Fr. 28.11.1980 - 20:00 Uhr ESG Kassel - EC Nordhorn 8:8 (1:1/4:5/3:2)

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Vorbericht

Neuer Torjäger im ESG-Dreß?

Stürmt Shane Taves gegen Nordhorn und Moers?

K a s s e l . Die nordhessischen Freunde des Eishockeys dürfen sich auf dieses Wochenende freuen! Nicht nur, daß die ESG Kassel in der Oberliga Nord diesmal gleich zwei wichtige Heimspiele austrägt, der Kasseler Klub hofft gleichzeitig noch auf eine spektakuläre Verstärkung seiner Oberliga-Mannschaft. Der Kanadier Shane Taves vom Zweit-ßundesligisten EHC Essen soll bereits heute abend um 20 Uhr gegen den EC Nordhorn und am Sonntag (19 Uhr) gegen GSV Moers wichtige Treffer für die ESG erzielen.

Zwar war der Wechsel von Taves nach Kassel gestern noch nicht perfekt, doch hegte man im Lager der ESG die berechtigte Hoffnung, den Blitztransfer noch heute gut über die Bühne bringen zu können. Dann wäre der Kanadier bereits heute abend im Spiel gegen Nordhorn spielberechtigt. Shane Taves soll im Kasseler Team die Lücke schließen, die seit der Trennung von Gary Hoag von keinem anderen Spieler voll ausgefüllt werden konnte. Der Essener Torjäger, der in der letzten Saison der 2. Bundesliga die meisten Treffer erzielen konnte, soll in Zukunft auch im ESG-DreB für viele Tore sorgen. „Shane Taves ist sogar noch stärker als Gary Hoag", schwärmte ESG-Presse- •watt Haru Schardt von den Qualitäten des Kanadiers. Die Frage, warum Taves den Verein wechselt, ist leicht zu erklären. Weil im Essener Team bereits zwei Ausländer eingesetzt wurden, mußte Taves auf der Reservebank Platz nehmen. Der wichtigste Grund für eine Verpflichtung des Kanadiers aber war die Tatsache, daß er die ESG Kassel praktisch nichts kostet. Das Geld für diesen Transfer erhält der Kasseler Verein von einem privaten Mäzen! Um für den Rest der Saison noch besser gerüstet zu sein, und um auch gegen die Spitzenklubs zu bestehen, plant die ESG Kassel noch zwei oder, drei weitere personelle Verstärkungen des Oberliga-Kaders. Das Nahziel ist allerdings erst einmal das Erreichen der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, und dazu.muß die ESG Kassel einen der ersten acht Tabellenränge belegen. Ein „Hühnchen rupfen" wollen die ESG-Cracks heute abend mit dem EC Nordhorn, bei dem sie im Hinspiel mit 3:12 unter „die Räder" gerieten. Da ihr Stürmerstar Simo Eckholm zwischenzeitlich gesperrt worden war, gerieten die Nordhorner etwas ins Hintertreffen. Den größten Schnitzer erlaubten sich die ECer am letzten Spieltag gegen Moers, wo sie dem „Schlußlicht" in der eigenen Halle mit 6:10 unterlagen. Diese Schlappe wollen die Nordhorner nun in Kassel wettmachen, zumal Eckholm wieder mit von der Partie ist. Vielleicht kommt es schon zum Duell Shane Taves gegen Simo Eckholm! Im Sonntagsspiel gegen den GSV Moers hofft die ESG Kassel dann auf zwei weitere Pluspunkte, obwohl sich die Hudec-Schützlinge davor hüten müssen, den Tabellenletzten zu unterschätzen. Der Moerser Erfolg in Nordhorn dürfte die Konkurrenz gewarnt haben. Das Aufgebot der ESG: Weiß, Müller - Fauerbach, Löggow, Berwald, Nierich, Coutu. Konecki, Umbach, Bunkowski, M. Resch, Unverzagt, J. Resch, Hoffmann. Die verletzten Turney und Ferstl sind noch nicht wieder einsatzfähig.

Die ESG Kassel weist noch einmal darauf hin, daß die für das abgebrochene Punktspiel gegen Neuss gelösten Eintrittskarten heute gegen Nordhorn noch gültig sind.


ESG hofft auf Torjäger Shane Taves

Kassel. Für die beiden Wochenend- Heimspiele in der Eishockey- Oberliga Nord plant die ESG Kassel den ganz großen „Knüller". Wenn sich, die Erwartungen des Kasseler Klubs erfüllen, wird die ESG bereits am Freitag um 20 Uhr gegen den EC Nordhorn mit einem prominenten Neuzugang auflaufen: der Kanadier Shane Taves. der im letzten Jahr Torschützenkönig der 2. Bundesliga war, soll vom EHC Essen nach Kassel wechseln! Am Sonntag bestreitet die ESG dann um 19 Uhr ein weiteres Heimspiel gegen GSV Moers.

