Do. 31.03.1994 - 20:00 Uhr EC Kassel - EHC 80 Nürnberg 3:1 (1:1/2:0/0:0)

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Der EC Kassel klopft ans Tor zur Eishockey-Bundesliga! Mit einem hart erkämpften, aber verdienten 3:1 (1:1, 2:0, O:0)-Erfolg über den EHC Nürnberg sicherten sich die Blau-Weißen gestern abend im fünften und entscheidenden Halbfinal-Duell den Einzug in die Zweitliga-Endspiele. Nach dem schon jetzt größten Erfolg des nordhessischen Eishockeys ist der Augsburger EV am Oster-Sonntag Gegner und Gastgeber der Truppe von Coach Ross Yates. Vor erstmals ausverkauften Rängen begann der ECK überaus konzentriert gegen die erneut in bester Besetzung angetretenen Nürnberger. Schon nach fünf Minuten erlebten die 4500 Fans ein erstes Wechselbad der Gefühle. Nachdem Gerum den Puck mit der Hand von der Nürnberger Torlinie gekratzt hatte, scheiterte Millar mit dem fälligen Penalty an Gä- stekeeper Hegen. Doch 51 Sekunden später zappelte die Scheibe endgültig im Netz: Kurz vor Ende einer Überzahlsituation versenkte Hannon das Spielgerät mit plaziertem Schlenzer im rechten Winkel. Auf der Gegenseite bewahrte ECK-Keeper Konty seine Farben gegen Dolezal und Sykora zunächst vor dem Ausgleich. Aber nach zehn Minuten glichen die Franken aus, als Dolezal ebenfalls bei Überzahl vollendete. Pech für den ECK, daß Schiedsrichter Müller ein Foul am durchbrechenden Hills nicht ahndete und Millar sowie Ozellis zwei Breaks nicht nutzen konnten. Im zweiten Durchgang übernahmen die Blau-Weißen nach einer Schrecksekunde durch Wassermann (22.) mehr und mehr die Regie auf dem Eis. Ein Pfostenknaller von Hannon (23.) verfehlte ebenso sein Ziel wie Hills, Direktabnahme (25.). Doch ein schlitzohriger Bauerntrick von Kasperczyk (27.) und eine Kopie dieses Treffers durch Hills (35.) schrieben die Überlegenheit der Gastgeber auch im Torkonto fest. Dazwischen lag die druckvollste Phase der Blau-Weißen, doch im Trommelfeuer der Ozellis und Naster, Hills und Millar vereitelte der famose Hegen weitere Einschläge. Und erst Sekunden vor der zweiten Drittelsirene kamen die Nürnberger durch Dolezals abgefälschten Schlenzer (von Kontny bravourös pariert) zu ihrer zweiten Torchance. Im Schlußspurt setzte der EHC Nürnberg alles. auf eine Karte und zwei Sturmreihen. Doch gegen körperlich nachlassenden Franken ließ der ECK nichts mehr anbrennen. Nicht zuletzt dank hervorragender Paraden von Sepp Kontny, der gegen Dolezal (45.), Weinfurter (52.), Geddes (53.) und Stankovic (56.) den Vorsprung über die Zeit rettete und zum Spieler des Tages gekürt wurde. Auf der anderen Seite vertändelte Hannon eine Breakchance (49.) und Hills sowie Kasperczyk verfehlten in den letzten zwei Minuten das längst von Hegen verlassene Gehäuse nur um Zentimeter, ehe die Schlußsirene im grenzenlosen Jubel der Fans unterging.

1:0 (5.) Hannon (Hills, Mucha - 5:4),
1:1 (10.) Dolezal (Wassermann, Andrysek - 4:5),
2:1 (27.) Kasperczyk (Pacula),
3:1 (35.) Hills (Millar - 5:4).

SR: G.Müller (Berlin).
Z: 4500
Strafminuten: ECK 14, EHC 18.
Quelle: HNA