Di. 28.10.1997 - 20:00 Uhr Kassel Huskies - Färjestad BK 0:6 (0:2/0:2/0:2)

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Fans sorgten für einzigen Höhepunkt

Nach der Pleite gegen Färjestad leisteten die Kasseler Fans seelische Aufbauarbeit: Sie feierten ihr Team und forderten trotz des 0:6 eine Ehrenrunde - die allerdings auf sich warten ließ

Der Abschluß bot dann doch noch europäisches Format: Als die Kassel Huskies nach der 0:6 (0:2, 0:2, 0:2)- Pleite gegen Färjestads BK vom Eis schlichen, da präsentierten sich zumindest die heimischen Fans in Bestform. Lautstark forderten sie „Wir wollen die Huskies sehen", ließen sich selbst nicht beirren, als sich nach zehn Minuten immer noch nichts tat. „Kommt raus, wenn ihr Huskies seid" hallte es weiter durch die Halle, und dieser Forderung wollten sich dann zumindest einige Spieler nicht länger entziehen. DiPietro, Geddes, Ramoser, Svanberg, Johnston liefen auf das Eis und nahmen die Aufmunterung der Fans entgegen. Eine Szene, die Gäste-Coach Bo Lennartsson kaum glauben konnte. Staunend beobachtete er das Geschehen von der Tribüne aus, erklärte kurz darauf während der Pressekonferenz: „Diese Fans sind der bleibendste Eindruck, den wir von Kassel mitnehmen." Auch Huskies- Coach Bill Lochead freute sich über die überraschende Reaktion nach der Schlußsirene: „Das war toll von den Fans. Sie haben begriffen, in welcher Situation wir stecken." Daß es so lange dauerte, bis die Huskies endlich zur Ehrenrunde erschienen, erklärte Lochead so: „Wir haben gerade nach dem Krefeld-Spiel mit einer solchen Reaktion nicht gerechnet und in der Kabine auch wenig davon gehört. Als Uli Egen kam und von der Stimmung berichtete, standen die meisten Spieler schon unter der Dusche." Ihre „kalte Dusche" hatten die Huskies zuvor schon auf dem Eis bekommen. Sechs Gegentore, kein eigener Treffer - so einseitig wie das Ergebnis war auch das Spiel verlaufen. Das Ergebnis spiegelte dabei auch die Einstellung wider, mit der die Gastgeber in die Partie gegangen waren. „Eigentlich hätten wir am liebsten abgesagt", gestand Lochead, der gleich einige Gründe nannte. Da ist die lange Reihe angeschlagener Spieler. Zudem würde der Coach angesichts des Kommens und Gehens in seinem Kader lieber ein paar Trainingseinheiten einlegen. „Wir sind im Umbruch", sagt er, „solche Spiele passen deshalb nicht in meine Planung. Zudem war es das dritte Spiel in fünf Tagen. Da muß die Mannschaft irgendwann kaputt sein." Eine Aussage, die bei seinem Gegenüber Lennartsson Widerspruch hervorrief: „Wir haben auch am Donnerstag und Samstag gespielt. Man muß immer 100 Prozent geben." Nun ist es gewiß nicht so, daß den Huskies mangelnder Einsatzwille vorgeworfen werden kann. Die Zielsetzung allerdings ist klar, und wird kurz vor Beendigung des Europatrips von Lochead formuliert: „Für uns zählt nur die DEL!" Und da steht der Vizemeister mit Spielen in Mannheim (Freitag) und gegen Köln (Sonntag) vor einem schweren, eventuell richtungsweisenden Wochenende. Lindmark und Wood werden wieder in der Abwehr spielen, auch das Mitwirken von Seppo sollte ungefährdet sein. Und noch immer hofft Lochead, daß Manager Egen bis Freitag einen weiteren Neuzugang präsentieren wird. Aber: Einer der Wunschkandidaten, der Russe Davidov vom schwedischen Klub Byrnäs Gävle hat den Huskies eine Absage erteilt, weil er nicht aus seinem Vertrag herauskam.

Kassel Huskies - Färjestads BK Karlstad 0:6 (0:2/0:2/0:2)

Tore: 0:1 (14:46) Magnusson (Sjökvist)
0:2 (15:21) Sjökvist (Wallenberg, Jakobsson)
0:3 (28:36) R. Johansson (Nilsson, Spacek)
0:4 (39:46) Sjökvist (M. Johansson)
0:5 (40:41) Magnusson (Eriksson)
0:6 (42:53) Nilsson (Jakobsson)

Zuschauer: 3.441

Schiedsrichter: Bertolotti (Italien)
Linienrichter: Gemeinhardt, Schaefer

Strafminuten: Kassel 12 + Spieldauerdisziplinar Eakin, Färjestad 12

Kassel: Eriksson, Cagas - Öhman, Malykhin - Vento, Johnston - Wedl - Svanberg, DiPietro, Hansson - Evtushevski, Eakin, Ramoser - Geddes, Seppo, Burakovsky - Boos.

Färjestad BK: Rousson - R. Johansson, Spacek - Artursson, Rehnberg - Jacobssen, Fokin - Prestberg, Jönsson, Nordström - Magnussen, Nilsson, Eriksson - Wallenberg, M. Johansson, Sjöquist - Olsson, Olsen, Holmquist.