Fr. 29.09.2000 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - Kölner Haie 2:3 (0:0/2:2/0:1)

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Kölner Haie entführen Punkte aus Kassel
Die Kölner Haie sind ziemlich durchwachsen in die neue Saison gestartet. Vor dem heutigen Spiel lagen sie hinter den Schlittenhunden auf Platz 10 der Tabelle. Sie verloren das Derby an der Düsseldorfer Brehmstraße knapp mit 3:4 und konnten auch zu Hause nur nach Penaltyschiessen im letzten Spiel 2:1 gegen Schwenningen gewinnen. Verzichten müssen die Haie um Coach Bob Leslie heute auf Torhüter Peppi Heiß (Knieverletzung), die Verteidiger Mirko Lüdemann (Armbruch) und Jörg Mayr (Handverletzung) sowie auf deren Stürmer Jason Young (Muskelanriß). Aber die Spiele gegen Köln sind immer von viel Kampf geprägt und es wird schwer für die Kasseler Stürmer werden, die Scheibe an Andrew Verner vorbei im Kasten unterzubringen. Hans Zach muß heute auf Markus Guggemos (Erkältung) und Sebastian Jones verzichten. Beide werden bei den Junioren Spielpraxis sammeln.


Rückblick. Kassel gegen Köln ist ein alter Klassiker. Immer gab es enge Spiele mit viel Kampf in der Vergangenheit. Insgesamt siegten die Schlittenhunden 6 Mal bei 22 Spielen gegen die Kölner Haie in der DEL. Dazu kommen 2 Unentschieden und 14 Niederlagen. In der letzten Saison verlor die Mannschaft von Hans Zach alle vier Spiele gegen Lance Netherys Haie. Zu Hause gab es am 19.9. ein 0:1 durch das Tor von Thomas Forslund und am 6.11. ein 1:4. In der Kölnarena halfen auch die vielen Zuschauer bei der Funtour nicht, es gab eine 0:3 und eine 2:4-Niederlage in der letzten Spielzeit. Es wird also Zeit, diese kleine Serie zu beenden...

Das Spiel fing erst mit einer halben Stunde Verspätung an, da der Kölner Mannschaftsbus im Stau vor Kassel stand. Vielleicht hätten die Männer aus der Domstadt an einem Freitag mit Beginn der Herbstferien etwas früher starten sollen. Kurzerhand wurde der Spielbeginn von 19.30 auf 20.00 Uhr verlegt, damit sich auch unsere Gäste noch ausreichend warmmachen konnten. Ex-Husky Tino Boos stand in den Starting-Six und wurde freundlich von seinen ehemaligen Fans in Kassel empfangen. Sein Auftaktbully verlor er aber an den wiedergenesenen Francois Guay. Patrice Tardif hatte die erste Chance, scheiterte jedoch mit der Rückhand an Kölns Torhüter Andrew Verner. Wenig später verpasste auch Sylvain Turgeon seine erste Einschussmöglichkeit. In der 12. Minute waren die Kölner im Powerplay und hatten mehrmals aussichtsreiche Chancen, doch Chris Rogles war wie der Turm in der Schlacht und rettete das 0:0 zu diesem Zeitpunkt. Danach flogen dann die Fäuste. Tobias Abstreiter und sein Kontrahent John Miner kassierten dafür jeweils 2+2+10 Minuten Strafzeit. In der Schlussminute des ersten Drittels war dann das Tor von Andrew Verner unter Beschuß. Brent Tully und Ted Crowley prüften den Kölner Torhüter mit harten Schüssen – Pat Mikesch schoß gar unglücklich am leeren Tor vorbei.

