Di. 31.10.2000 - 19:30 Uhr Moskitos Essen - Kassel Huskies 2:4 (0:1/2:2/0:1)

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4:2-Triumph bei den Moskitos Essen
Nach der knappen 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen am letzten Sonntag bei den Adler Mannheim, traten die Kassel Huskies zum nächsten Auswärtsspiel am Essener Westbahnhof an. Trainer Jan Benda hatte vor Saisonbeginn eine zuletzt tschechisch geprägte Moskitos-Mannschaft in ein kampfstarkes Team mit vielen kanadischen Spielern verwandelt. Absoluter Topstar bei den Essenern ist der ehemalige Sturmpartner von Wayne Gretzky, Esa Tikkanen. Sein Einsatz war sehr fraglich vor dieser Partie, doch sein ledierter Fuß paßte in den Schlittschuh gerade hinein. Somit war die Leitfigur der Moskitos dabei, sein Stürmerkollege Ralph Intranouvo mußte nach seiner Sperre noch zuschauen. Dagegen hatte Hans Zach wieder einmal die Qual der Wahl, alle Spieler standen dem Huskies- und Bundestrainer zur Verfügung.


Rückblick: Seit der vergangenen Saison sind die Moskitos Essen in der DEL dabei und konnten bisher nicht einmal gegen die Kassel Huskies gewinnen. In vier Spielen gab es immer Siege gegen das Team von Jan Benda, bei einem deutlichen Torverhältnis von 19:5 für die Nordhessen. In dieser Saison gaben die Essener bisher mächtig Gas und mal sehen, ob die Huskies ihre Serie halten konnten.

Nationalstürmer Daniel Kreutzer hatte im Essener Eisstadion die erste richtig gute Tormöglichkeit bereits in der dritten Spielminute. Ein Klassepaß seines Kapitäns Tobias Abstreiter nutzte er zum Schuss, aber Geoff Sarjent war für die Moskitos zur Stelle. Die Schlittenhunde machten von Anfang an hinten dicht, die Gastgeber gewannen ihre letzten fünf Spiele in Folge. Das Kasseler Team war also gewarnt und Thomas Daffner hatte in Minute 15 eine weitere tolle Chance. Aber wieder war Sarjeant zur Stelle und vereitelte die Führung. Aber dann, nur zwei Minuten später, kam der Auftritt von "Scotty" Levins. Huskies-Vorlagenkönig Francois Guay spielte den bulligen Stürmer an und dieser wollte eigentlich nur die Scheibe mitnehmen. Levins rutschte aus und fiel auf das Essener Eis, dennoch brachte er den Puck in Richtung Moskitos-Tor. Unter dem verdutzten Geoff Sarjeant hindurch rutschte das Spielgerät ins Netz zur überraschenden 1:0-Führung. Andreas Loth hatte kurz vor der Pause noch die Riesenchance auf das 2:0. Scott Levins sah den "Rackerer" und dessen Schuß zischte knapp über die Latte des Essener Tores. Kassel führte nach zwanzig Minuten, ein anderes Duell in der ersten Drittelpause ging dann an Essen. Beim "Wettessen" von Bockwürsten auf dem Eis unterlag der Fan der Huskies nur knapp. Der Heimvorteil half seinem Essener Fankollegen ...

