Fr. 21.02.1992 - 20:00 Uhr EC in Hannover - EC Kassel 3:2 (3:0/0:0/0:2)

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Auf dem Weg unter die Dusche schrie Uli Egen heraus, was alle BlauWeißen nach dem bitteren 2:3 (0:3, 0:0, 2:0) beim EC HannoVON GERALD SCHAUMBURG ver fühlten: „Dafür müssen die Berliner am Sonntag büßen!" Bleich vor Zorn, fast sprachlos über die offensichtliche Benachteiligung schlichen Kassels Puckjäger in die Kabine. Mit Wut im Bauch werden sie heute aufs Eis gehen, wenn um 19 Uhr der Spitzenreiter der Aufstiegsrunde zur EishockeyBundesliga am Auestadion antritt, der EHC Dynamo Berlin. Die Spieler des Klubs sollen sportlich die Suppe auslöffeln, die dem ECK in Hannover unsportlich ein anderes DynamoMitglied eingebrockt hat: Referee Müller. „Was der gepfiffen hat, geht auf keine Kuhhaut", waren sich alle im Kasseler Lager einig, „er stellt ohne jede Warnung die Spieler raus, hat keinerlei Fingerspitzengefühl", wetterte Dave Morrison. Nach 15:51 Spielminuten Müllers erster Akt mit Folgen: Hills bekommt einen Schläger ins Gesicht, kein Pfiff. Hills revanchiert sich: Müller zeigt Foul an, Hannover bleibt in Scheibenbesitz. Wiederum kommt Hills an die Scheibe, doch Müller läßt weiterlaufen, statt abzupfeifen. Als dann doch endlich neutralisiert wird, muß Hills auf die Bank. Aber nur er. Müllers folgenschwerster Patzer dann im anschlie- ßenden Powerplay, als Thomsons Schlagschuß unter Kontnys Fanghand endet. Sepp Kontny: „Ich hatte die Scheibe vor der Linie unter dem Handschuh fixiert, sehe Müller an, der Schiedsrichter streckt beide Arme aus. Das bedeutet: Spiel unterbrochen. Als ich den Puck freigebe, stochert Cummins ihn über die Linie. Und dann auf einmal pfeift Müller - Tor." Daraufhin wütende Kasseler Proteste - vergebens. Schlimmer noch. Thomson nimmt nur 17 Sekunden später wieder Kontnys Kasten ins Visier und trifft mit verdecktem Schuß gar zum 3:0. Als Pesut sich beschwert, schickt ihn Müller für zehn Minuten auf die Bank. Das gleiche Schicksal ereilt Sekunden später Hills, der sich über einen Abseitspfiff erzürnte, dem gar kein Zwei-LinienPaß vorausgegangen war. „Es ist schon bedenklich", suchte ECK-Trainer Jerzy Potz später nach Worten, „wenn 34 Spieler auf beiden Seiten sich abrackern, aber das Geschehen von einem einzigen Mann gesteuert wird.." Dabei konnte Potz trotz angekratzten Nervenkostüms und Hartfuß' haarsträubendem Fehlpaß in Überzahl (!) vor dem 1:0 stolz sein auf seine Mannen, die nach Ablauf der Strafen verteiltes Spiel erzwangen und im Endspurt dem Ausgleich nahe waren. Hannover wurde vollends in die Defensive gedrängt, nur der ECK war am Drücker. Allein der krönende Abschluß blieb versagt. Den lieferte dann Hannovers Manager Jürgen Beensen nach: „Ihr Arschlöcher habt keine besseren Schiedsrichter verdient", zitierte ihn Jerzy Potz in der Pressekonferenz.
1:0 (15.) Tumbach (4:5),
2:0 (18.) Cummins (5:4),
3:0 (19.) Thomson,
3:1 (42.) Macholda (Hills, Egen),
3:2 (44.) Hills (Morrison, Pesut - 5:4).
Strafminuten: ECH 18 + 5 Ledock; ECK 18 + 5 Bannatyne + 10 Pesut + 10 Hills.
Quelle: HNA