Fr. 19.12.1997 Kassel Huskies - Revierlöwen Oberhausen 6:1 (1:0/5:0/0:1)

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Erikssons Impulse für Vorderleute

Der höchste Saisonsieg, der dritte Erfolg in Serie und in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) endlich der Sprung auf Rang zwölf: Das 6:1 (1:0, 5:0, 0:1) über die Revier-Löwen aus Oberhausen war für die Kassel Huskies wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. „Die Aufgaben sind auf viel mehr Schultern verteilt, jeder Spieler hat nun das Gefühl im Mannschaftsgefüge gebraucht zu werden", beschrieb Tino Boos die positive Stimmung im Team, das sich nun endlich als Mannschaft präsentiert. „Ja," bestätigt Boos, „der Erwartungsdruck und das Theater der letzten Wochen hat uns noch enger zusammenrücken lassen." Und endlich muß man auf der Tribüne auch den Eindruck haben, daß der Torsteher Teil dieser Truppe ist. Im Gegensatz zu Pavel Cagas, dem oft alleingelassenen und eher introvertierten tschechischen Einzelkämpfer im Team, erscheint der Schwede Jonas Eriksson als „einer unter Freunden", dem auch leichter mal ein Patzer verziehen wird. „In den letzten drei Spielen war es egal, wer im Tor gestanden ist", sagt der gefeierte Schlußmann bescheiden, „denn nun endlich räumen auch die Feldspieler vor dem Kasten viel besser auf. Da bekommt der Gegner nicht mehr drei oder vier Nachschüsse, sondern höchstens noch eine." Bill Locheads Zustandsbeschreibung bringt die Lage auf den Punkt: „Jonas hat uns zu Beginn vor einem drohenden Rückstand bewahrt und mit prächtigen Paraden seine guten Leistungen aus den Spielen in Augsburg und gegen Frankfurt eindrucksvoll bestätigt. Besser kann man kaum halten. Das gibt der ganzen Mannschaft Sicherheit." Angesichts dieser „positiven Impulse vom Torwart für die Feldspieler" ist es für den Trainer auch kein Zufall, daß endlich auch bei den Stürmern wieder der Knoten platzt. Im zweiten Drittel war fast jeder Schuß ein Treffer, nachdem im ersten Abschnitt nur Roger Hansson ins Schwarze getroffen hatte. Doch Evtushevski, DiPietro, zweimal der entschlossene Seppo und ebenfalls mit seinem zweiten Treffer dessen Partner Hansson machten in 17 Minuten das halbe Dutzend Treffer voll. „Im ersten Drittel haben wir gut gespielt, aber das Tor nicht getroffen. Das zweite Drittel habe ich vergessen. Und im letzten Abschnitt haben wir 1:0 gewonnen", bilanzierte Gästecoach Robert Barnes prägnant. Kein Wort davon, daß seine Truppe mental nicht auf der Höhe schien angesichts des Streits um die wirtschaftliche Macht bei den Revier-Löwen und angesichts der ausstehenden November-Gehälter. Selbst über einen Konkurs der LöwenGmbH wird zwischen Ratingen und Oberhausen spekuliert. Für Bill Lochead sind dies freilich schlechte Argumente. „Zu meiner Zeit in Ratingen haben wir drei Monate lang keinen Heller gesehen - und dennoch alles gegeben." Gleichwohl weiß der Huskies-Coach, daß seine Truppe im heutigen Gastspiel bei den Berliner Eisbären (18 Uhr) wohl vor einer härteren Prüfung steht. Freuen können sich die Huskies-Anhänger bereits auf den 26. Dezember. Denn im Anschluß an das Gastspiel in Schwenningen (15 Uhr) veranstalten die Fanklubs der Wild Wings eine Weihnachtsfete, zu der in den Messehallen auch der Schlittenhunde-Anhang erwartet wird.

Quelle: HNA

Kassel Huskies - Revier Löwen Oberhausen 6:1 (1:0/5:0/0:1)
1:0 (12:46) Hansson 3 (MacLeod, Ramoser) PPG 4-3
2:0 (21:14) Evtushevski 6 (McLean, Eakin)
3:0 (23:22) DiPietro 13
4:0 (24:38) Seppo 6 (Hansson, Öhman)
5:0 (29:31) Seppo 7 (Wedl, Malykhin)
6:0 (38:37) Hansson 4 (Loney, Seppo)
6:1 (50:45) Turgeon (West, Larose)


Schiedsrichter: Peter Stratz

Zuschauer: 4.741