Aber wichtiger bei einem Eishockeyspiel sind Tore und besonders schön, wenn sie für die Kassel Huskies fallen. Vierzig Sekunden nach Wiederbeginn scheiterte zunächst der freistehende Klaus Kathan und wenig später landete ein Knaller von Guay nur am Pfosten. Ted Crowley machte es in der 26. Spielminute besser und erzielte das 2:0 für sein Team. Tobias Abstreiter angelte sich die Scheibe hinter dem Tor und sah den Verteidiger in Position. Crowley zog ab und erwischte Sarjeant auf dem falschen Fuß. Aber wie schon in Mannheim verspielten die Huskies eine 2-Tore-Führung. Jason McBain schaffte bei einer Strafzeit von Örjan Lindmark mit einem Schlagschuß den Anschlußtreffer. Viel Trubel war vor dem Kasseler Tor und Chris Rogles konnte nichts mehr machen. Schlimmer kam es in der 34. Spielminute, denn da glichen die Moskitos aus. Jeff MacLeod verlor die Scheibe an Quintin und dieser lief allein auf Rogles zu. Chris konnte diesen Schuß entschärfen, war jedoch beim Nachschuß von Scott Pearson ohne Chance. Das Tor beendete die beste Phase der Gastgeber, nun waren die Huskies wieder an der Reihe – und wie. In der 35. Spielminute bekam Sylvain Turgeon die Scheibe auf die Kelle und sein platzierte Schlenzer landete an der Querlatte. Nur Metall statt Führung, doch kurz vor der Pause sollte diese noch gelingen. 15 Sekunden vor der Drittelsirene fasste sich Mittelstürmer Patrice Tardif ein Herz und zog auf und davon. Und er dachte gar nicht daran, seinen Mitspieler zu bedienen, kurvte vor das Tor und vollendete die Aktion mit einem sehenswerten Treffer in den rechten oberen Winkel. Die knapp 50 Fans aus Nordhessen hatten ihre Freude, ihre Mannschaft lag wieder mit 3:2 in Front.

Im entscheidenden Schlußabschnitt ging es hin und her auf beiden Seiten. Die Hausherren versuchten mit allen Mitteln die Führung der Kassel Huskies zu egalisieren. Aber immer wieder stand Chris Rogles im Blickpunkt, sein Tor stand unter starkem Druck. Doch zusammen mit der Hintermannschaft hielt er seinen Kasten sauber und somit die Huskies in Führung. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe schaffte dann Thomas Daffner den entscheidenden vierten Treffer. Der immer besser spielende Pelle Svensson setzte sich durch und spielte Daffner sehr gut an. Er stoppte die Scheibe kurz und überwand den Essener Torhüter mit einem Direktschuß. Vier Minuten vor dem Ende hatten die Gastgeber eine letzte Riesenchance. Auf der Torlinie lenkte Chris Rogles einen Schlagschuß eines Essener Verteidigers an den Pfosten. Beim dritten Tor für die Moskitos wäre es sicher noch einmal ziemlich spannend geworden. Die Serie der Huskies hielt, am Ende blieb es beim verdienten 4:2-Auswärtssieg bei den Stechmücken aus Essen.

Hans Zach: "Wir waren durch die Serie guter Heimspiel der Moskitos Essen gewarnt. Es war heuite abend ein technisch starkes Spiel und ein Gewinn für die Zuschauer. Mit vier Punkten aus zwei Auswärtsspielen bin ich zufrieden. Am Freitag wird uns Francois Guay wegen einer Oberschenkelverletzung fehlen. Es ist sehr wichtig,, die kleine Pause des Deutschland-Cups auf einem Play-Off-Platz zu verbringen."

Jan Benda: "Wiederum haben uns die Kassel Huskies eine Serie kaputtgemacht. Nach dem 0:2 habe ich nicht geglaubt, daß wir noch einmal herankommen können. Wir hatten guten Chancen nach dem Ausgleich auf den Sieg, doch Kassel konnte auch diese Partie für sich entscheiden."


Moskitos Essen - Kassel Huskies 2:4 (0:1/2:2/0:1)
0:1 (16:21) Levins (Guay/Loth)
0:2 (25:11) Crowley (Abstreiter/MacLeod)
1:2 (27:56) McBain (Savard/Kujala)
2:2 (33:03) Pearson (Quintin/Savard)
2:3 (39:45) Tardif (Robitaille/Kathan)
2:4 (48:29) Daffner (Svensson/Crowley)


Zuschauer: 3.407

Schiedsrichter: Hellwig (Krefeld)