Fr. 04.09.2009 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - Eisbären Berlin 8:3 (1:1/4:1/3:1)

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Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kassel Huskies vs. Eisbären Berlin 8:3 (1:1/4:1/3:1)
DEL - 1. Spieltag - 04.09.2009 - 19:30 Uhr - Eissporthalle Kassel
Tore 1. Drittel
05:27 Tor:Alex Leavitt, Assists:Sean Tallaire, Thomas Holzmann
Tor:Steve Walker, Assist:Richie Regehr 18:24
Tore 2. Drittel
24:28 Tor:Josh Soares, Assists:Trevor Johnson, Mike Card (PP1)
25:47 Tor:Bryan Schmidt, Assists:Thomas Holzmann, Derek Damon (PP1)
Tor:Denis Pederson, Assists:Marvin Degon, Steve Walker (PP1) 26:45
27:22 Tor:Thomas Holzmann, Assists:Sean Tallaire, Mike Card
34:40 Tor:Josh Soares (SH1)
Tore 3. Drittel
Tor:Jeff Friesen, Assists:T.J. Mulock, Stefan Ustorf (PP1) 43:36
49:32 Tor:Manuel Klinge, Assists:Trevor Johnson, Mike Card (PP1)
52:07 Tor:Ryan Kraft, Assist:Hugo Boisvert
52:50 Tor:Sean Tallaire
Verlängerung/Penaltyschießen
-
Spielzusammenfassung
Teams Kassel Huskies Eisbären Berlin
Strafminuten 18 14
Schüsse 26 44
Powerplay 3-7 2-9
Penalty Killing 77,8% 57,1%
Schiedsrichter Rick Looker
Assistenten Tony Engelmann , Marc-André Naust
Zuschauer 3.911


Spielbericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paukenschlag zum Auftakt: Huskies demontieren den deutschen Meister!
Während Stephane Richer neben Backup-Torhüter Stephen Ritter auch verletzungsbedingt auf Philipp Schlager, Pierre-Luc Sleigher und David Danner verzichten musste, hatte sein Gegenüber, Don Jackson, in erster Linie den Ausfall von Nr. 1-Goalie Rob Zepp zu beklagen, der durch Markus Keller ersetzt wurde. Und Keller musste bereits nach gut fünf Minuten den Puck erstmals aus seinem Netz fischen: Nachdem die Huskies die erste Druckphase der Eisbären- Hauser musste zwei mal gegen Florian Busch in höchster Not klären- überstanden hatten, schlug Alex Leavitt im Duett mit Sean Tallaire zu und brachte seine Mannen mit 1:0 in Front.

Wer nun wütende, auf den Ausgleich drängende Eisbären erwartet hätte, wurde schnell enttäuscht, denn die Huskies diktierten fortan das Spiel. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer brach Ryan Kraft über den rechten Flügel durch, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Markus Keller. Auch Fabio Carciola hatte wenige Sekunden später das zweite Tor auf der Kelle, scheiterte jedoch bei seinem Rebound nach einem Bisaillon-Distanzschuss.

Die erste Unterzahlsituation meisterten die Huskies mit Bravour und bekamen nach einer Spielzeit von 12:41 ihrerseits in doppelter Überzahl die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen. Flüssig lief die schwarze Hartgummischeibe in den Reihen der Schlittenhunde, jedoch sowohl Derek Damon, als auch Alex Leavitt aus der Distanz und der erneut stark auftrumpfende Thomas Holzmann aus kurzer Entfernung fanden in Markus Keller ihren Meister.

Und wer seine Chancen nicht nutzt, wird irgendwann bestraft. Diese Weisheit sollte sich kurz vor der ersten Drittelsirene bewahrheiten. Richie Regehr hielt von der blauen Linie drauf und Eisbären-Kapitän Steve Walker fälschte für Adam Hauser unhaltbar zum 1:1 ab. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Im Überzahlspiel präsentierten sich die Huskies im Vergleich zu den Vorbereitungsspielen wie ausgewechselt. In der ersten Formation stürmte Manuel Klinge (der bei gleicher Spielstärke neben Hugo Boisvert und Ryan Kraft eingesetzt wurde) mit Derek Damon und Josh Soares, an der blauen Linie agierten hier Trevor Johnson und Sebastien Bisaillon. Die zweite Überzahlformation bestand aus Alex Leavitt, Sean Tallaire, Thomas Holzmann, sowie Bryan Schmidt und Stürmer Ryan Kraft als Blueliner.

Den optisch besseren Start in den Mittelabschnitt erwischte der deutsche Meister aus Berlin, allerdings ohne das Tor von Adam Hauser in Gefahr bringen zu können. Diese kleine Drangphase der Eisbären wurde jedoch durch eine Strafzeit unterbrochen: Denis Pederson musste wegen Hakens für zwei Minuten in die Kühlbox und das Powerplayteam um Josh Soares und Trevor Johnson schlug das erste mal zu. Soares fälschte dicht vor dem Tor stehend einen Johnson-Schlenzer zum 2:1 ab. Ein im Training einstudierter Spielzug brachte die Huskies erneut in Führung.

Augensichtlich geschockt schienen nun die Eisbären, denn ihre Gegner aus Nordhessen hielten das Heft des Handelns weiterhin in der Hand. Zwar verstolperte Manuel Klinge freistehend vor Markus Keller zunächst noch den Puck, machte es jedoch 30 Sekunden später besser, in dem er in Überzahl einen Schmidt-Schuss zum 3:1 ins Tor lenkte. Grenzenloser Jubel unter den 3911 Zuschauern in der Kasseler Eissporthalle, zum ersten lagen die Huskies mit zwei Toren Vorsprung in Führung und spätestens jetzt lag die große Sensation in der Luft.

Die ausgelassene Feierstimmung erhielt aber schnell einen Dämpfer. Mit einer Kopie des ersten Tores, gelang den Eisbären in Person von Denis Pederson der 2:3-Anschlusstreffer.

Die richtige Antwort hatten aber wieder die Kassel Huskies parat. Thomas Holzmann wird eine halbe Minute nach dem Gegentor von Bryan Schmidt auf die Reise geschickt und vollstreckt lässig zum 4:2.

Dieser Gegentreffer sollte die Eisbären nun endgültig wachrütteln. Erstmals in de Partie zeigten sie ihre läuferische und stocktechnische Klasse, schnürten die Huskies minutenlang im eigenen Drittel ein, ohne dem Gastgeber Möglichkeiten auf Entlastungsangriffe zu gestatten. Mehrmals wurde das Tor von Adam Hauser unter Beschuss genommen, jedoch ohne das nötige Glück.

Auch als Derek Damon bei der Spielzeit von 32:56 auf der Strafbank platz nehmen musste, entfachten die Berliner immensen Druck. Über das gesamte Spiel hinweg versuchten die Schlittenhunde, den Spielaufbau des Gegners mit aggressivem Forechecking zu stören. Dies versuchte im nun laufenden Unterzahlspiel auch Josh Soares, wurde jedoch von seinem Gegenspieler hart in die Bande gecheckt.

Doch Soares? Rache sollte 10 Sekunden später folgen: Er stibitzte seinem Gegenüber im Spielaufbau die Scheibe, lief allein auf Keeper Markus Keller zu und traf im zweiten Versuch zum 5:2 nach gut 34 Minuten.

Im restlichen Drittel avancierte dann Huskies-Goalie Adam Hauser zum Turm in der Schlacht, vereitelte zahlreiche Einschusschancen der Eisbären und sorgte für den Pausenstand von 5:2.

Sollten die Eisbären in der Lage sein, diesen Rückstand im Schlussdrittel wettzumachen? Nach 43 Minuten schienen sie auf dem besten Weg dorthin. In Überzahl tanzte NHL-Crack Jeff Friesen durch die Hintermannschaft der Huskies, ließ zwei Gegenspieler stehen und legte den Puck mit der Rückhand zum 3:5 ins Netz. Die Berliner waren fortan erneut das spielbestimmende Team. Insbesondere Jeff Friesen war kaum noch zu halten und sorgte immer wieder für Wirbel vor dem Huskies-Tor. Entlastungsangriffe der Huskies waren nun Mangelware, so dass sich Stephane Richer zu einer Auszeit entschloss, um das Defensivverhalten seines Teams neu zu justieren und ihnen eine kleine Erholungspause zu verschaffen.

Und diese Auszeit sollte sich schnell als Gold wert und perfekt getimed erweisen. Eisbär Tyson Mulock schmorte auf der Strafbank und musste mit ansehen, wie Manuel Klinge zum zweiten mal am heutigen Tage zuschlug: Wieder schlenzt Trevor Johnson die Scheibe vor das Tor und erneut fälscht ein Husky ab. Im zweiten Drittel noch Josh Soares, jetzt der in Kassel geborene, deutsche Nationalspieler.

Mit der sicheren Führung im Rücken und der Sensation vor Augen, spielten sich die Schlittenhunde fortan in einen Rausch. Der zuvor im Torabschluss glücklos agierende Ryan Kraft erhöhte auf 7:3 und nicht mal eine Minute später verwertete Sean Tallaire einen Eisbären-Fehlpass zum 8:3-Endstand.

Nach diesem Gegentreffer nahm Eisbären-Coach Don Jackson seinen Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, allerdings ohne fruchtbaren Erfolg.

Die Huskies haben ihren Gegner aus Berlin zum Saisonauftakt nicht nur besiegt, sie haben ihn deklassiert. Im Gegensatz zu den letzten beiden Vorbereitungsspielen gegen Wolfsburg und in Ingolstadt, fanden die Huskies schnell in die Zweikämpfe, agierten hart und aggressiv am Mann, störten durch schnelles Forechecking immer wieder den Spielaufbau der Eisbären und präsentierten sich insbesondere im Überzahlspiel stark verbessert..

Stephane Richer: "Heute haben wir typisches Kasseler Eishockey gesehen: Wille, Leidenschaft und Kampfgeist. Sicher fehlten den Eisbären drei Stammkräfte und außerdem Rob Zepp, aber bei uns hat heute einfach alles gepasst. Wir haben vor dem Spiel entschieden, mit sechs Verteidigern durchzuspielen und Dominic Auger als siebten Verteidiger auf der Bank zu lassen. Mike Card hat seine Sache sehr gut gemacht und in der Offensive die Akzente setzen können, die wir uns von ihm erhofft haben."

Don Jackson: "Ich habe kämpfende und aggressive Huskies erwartet, aber bin von dem Ergebnis natürlich sehr enttäuscht. Kassels Überzahlspiel hat den Ausschlag gegeben und auch Adam Hauser hat sich stark präsentiert. Im Eishockey ist der Torwart ein großer Faktor, daher hat uns der Ausfall von Rob Zepp schon wehgetan. Ich habe sieben Minuten vor Schluss meinen Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen, um diese 6:5-Situation unter Wettkampfbedingungen zu trainieren. Es kann passieren, dass wir in Zukunft in bestimmten Spielen kurz vor Schluss mit einem Tor zurückliegen und auf diese taktische Variante mit einem sechsten Feldspieler zurückgreifen müssen."