Fr. 11.11.1983 - 20:00 Uhr Hamburger SV - ESG Kassel 7:5 (1:2/3:2/3:1)
Den wenigen nach Hamburg mitgereisten
Anhängern der ESG mochte
es am Freitagabend in Hamburg
die Sprache verschlagen haben. Ihre
Mannschaft hatte beim Schlußlicht
HSV mit 5:7 (2:1, 2:3, 1:3) verloren. Dabei hatte es für die ESG fast 55
Minuten lang recht gut ausgesehen.
Stets waren die Gäste die tonangebende
Mannschaft, stocktechnisch
und spielerisch gab es deutliche Unterschiede
zwischen den Kasselern
und der Mannschaft des HSV, und
daß die Kasseler darüber hinaus
auch ständig mit einem Tor in Führung
lagen, entsprach ebenfalls de'n
Spielanteilen. Aber der HSV war
kampfstark und gestattete seinen
Gästen mit einer erneut sehr gut
praktizierten Defensivtaktik kaum
echte Torchancen, zumal HSVSchlußmann
Manteuffel dieses Mal
wirklich der Rückhalt der dezimierten
Truppe war.
Und so muß man schließlich wohl
feststellen, daß die ESG trotz der
spieltechnischen Überlegenheit das
bislang schwächste Team war, das in
Hamburg-Farmsen die Visitenkarte
abgab. Kampf und Einsatzwillen
nämlich schienen bei der ESG ganz,
ganz klein geschrieben zu werden.
Der HSV jedenfalls krempelte die
ESG in den letzten vier Minuten
noch restlos um. Der Treffer von
Wild zum Ausgleich in der 56. Minute
war das Signal zu einer Schlußoffensive,
der die Gästespieler ziemlich
sprach- und tatenlos gegenüberstanden.
Bezeichnenderweise waren
zwei der letzten drei HSV-Tore auf
Alleingänge zurückzuführen. Wer
weiß, wie dieses Spiel verlaufen
wäre, wenn Schiedsrichter Zelfel den
Gästen in der 17. Minute nicht ein
Tor geschenkt hätte. Heinrichs Tor
nämlich war eine unübersehbare Behinderung
des Hamburger Schluß-
mannes Manteuffel vorausgegangen.
Ein Kasseler hatte den Hamburger
mit dem Schläger regelrecht aus dem
Tor gezogen. Dabei wurde auch noch
das Gehäuse verschoben. Ein Witz,
daß Zelfel den Treffer von Heinrich
anerkannte.
Eine Enttäuschung waren die so
hoch gelobten Kanadier Cummins
und Tarves. Von Tarves, der in frü-
heren Tagen durch seine enorme
'Schnelligkeit aufzufallen wußte, war
überhaupt nichts zu sehen, und
Cummians war überwiegend zu hö-
ren.
Tore:
0:1 (7.)Schödl (Kruczek),
1:1
(16.) Trzeczak (Gorski),
1:2 (17.)
Heinrich (Slanina) 17.,
2:2 (22.) Rö-
mer (Busch),
2:3 (32.) Cummins, 3:3
(35.) Trzeczak,
3:4 (38.) Slanina (Jarocki),
4:4 (38.) Gorski,
4:5 (41.)
Cummins (Tarves),
5:5 (56.) Wild
(Trzeczak),
6:5 (58.) Trzeczak (Gorski),
7:5 (59.) Wild.
Quelle: HNA