8:8-Mit Tarves kam Schwung in die „Bude"
Die nordhessisehen Eishockey-Fans haben wieder Grund zum Jubel, denn mit dem Ex-Essener Shane Tarves ist wieder frischer Wind ins Angriffsspiel der ESG Kassel gekommen. In einem mitreißenden Spiel vor rund 1000 Zuschauern erkämpfte sich die ESG Kassel im Punktspiel der Eishockey- Bundesliga Nord am gestrigen Abend ein verdientes 8:8 (1:1; 4:5, 3:2) gegen den EC Nordhorn. Obwohl Shane Tarves mit einem Blitztransfer vom EHC Essen nach Kassel verpflichtet worden war, noch nicht mit der ESG-Mannschaft zusammen trainieren konnte, bot der 26jährige Kanadier einige Kostproben seiner Extraklasse, die die Fans förmlich von den Sitzen rissen. Dreimal war Tarves selbst erfolgreich, bei den anderen Toren seiner ebenfalls überzeugenden Kameraden im ersten ESG-Sturm, Coutu (1) und Konecki (4). war er meist maßgeblich beteiligt. Allerdings, das soll nicht unerwähnt bleiben, die große Show wurde Tarves vom großartigen Nordhorner Sturmführer Simo Ekholm gestohlen, der. der ESG an diesem Abend praktisch im Alleingang einen Punkt abjagte, weil ihn die Kasseler Abwehrspieler nie in den Griff bekamen. Nach diesem wichtigen Teilerfolg gegen die Nordhorner (das Hinspiel hatte die ESG mit 3:12 verloren!) wollen die Kasseler nun am morgigen Sonntag richtig aufdrehen. Gegen den Tabellenletzten GSV Moers wollen die Tarves, Konecki, Coutu und Co. um 19 Uhr in der Kasseler Eishalle etwas, für ihr Torverhältnis tun.

Quelle: HNA

ESG Kassel - EC Nordhorn 8:8 (1:1. 4:5, 3:2). Es war wie in alten Zeiten! Jubelchöre, Konfetti-Regen und brennende Wunderkerzen - die nordhessischen Eishockey-Fans feierten „ihre" ESG, die gegen die starken Gäste aus Norddeutschland mit einer prächtigen Leistung aufwartete. 16 Tore und Spannung bis in die Schlußsekunden, das allein hätte schon ausgereicht, um die rund 1000 Zuschauer zufriedenzustellen; daß es aus Kasseler Sicht ein „Eishockey-Fest" wurde, war in erster Linie das Verdienst von Neuzugang Shane Tarves. Was der Ex- Torjäger des EHC Essen in seinem ersten Auftritt im ESG-Dreß bot, war Extraklasse. Schnell im Antritt, mit brillanter Stocktechnik und großem Durchsetzungsvcrmögen im Zweikampf, stellte Tarves die Nordhorner Abwehr vor kaum lösbare Probleme. Als er im Mitteldrittel einen fulminanten Sololauf (nach Traumpaß von Coutu) mit dem Treffer zum 5:6 abschloß, hielt es keinen Zuschauer mehr auf seinem Platz. Am verblüffendsten aber war das beinahe schon blinde Spielverständnis des 26jährigen Kanadiers mit Coutu und Konecki, die an diesem Abend ebenfalls eine großartige Leistung zeigten. Und das, obwohl die erste ESG-Angriffsreitie in dieser Formation noch nie zusammen trainiert hatte, ja, die Spielgenehmigung für Tarves erst kurz vor dem Spiel in Kassel eintraf. Der durch Tarves neu entfachte Angriffsschwung der ESGer überdeckte dann auch die eklatanten Abwehrfehler der Blau-Weißen. Wo blieb ein wirksames Forechecking, wo die regelrechten KBrperchecks, wenn die Nordhorner Finnen Eckholm und Stenfors wie Slalom- Läufer durch die ESG-Abwehr kurvten? Blamabel wurde es dann fast schon, als die Nordhorner bei Unterzahl (!) gleich dreimal ein unkonzentriertes Power- Play der ESG zu Gegentreffern ausnutzten. Dabei war Stenfors im Mitteldrittel innerhalb einer Minute (!) gleich zweimal erfolgreich, und der alles überragende Eckholm schaffte zwei Minuten vor Schluß den alles in allem verdienten Ausgleich.

ESG Kassel: Weiß, Müller - Faucrbach, Löggow - Ferstl - Konecki (4), Coutu (1). Tarves (3) - Umbach, Berwald, Nierich - Bunkowski, 3. Eesch, Unverzagt — M. Resch, Hofmann.

Rolf Wiesemann