus der Kabine, in der Zach „deutliche Worte" gesprochen hatte. Nur 30 Sekunden brauchte nun der neu formierte Angriff mit Greg Evtushevski an der Seite von Francois Guay und Jürgen Rumrich, um neue Hoffnung zu wecken. Und als Daniel Kreutzer nur zwei Minuten später den Anschlusstreffer besorgt hatte, standen plötzlich die gleichen Fans auf den Sitzen, die wenige Minuten zuvor ihrem Unmut noch mit Pfiffen Luft gemacht hatten. Stimmungen schlagen schnell um. Jetzt waren die Huskies wieder bissig. Kreutzer spielte Turgeon frei, und Kassels Torjäger Nummer eins gelang das 3:3. Da war erst eine halbe Stunde gespielt, und die Fans hatten Lust auf mehr. Aber die Huskies setzten nicht nach, und das Spiel kippte wieder zugunsten der Scorpions. Die waren im letzten Drittel, in dem sich beide Teams neutralisierten, die glücklichere Mannschaft und profitierten erneut von ihrem hervorragenden Powerplay. Fünf Minuten vor der Schlusssirene hießen die Wegbereiter Alexandrow und Lööf. David Haas hatte keine Mühe, um aus Nahdistanz einzuschieben. Jetzt hatten die Huskies nicht mehr die Kraft zur zweiten Wende, zumal sie beim eigenen Powerplay nicht so zwingend agierten wie ihre Gäste. So war auch eine 56 Sekunden lange 5:3-Überzahl wirkungsvoll verpufft. Was fehlte, war ein Mann, der die freie Bahn von der blauen Linie mit einem Schlagschuss ausnutzen konnte.

Quelle: HNA


Kassel Huskies - Hannover Scorpions 3:4 (0:3, 3:0, 0:1)
0:1 Alexandrow (5:56)
0:2 Bashkatow (10:19)
0:3 Lavoie (12:34)
1:3 Evtushevski (20:30)
2:3 Kreutzer (22:26)
3:3 Turgeon (30:51)
3:4 Haas (55:10)


Schiedsrichter: Lichtnecker (Rosenheim)

Zuschauer: 3 354