Fr. 04.03.1983 - 20:00 Uhr ESG Kassel - EV Pfronten 7:6 (3:2/0:3/4:1)

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Herzkranke sollten auf jeden Fall auf weitere Besuche von Heimspielen der ESG Kassel verzichten, wollen sie keinen schweren Infarkt riskieren. Beim glücklichen 7:6 (3:2, 0:3, 4:1)-Erfolg über den EV Pfronten am Freitagabend tauchten die Kasseler Kufencracks 2700 Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle wie schon lange nicht mehr. Einem furiosen Auftakt mit 3:1- Führung folgte ein 41minütiges „Horrorstuck". „Die wollen doch gar nicht gewinnen!", kommentierte ein aufgebrachter Zuschauer die konfuse und konzeptionslose Puckschieberei der Blau-Weißen, die im 2. Drittel gegen die sich zusehends steigernden Allgäuer total zerfielen. Die schnelle Führung bestätigte Cummins, Tarves und Co. wohl in ihrer Meinung, der bisher sieglose Gegner sei ein besserer Trainingspartner. Diesen Hochmut sowie kapitale Abwehrschwächen bestraften der überragende Amerikaner Kelly (4 Tore) sowie der lange Frenzel (2) ohne Pardon. Hätte nicht Torwart Eichler als einziger zu seiner Normalform gefunden, wäre eine höhere Führung der Egermayer-Schützlinge möglich gewesen. Ausgerechnet in einer Phase, als Ebel nach einem überflüssigen Foul an Neumann eine Fünf-MinutenStrafe abbrummte und niemand mehr einen Pfifferling auf die ESG gab, leitete Forster mit zwei Schlagschüssen die unglaubliche Wende ein. Zahlreiche wütende Fans, die ihre Enttäuschung mit Pfeifkonzerten und dem vorzeitigen Verlassen der Halle kundtaten, verpaßten den Sturmlauf der nun völlig verwandelten Kasseler, denen noch das „Happy-end" gelang. ESG-Coach Jorma Siitarinnen sprach denn auch von einer „katastrophalen Leistung meines Teams, das sehr glücklich gewonnen hat". Abteilungleiter Herbert Herwig wurde da deutlicher: „Eine Schweinerei war das, was unsere Spieler den Zuschauern geboten haben. Das lasse ich mir nicht bieten, die kommen morgen zu mir zur Aussprache." Mangelnde Glaubwürdigkeit will sich die ESG Kassel nicht noch einmal nachsagen lassen

Quelle: HNA