So. 02.02.1997 - 18:00 Uhr EHC Eisbären Berlin - Kassel Huskies 2:5 (1:3/1:1/0:1)

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Huskies intelligent, Eisbären tapsig Gutes Omen für die Playoffs. Ihrem möglichen Gegner im Viertelfinale zeigten sich die Huskies beim 5:2 überlegen.

Wußten Sie eigentlich, daß Schlittenhunde weitaus intelligenter sind als Eisbären? Nein? Na dann sollten Sie einmal ins Eishockey Stadion zum Spiel der Kassel Huskies gegen die Berliner Eisbären gehen. Beim 5:2 (3:1, 1:1, l:0)-Sieg der Schlittenhunde vor 4000 Zuschauern in BerlinHohenschönhausen war dies deutlich zu sehen. Die Hessen, mit intelligenten Angriffsspiel, stark im Defensivbereich, auf Konter lauernd. Die Eisbären, tapsig, wild drauflos stürmend und in der Abwehr wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen agierend. „Das kann ja für die Playoffs heiter werden", so ein enttäuschter Eisbären-Fan. Huskies-Trainer Gerhard Brunner, der übrigens mit Hans Zach kommenden Sonntag beim Benefizspiel einer Berliner Auswahl gegen eine DELAuswahl in Hohenschönhausen bei der DEL-Mannschaft hinter der Bande stehen wird, strahlte über das ganze Gesicht: „Wir haben wieder Eishockey gespielt. Taktisch eines unserer besten Spiele seit langem. Heute gewinnt man nur noch mit konsequenter Defensive." Besonders erfreut war der Tölzer Eishockey-Lehrer über seinen dreifachen Torschützen Jukka Seppo, der mit HansSon und Burakovsky die neuformierte erste Sturmreihe bildete. Brunner kommt sehr gern nach Hohenschönhausen. Klar, da hat er mit den Eisbären leichtes Spiel, gewann nach dem 2:0 jetzt schon zum zweiten Mal. Doch Brunner weiß auch: „In den Playoffs werden sich alle steigern. Besonders die Kanadier sind dann heiß. Aber wir werden nie den Fehler machen, mit den Berlinern mitspielen zu wollen, denn da sind die besser." Im Gegensatz zum letzten Heimspiel (2:4) hatten die Schlittenhunde diesmal das richtige Rezept gegen die flinken Hauptstädter: „Wir haben in der Mitte dichtgemacht. Jeder Kasseler hatte seinen direkten Gegner an der kurzen Leine, dadurch hatten die Berliner nur wenig Anspielstationen." Einziger Wermutstropfen im Kasseler Freudenbecher: Schiedsrichter Trainer besaß eine Minute vor Schluß kein Fingerspitzengefühl, schickte Berlins Andrusak und Kassels Johnston nach einer Prügelei vom Eis, sodaß der Nordhesse am 13. Februar beim DELSpiel in Rosenheim gesperrt ist. Fast schon zu einem Ritual ist das Essen von Trainer Brunner und Manager Uli Egen mit Eisbären-Chef Lorenz Funk im Wilmersdorfer „Hax'n Wirt" am Vorabend des Spiels geworden. Und Brunner verrät: „Daran werden wir auch festhalten. Hat uns nämlich immer Glück gebracht. Wir drei Freunde verstehen uns prächtig." Gestern kamen die Kasseler zu einem 8:7 (3:2, 2:2, 3:3)- Erfolg beim Regionalligisten Herford. In einem Freundschaftsspiel ohne Strafen, in dem Venci Sebek im Schlußdrittel das Trikot mit Marko Krast (16) tauschte, erzielten Hansson (2), Samuelsson (2), Kwasigroch, Seppo, Millar und Öhman die Tore.

Quelle: HNA

Nach der furiosen Aufholjagd gegen die zwar geschwächten, doch trotzdem theoretisch- einen 4:0 Vorsprung zu verteidigen-fähigen Capitals wollten die Eisbären ihren vierten Platz im direkten Aufeinandertreffen gegen den Konkurrenten, um eben diesen, Kassel, ausbauen. Aber einmal mehr zeigte sich die momentan größte Schwäche der Hauptstädter... Die Partie glich den letzten Heimspielen bis aufs Haar. Der EHC begann stürmisch, rannte aufs gegnerische Tor ein und es ergaben sich zwangsläufig ein paar Chancen, die aber natürlich nicht genutzt wurden. Dann ist erstmal der Gegner dran. Zwei, Drei schnelle Spielzüge und es steht 0:2. Die Huskies nutzten hierbei ihre Chancen fast noch konsequenter als Mannheim oder Köln. Und sie haben eine übrragende Reihe. Seppo, Hansson und der geniale Vorbereiter Burakowsky spielten die Berliner ein ums andere Mal schwindelig. Jetzt das Aufbäumen der Eisbären in den nächsten Dritteln. Ha,ha. Einzelaktionen, die nur im Glücksfalle mit einem Torerfolg enden. Da kann der Gegner noch so viele Strafzeiten fabrizieren, es gelingt nicht einmal den Puck in Ruhe ins Angriffsdrittel zu befördern. Noch am Freitag sah dies etwas anders aus. Da wurden plötzlich, schon fast vergessene Kombinationen gezeigt. Und selbst Klaus Merk, der zweifellos keinen guten Tag erwischt hatte, konnte mehrmals überwunden werden. Meiner Meinug nach, liegt dies an der neuen Reihenzusammenstellung. Um den alles andere als überragend spielenden Marc Fortier etwas wirkungsvoller zu machen, hat Kennedy ihm Nienhuis und Andrew McKim zur Seite gestellt. Letzterer wird jetzt aber von Govedaris schmerzlich vermißt, der mit Lee und Chitaroni keine Bindung hat. Die neue deutsche Reihe Funk,Schertz,Felski ist überspitzt fomuliert, nur zusammengestellt, um sie bei knappen Rückständen draußen lassen zu können. Die einzigen die vernünftig spielen sind Steen,Svensson und Hede, aber was bringt's? Ich hoffe, daß Ron Kennedy noch etwas aus dem Hut zaubert. Ansonsten sehe ich schwarz für die Play-offs. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Nur die Lomakin-Rufe geben noch zu denken. Zumal er in Frankfurt Tor um Tor schießt. Himmel-hoch-jauchzend zu-Tode-betrübt. Dies ist das Fazit des letzten Wochenendes.


Eisbären Berlin - Kassel Huskies 2:5(1:3,1:1,0:1)
0:1 (8:32) Seppo (Burakovsky),
0:2 (10:32) Johnston (Morisson, Millar),
0:3 (18:54) Seppo (5-4),
1:3 (19:46) Chitaroni (Lee, Funk),
1:4 (30:09) Seppo (Hansson, Burakovsky),
2:4 (32:58) Svensson (Fortier),
2:5 (51:59) Evtushevski (Eakin).

SR: Trainer (Bad Aibling).
Z: 4000.
Strafminuten: Berlin 12 + 5 + Spieldauerdisziplinar Andrusak - Kassel 12 + 5 + Spieldauerdisziplinar Johnston