Fr. 04.01.1985 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Herner EV 4:1 (3:0/1:1/0:0)

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Nur 4:1-Sieg über Herne ESG verpaßt deutlicheren Erfolg

Kassel (ufu). Als Großmeister im Auslassen von Torchancen präsentierte sich einmal mehr die ESG Kassel im Punktspiel der zweiten Eishockey- Bundesliga gestern abend gegen Herne. Zwar war der 4:1 (3:0, 1:1, 0:0)-Sieg verdient, doch versäumten es die Hedwall-Schützlinge, mit einem deutlicheren Sieg für ein positives Torekonto zu sorgen. Treffsicher zeigte sich lediglich Shane Tarves, der allein drei Tore erzielte und sein Saison-Ausbeute auf 37 Treffer ausbaute. Entgegen der Ankündigung von ESG-Trainer Tore Hedwall spielte nicht Peter Trzecak, sondern Tarves in zwei Sturmreihen. Dabei zeigte sich, daß Tarves und Cummins, die im letzten Jahr in einer Reihe zusammenspielten, sich noch immer gut verstehen. Gleich zweimal nutzte Tarves Cummins Vorlagen zu Toren. Die ESG begann sehr konzentriert und lag bereits nach acht Minuten mit drei Toren in Front. Dann jedoch kam ein unerklärlicher Leistungsabfall und so entwickelte sich vor 1 000 Zuschauern ein Spiel mit nur bescheidenem Zweitliga-Format. In dieser Verfassung wird es die ESG sehr schwer haben, am Sonntag in Duisburg zu bestehen.


ESG im Schongang zum 4:1-Sieg über Herne - Reizwort Duisburg spukt im Kopf

Kassel (Eigener Bericht). Klarer Fall von Geist-Fleisch-Disharmonie: die Körper drehten noch ihre Kringel auf Kasseler Eis, derweil durch die Köpfe längst das Reizwort Duisburg spukte. Die Eishockey-Cracks der ESG Kassel stellten beim 4:1 (3:0, 1:1, 0:0) gegen den Herner EV ihre Anhängerschar auf eine Geduldsprobe. Und sollten sich nicht wundern, wenn auch von den letzten 850 Getreuen einige weitere abbröckeln. Animieren lassen sich die Fans immer noch in erster Linie von den Eindrükken in Heimspielen. Ein Auftakt voller Konzentration mit einer 3:0-Führung nach 7:40 Minuten, lange Sendepause bis zum 4:0 nach 23:13 Minuten - dann schalteten die Kasseler vollends ab. Duisburg, wo mit großer Wahrscheinlichkeit heute abend der letzte zu vergebende Endrundenplatz ausgepokert wird, ließ grüßen. Und die Herner Rumpftruppe, wacker, aber unbedarft, kaum noch mehr als Oberliga-Format verkörpernd, wagte sich aus ihrem Versteck, letztlich dem zweiten Treffer näher als die Hausherren dem fünften. . „So macht Eishockey kein Spaß", moserte selbst Hernes neuer, nicht gerade verwöhnter Trainer Leo Berardi und drohte seiner Mannschaft mit Kopfwäsche. ESG-Trainer Tore Hedwall formulierte drastischer: „Wir haben Seh... gespielt." Der Schwede hatte seinen Männern schon nach dem zweiten Drittel den Marsch geblasen. Er monierte so ziemlich alles: „Das war weder Fore- noch Backchecking. Alle sind blind nach vorn gerannt, keiner befand es für nötig, sich dann wieder rückwärts zu orientieren, kein hartes Körperspiel, wie ich es gefordert hatte, keine Konzentration, keine Einstellung." Hedwalls einziger positiver Aspekt: „Wir können offensichtlich sogar gewinnen, wenn wir so schlecht spielen." Für heute beim Duisburger SC ist diese Erkenntnis zweifellos


ESG Kassel - Herner EV 4:1


1:0 Tarves (3./Jarocki, Trzecak),
2:0 Jarocki (5./Cummins, Tarves),
3:0 Tarves (8./Cummins),
4:0 Tarves (24./Hager, Cummins) und
4:1 Krentz

Quelle: HNA