Sa. 06.05.1978 - 20:00 Uhr ESG Kassel - ESC Wedemark 20:2 (8:2/6:0/6:0)
20:2! - Die ESG Kassel feiert "Schützenfest"
Nur noch wenige Spielsekunden
zeigte die Uhr in der Kasseler Eissporthalle,
während die 1800 Zuschauer
in „Zwanzig, Zwanzig"-Sprechchören
das zwanzigste Tor für die ESG Kassel
forderten. Der Wunsch ging in Erfüllung,
denn fünf Sekunden vor der
Schlußsirene erwischte der Bad Nauheimer
Verteidiger Müller den Puck und
schlenzte ihn zum umjubelten 20:2
(8:2, 6:0, 6:0)-Eishockeysieg der ESG
Kassel ins Tor des Nord-Regionalligisten
EC Wedemark.
Das war der krönende Abschluß eines
Schützenfestes, wie es die Kasseler Eishalle
bis dahin noch nicht erlebt hatte.
Nicht etwa, daß die Wedemarker (ihr
Ort liegt im Landkreis Hannover) so
schwach aufgespielt hätten. Sie kamen
zwar mit nur acht Feldspielern nach
Kassel, was sich gegen Ende der Partie
könditionell bemerkbar machte,
doch über weite Strecken und gerade in
der ersten Viertelstunde zeigten sich
die Norddeutschen läuferisch und stocktechnisch
ebenbürtig.
Die Wedemarker hatten allerdings
das Pech, auf eine ESG-Mannschaft zu
treffen, die wie aus einem Guß aufspielte.
Die Kasseler hatten sich wieder
durch zwei Spieler aus Bad Nauheim
verstärkt. Verteidiger Müller, ein exzellenter
Schlittschuhläufer, konnte sich
auch als dreifacher Torschütze profilieren,
und Pöpel zeigte seine Fähigkeiten
als Führer der zweiten Sturmreihe.
Überhaupt war es die Ausgeglichenheit
in den einzelnen Mannschaftsteilen,
die diesen klaren Erfolg ermöglichte.
Die beiden Verteidigungsreihen mit Michel
und Heinrich sowie Müller und
dem Deggendorfer Ferstl (er absolvierte
ein Probespiel) hatten wenig Mühe, waren
in einigen Szenen allerdings zu offensiv.
Die erste Sturmreihe mit Trainer
Coutu als Kopf und der zweite Angriff
zeigten etliche gelungene Kombinationen,
die zwangsläufig zu Toren führten.
Hierbei taten sich besonders Daubertshäuser,
Langsdorf und Bunkowski hervor.
Ansonsten war alles wie gehabt:
Coutu krönte zwei herrliche Sololäufe
mit Toren. Michel hämmerte drei Schlagschüsse
ins Netz und narrte bei einem
Solo die gesamte Wedemarker Abwehr
nebst Torwart.
ESG Kassel (in Klammern die Anzahl der Torerfolge): Ortstadt - Michel (4), Heinrich (1) - Ferstl, Müller (3) - Bunkowski (3), Coutu (2), Haaf - Pöpel (2)i Langsdorf (2), Daubertshäuser (2)-R. Rapp, Lutze, Augustin (1).
EC Wedemark: Schlikermann, Gutknecht - Wiegmann, Reiß - Paderhuber (1), Kei - Hypen, Standvoß - Warnebold (1). Grabenhorst.
Schiedsrichter: Heim/Unger (Kassel/ Bad Nauheim)
Zuschauer: 1800.
Vor dem Spiel stellte die Eiskunstlaufabteilung der ESG Kassel ihren erfolgreichen Nachwuchs vor. Katja Schade/ Thomas Utz, Anja Schreiber/Karsten Fahlbusch und Daniela Hoffmann bekamen viel Applaus für ihre Vorführungen.
Quelle: HNA