Do. 30.12.1982 - 20:00 Uhr ESG Kassel - EC Hannover 7:3 (2:2/3:1/2:0)

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Weiter auf Erfolgskurs (jetzt 18:2 Punkte in Folge!) gleiten die Kufencracks der ESG Kassel in der Oberliga. Rund 2750 Zuschauer feierten einen 7:3 (2:2,3:1,2:0)-Erfolg der Blau-Weißen über den EC Hannover, der zwar recht gut mitspielte, im Abschluß jedoch nicht nur an dem glänzend aufgelegten Kasseler Keeper Eichler, sondern auch am eigenen Unvermögen scheiterte.Bei den Gastgebern fand Neuzugang Degenhardt, dem auch zwei Treffer gelangen, in seinem dritten Spiel schon gute Bindung zu seinen Kameraden, während der Ex-Iserlohner Ebel noch Anpassungsschwierigkeiten hatte. Die erste Prüfung im neuen Jahr hat die ESG nun am Sonntag um 19.30 Uhr beim EC Nordhorn zu bestehen.


Mit Ebel zufrieden

Wer ein Spiel, vor dem er einigen „Bammel" hat, mit 7:3 gewinnt darf zufrieden sein. Jorma Siitarinen, der Coach der Kufencracks der ESG Kassel, war's denn auch nach dem klaren Erfolg am Freitagabend vor 2750 Zuschauern in der Kasseler Eissporthalle gegen den EC Hannover. Nicht ohne Abstriche, was den zwei Tage vor dem Spiel in seiner finnischen Heimat 35 Jahre alt gewordenen Eishockeytrainer als Realisten mit optimistischer Grundeinstellung ausweist. Zufrieden war Siitarinen auch mit Debütant Martin Ebel (zuletzt ECD Iserlohn), der indes in dem phasenweise recht zerfahrenen Spiel, dessen Niveau deutlich unter dem der letzten Heimpartie gegen Herne lag, noch einige Anpassungsschwierigkeiten verriet. Was durchaus normal ist... Da hat Abwehrrecke Degenhardt der zum dritten Male den blauweißen ESG-Dreß trug, schon eher „Bande gefunden". Trotzdem wird Jorma Siitarinen inzwischen mit ihm Fraktur geredet haben, da er ihm einige „radikale Fehler" ankreidete, Folgen einer riskanten Spielweise, die dem munter mitspielenden, im Abschluß aber (Gott sei's gedankt!) sehr schwachen Gegner eine ganze Zahl von Chancen zuschanzte. Kämpferisch war die ESG, die in der Woche vor dem Spiel frühmorgens und spät am Abend trainiert hatte und, nach Meinung Siitarinens, in der Aufstiegsrunde der vier Erstplatzierten im Februar/März den Zenit ihrer Form und Fähigkeiten erreichen wird, wiederum sehr stark. Doch da im Kombinationsspiel nicht allzuviel zusammenlief, entsprangen fast alle sieben Treffer gelungenen Einzelaktionen und Weitschüssen. Nach einem 2:2 nach den ersten 20 Minuten wurde ausgerechnet im zweiten Drittel, vor dem es des ESG-Fans sonst graut, der entscheidende Zwei-Tore-Vorsprung herausgeschossen. Als nach Treffern von Tarves (2), Degenhardt (2) und Nominikat zum 5:3 Spreigl im Schlußdritel das 6:3 schaute, war der vierte Tabellenplatz nach 18:2 Punkten in Serie gesichert, der letzte Hoffnungsfunken der Hannoveraner erloschen. Tarves' Treffer Sekunden vor Erklingen der Sirene setzte den stürmisch bejubelten Schlußpunkt. Die Hannoveraner hatten den bereite als Neo-Berliner gemeldeten Pesut noch dabei, dazu als Neulinge Torwart Kirsch (Hamburger SV) und den Ex-Moerser Nicholas, dessen Fünf-Minuten-Strafe im zweiten Drittel zu einer zeitweiligen 3-5-Unterzahl seines Teams führte und für dieses den Anfang vom Ende markierte. Der Sprecher des ECH machte die Unruhe in seinem Klub um die geplanten und geplatzten Transfers (Aseherl. White, Busch, Rensch) für die zerfahrene Spielweise verantwortlich. Einig war er sich mit den Gastgebern darüber, daß der ESG-Sieg hochverdient war. ESG-Vorsitzender Rüdiger Seehof fährt am Mittwoch zu einer Sitzung des DEB nach München und will dort über die lieblose Behandlung der Oberliga als Bundesliga-Unterbau einige „warme Worte" sagen. Hoffentlich predigt er nicht (wieder) tauben Ohren. Herbert Peiler

ESG : ECH 7:3 (2:2, 3:1, 2:0)

ESG: Eichler, Weiß - Forster, Degenhardt - Nominikat, Heinrich - Nierlich - Tarves, Cummins, Ebel - Graf (Kapitän), Spreigl, Kouba - Kohl, Fritsch, Fröhlich.

Schiedsrichter: Kopalla, Schlimme

Zeitstrafen: ESG 10, ECH 17.

Torfolge:
0:1 Martin (7.),
1:1 Tarves (7.),
2:1 Nominikat (10.),
2:2 Rädler (17.),
3:2 Degenhardt (26.),
3:3 Nikolas (27.),
4:3 Tarves (28.),
5:3 Degenhardt (32.),
6:3 Spreigl (40.),
7:3 Tarves (60.).
Strafminuten: ESG 10 - EC Hannover 17.
Quelle: HNA