So. 27.03.1988 - 19:00 Uhr EC Kassel - EHC Freiburg 1:3 (0:1/0:0/1:2)

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Mit einer Rumpfmannschaft zog sich EishockeyZweitligist EC Kassel gestern abend im Heimspiel der Bundesliga-Aufstiegsrunde bei seiner 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)-Niederlage gegen den als Aufsteiger feststehenden EHC Freiburg achtbar aus der Affäre. Solange die Kraft reichte, hielten die HedwallSchützlinge mit. Mängel gab es vor allem in der Chancenauswertung. Die Nachricht von den tiefrot gefärbten Kasseler Finanzen hat sich offensichtlich landesweit herumgesprochen: In großzügiger Geste spendeten die mitgereisten Freiburger Fans vor dem Match 28 Mark in die marode ECK-Kasse, die durch den Obulus von immerhin 2200 Fans etwas aufgepäppelt wurde. Als es dann zur Sache ging, stand das „allerletzte Kasseler Aufgebot" einer, wenn auch ersatzgeschwächten, so doch stattlichen Freiburger Streitmacht gegen- über: sieben Stürmer nur noch und drei Verteidiger. Morton und O'Brien hatten verletzt passen müssen, Meyer hatte ohne Entlohnung die Kelle in die Ecke gestellt. Der ECK-Mannschaftstorso verfiel im ersten Drittel in den Fehler, dem Bundesliga-Aufsteiger spielerisch Paroli bieten zu wollen. Dadurch ergaben sich zwar eigene Chancen, aber der Kraftaufwand war unverhältnismäßig groß. Die Führung schafften die Gäste in der achten Minute, als beim Schuß von Rapsilber dem ausgezeichneten Torhüter Tony Thiel die Sicht versperrt war. „Das körperbetonte Freiburger Spiel raubt uns die Kräfte", erkannte EC-Trainer Tore Hedwall und verordnete seiner Truppe für den weiteren Verlauf eine defensivere Einstellung bei besserer Raumaufteilung. Das Ergebnis: Beide Mannschaften lieferten dem Publikum im Mittelabschnitt eine Null-Tore-Diät. Chancen gab es trotzdem. Hüben durch Pflügls Schlagschüsse und Tarves aus Nahdistanz, drüben durch den Ex-Kasseler Hager, der in der 24. Minute nur am Pfosten scheiterte. Die Entscheidung zugunsten der Süddeutschen wurde bis ins Schluß- drittel vertagt, bis den Kasselern die Kräfte schwanden und Dolak nach einem schweren Preuß-Fehler sowie Jilek alles klar machten. Als schon niemand mehr mit einem Kasseler Treffer gegen den hervorragenden EHC-Torhüter Crha rechnete und auch Preuß nur den Pfosten anvisiert hatte (53.), schlug Brown in der 55. Minute doch noch zu und korrigierte das Resultat.

Quelle: HNA