Fr. 26.11.1982 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Königsborner SV 10:6 (5:1/0:2/5:3)

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ESG Kassel - Königsborner SV 10:6
48 Stunden nach dem 10:6 (5:l,0:2,5:3)-Heimsieg über den SV Königsborn sicherte sich Eishockey-Oberligist ESG Kassel den Anschluß zur Spitzengruppe durch einen 8:3 (3:1,1:1,4:1)-Erfofg beim GSC Moers. Fünfmal war Tarves am Niederrhein erfolgreich, die weiteren ESG-Treffer erzielten Cummins, Kouba und Graf. Gegen den SV Königsborn bot die ESG am Freitagabend 30 Minuten lang bestes Oberliga-Eishockey. Im ersten Drittel sowie der ersten Hälfte des Schlußabschnitts zeigten die Siitarinen-Schützlinge druckvolles Angriffsspiel aus sicherer Verteidigung, das den Gegner von einer AbwehrVerlegenheit in die andere stürzte. Zu Beginn waren es zweimal Spreigl, Forster und Tarves, die innerhalb von acht Minuten die Gastgeber entscheidend 4:0 in Front brachten; im Schluß- drittel erhöhten Graf, Cummins, Kouba und Forster sogar binnen vier Minuten von 5:3 auf 9:3 für die ESG. In diesen Phasen lief das Kasseler Angriffsspiel schnörkellos, zielstrebig und nahezu reibungslos. „Zweimal hat uns die ESG kalt erwischt, zweimal gerieten wir unaufholbar in Rückstand," konstatierte Königsborns Manager Kastner. Er sah aber auch, daß sein dezimiertes Team - nach der „Schlacht in Lauterbach" fehlten Torjäger Miedzik (bisher 30 Tore) und Andreas Becker - im Mitteldrittel die Chance zum 5:5 hatte. „Ich weiß nicht woran es liegt, daß wir in den letzten Wochen stets im zweiten Drittel derart nachlassen," schüttelte ESG-Trainer Jorma Siitarinen den Kopf, „in solchen Phasen haben wir keine erfahrenen Spieler, die Ruhe und Ordnung in unser Spiel bringen." Dies zeigten in dieser Phase die Gäste. Unbeeindruck eines 1:5- Rückstandes zwangen die Westdeutschen im Mitteldrittel der ESG ihr Spiel auf; ließen die Kasseler kaum mehr in das Angriffsdrittel kommen. Goalgetter Sochatzky nutzte von einer Vielzahl an Torgelegenheiten zwei zum 3:5. Häufig stand ihm der fein mitspielende ESG-Keeper Ralph Eichler (stark vor allem auf der Fanghand) im Wege. Insbesondere das dynamische Spiel aus der Abwehr heraus, mit einem trotz riesigem Bluterguß im Oberschenkel überragenden Ex-ESGer Rick Williams, machte den Kasselern arg zu schaffen. Königsborn machte es den Forster (wieder verbessert), I Kohl, Heinrich und Caßelmann diesmal vor, wie sehr das Angriffsspiel von schnell schaltenden Verteidigern gefördert werden kann. Doch im Schlußdrittel hatte sich die ESG urplötzlich wieder gefangen, drehte noch einmal begeisternd auf. So wünschen sich die Fans, am Freitag waren es unverständlicherweise wieder nur 1300, „ihre" ESG öfter. Lange Pässe, schnelles und erfolgreiches Dribbling sowie couragierter Abschluß brachten die Kasseler eindeutig auf die Siegerstraße. „Daß Königsborn dann noch drei Tore erzielen konnte, lag an der Siegesgewißheit meiner Mannschaft," zeigte sich Siitarinen darob nicht unzufrieden. Auf einem Gebiet allerdings wird er sich etwas einfallen lassen müssen: lediglich einmal schafften es die ESGCracks, Strafzeiten des Gegners in Tore umzumützen. Bei den restlichen drei Gelegenheiten kamen die Kasseler gar noch nichteinmal in das Angriffsdrittel. Von einem vernünftigen Powerplay war indes nur zu träumen. Die Tore für die ESG erzielten Tarves, der verbesserte Fröhlich, Sreigl (je 2), Forster, Cummins, Graf und Kouba, der im ersten Drittel wieder die gewohnt spritzige, schnelle Spielweise zeigte.

Quelle: HNA