Fr. 02.10.1998 Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 3:2 (1:1/1:1/1:0)
Ramosers Tor stoppte die Ice Tigers
Der Franken-Expreß ist gestoppt, die Kassel Huskies sorgen in der Deutschen Eishockey-Liga für noch mehr Spannung: Ausgerechnet Roland Ramoser, der einst aus der Noris nach Nordhessen gewechselt war, erzielte den Siegtreffer zum 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) für die Schlittenhunde. Der Südtiroler vollendete nach 53 Minuten aus kurzer Distanz einen Rückpaß von Tino Boos und besiegelte damit die erste Saison-Niederlage der Nürnberg Ice Tigers. Dabei war der fränkische Spitzenreiter mit dem Selbstvertrauen aus sechs Siegen in Folge angetreten und hatte von Beginn an die Tugenden prä- sentiert, die ihn an die Tabellenspitze gehievt hatten. Körperliche Robustheit, gepaart mit spielerischer Klasse aller Akteure, enorme Spitzigkeit im Antritt und bemerkenswerte Zielstrebigkeit auf dem Weg zum Tor zeichnen die Nürnberger Truppe aus. Die mußte an diesem Abend zwar den grippekranken Jiranek ersetzen, hatte überraschend aber dessen tschechischen Landsmann Cierny dabei. Der zeigte sich vom derben Stockfoul des Hannoveraners Johnson vor einer Woche bestens erholt und landete den ersten Volltreffer: Die Huskies hatten ein eigenes Überzahlspiel gerade ungenutzt gelassen, da versenkte der Rechtsaußen aus spitzem Winkel im Powerplay die Scheibe im Kasseler Kasten. Doch die Gastgeber blieben unbeeindruckt und drängten auf den Ausgleich. Nach Ramosers Flankenlauf zeigte der als Angreifer eingesetzte Verteidger MacLeod Vollstrecker-Qualitäten. Mit langem Arm spitzelte er den Querpaß zum 1:1 ins Netz (8.). Im weiteren Verlauf hatten Wedl und Ramoser das Führungstor auf den Schlägern, doch sie gingen ebenso leer aus wie der Nürnberger Shakraitchuk, dessen Schuß Rogles nach einem Hechtsprung noch von der Linie fischte (16.). Der starke Kasseler Schlußmann hatte wenig später auch das Glück des Tüchtigen, als Kunce und Stas das Torgestänge trafen. In dieser Phase waren die Nürnberger am Drücker und drängten auf die erneute Führung gegen die zu zurückhaltenden Huskies, die nun von Referee Müller benachteiligt wurden. Der Ex-Berliner spielte dann auch Schicksal: Nach einer unsinnigen Zeitstrafe gegen Wedl nutzte ausgerechnet der zuvor angeblich behinderte Kunce per Schlagschuß das folgende Überzahlspiel zum 1:2 (31.). Doch erneut schlugen die Gastgeber zurück, nachdem Keeper Rogles gegen Cierny und Craighead weiteres Unheil verhindert hatte. Evtushevski knallte dem weißrussischen Nationalkeeper den Puck zum 2:2 in den Torwinkel (36.). Von diesem Treffer beseelt, kamen die Huskies wieder auf Touren. „Shevi" (39.), Johnston (40.) und Hansson (41.) prüften Mezin, während Peltonen für Nürnberg zum dritten Mal das Metall traf (42.). Beinahe im Gegenzug gelang die Entscheidung durch Ramoser und den starken vierten Sturm, die mit großartigem Kampf und viel Geschick über die Zeit gebracht wurde.
Quelle: HNA
Kassel Huskies - Nürnberg Ice Tigers 3:2 (1:1/1:1/1:0)
0:1 (04:17) Cierny (Stas, Momesso) PPG 5-4
1:1 (07:38) MacLeod 1 (Ramoser, Boos)
1:2 (30:59) Kunce (Cierny, Miller) PPG 5-4
2:2 (35:17) Evtushevski 2 (Rumrich, Guay) PPG 5-4
3:2 (42:59) Ramoser 2 (Boos, MacLeod)
Schiedsrichter: Gerhard Müller
Zuschauer: 4.382