Das zweite Drittel begann mit einer guten Möglichkeit von Dwayne Norris, der nach einem Abwehrfehler frei zum Schuß kam, doch Rogles zeigte eine Top-Leistung an diesem Abend. Das erste Rama-lama-ding-dong dann in Minute 25. Die Kasseler schossen die Scheibe ins Drittel der Haie und der Puck prallte von der Bande zurück. Andrew Verner war bereits auf demWeg hinter sein Tor und Andreas Loth konnte frei einschieben. Doch nur zwei Minuten hatten die Huskies Freude am an diesem Tor, dann wurden sie eiskalt ausgezockt. Verteidiger Greg Brown zog von der blauen Linie ab und Dave McLlwain hielt seinen Schläger in den harten Schuß. Chris Rogles war machtlos – 1:1 und alles war wieder offen. Wieder war es die Reihe Loth - Guay – Levins, die für die 2:1-Führung der Schlittenhunde sorgte. Andreas Loth erkämpfte sich die Scheibe an der Bande und spielte den späteren Torschützen Scott Levins an. Francois Guay blockte den Verteidiger weg und Levins hatte keine Mühe Verner zu überwinden. Aber wieder dauerte die Freude nur 3 Minuten. Als die Haie in Unterzahl spielten hatten sie die Möglichkeit zum Konter und wieder waren Brown und McLlwain zur Stelle. Diesmal passte McLlwain auf den Verteidiger der Haie und er schob unter Rogles hindurch zum Ausgleich.

Im Schlussabschnitt kam es dann wie es kommen musste. In Minute 48 gelang den Haien der Führungstreffer. Der nach seinem Kreuzbandriß aus der letzten Saison wiedergenesene Thomas Forslund lief ins Drittel und schlenzte den Puck platziert unter die Querlatte. Entsetzen auf den Rängen, die Haie führten auf einmal 3:2. Aber auch die Schlittenhunde hatten Torchancen – und welche!. Torjäger Sylvain Turgeon stand frei vor dem Kölner Tor, aber Verner hielt prächtig. Den Abpraller konnte Kapitän Tobias Abstreiter ebenfalls nicht versenken. Hans Zach schickte auch nun auch Pascal Appel aufs Eis und der Youngster hatte eine super Breakchance. Im Lauf mit dem Verteidiger schoß er gefährlich auf Verners Tor, aber der Ausgleich wollte nicht gelingen. Gerade in dieser Phase wuchs der Kölner Torhüter wieder einmal über sich hinaus und vereitelte alle Schüsse. Hans Zach versuchte in den beiden Schlussminuten alles – nahm eine Auszeit. Wenig später ging Chris Rogles für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Alles oder nichts, die Devise der Huskies. Doch es nützte nichts, die Kölner Haie gewannen das Spiel knapp mit 3:2. Leider wurde die Mühe der Schlittenhunde nicht belohnt – eine bittere Niederlage im vierten Heimspiel der noch jungen Saison.

Hans Zach: "Nun verstehen die Zuschauer und Fans warum ein 2:3 härter zu ertragen ist als ein klares 2:7 oder 1:5. Die Kölner Haie waren ein guter Gegner und das Spiel war sehr ausgeglichen. In einem Top-Eishockeyspiel haben wir ein Glückstor zum 1:0 erzielen können. Durch zwei individuelle Fehler gaben wir das Spiel leider wieder aus der Hand. Wir müssen weiter kämpfen, aber diese Unachtsamkeiten abstellen. Trotz eines großartigen Spieles haben wir heute nichts in der Hand."

Bob Leslie: "Wenn man die Ergebnisse der Liga ansieht, dann wird deutlich wie eng alle Mannschaften leistungsmäßig zusammen stehen. Für die Trainer ist es immer schwierig, manchmal bekommen wir ein paar graue Haare mehr. Heute haben wir typisches Hans Zach-Eishockey mit einer super kämpfenden Mannschaft gesehen. Am Ende hatten die Haie das Glück auf ihrer Seite. Beide Torhüter, Chris Rogles und Andrew Verner, gehören zu den Besten der Liga und haben ein Extralob verdient. Das Spiel war sehr eng und wir sind sehr glücklich über die drei Punkte."


Kassel Huskies – Kölner Haie 2:3 (0:0/2:2/0:1)
1:0 (24:41) Loth (Guay/Levins)
1:1 (26:16) McLlwain (Brown/Kalt)
2:1 (30:21) Levins (Loth/Guay)
2:2 (33:05) Brown (McLlwain/Wilson)
2:3 (47:02) Forslund (Zarillo/Doyon)


Zuschauer: 4.241

Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg)