Mi. 26.12.1984 - 20:00 Uhr Herner EV - ESG Kassel 5:5 (2:2/1:1/2:2)

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Ein kleines EishockeyWunder geschah gestern abend in der Herner Eissporthalle. Eine mit drei Spielern aus der NRW-Liga gespickte Herner Rumpfmannschaft trotzte dem hohen Favoriten Kassel einen Punkt ab. 5:5 (2:2, 1:1, 2:2) hieß es beim Schlußpfiff einer spannenden, kämpferisch hochklassigen Partie, bei der keiner der vierhundert treuen HEVFans vorzeitig die Halle verließ. Zu Hilfe kam den Hernern Schiedsrichter Altmann, der sage und schreibe 36 Strafminuten gegen die ESG Kassel verteilte. Was Trainer Tore Hedwall nach dem Spiel zu der Bemerkung führte: „Die Herner standen zeitweise mit sechs Mann auf dem Eis. Die Leistung des Schiedsrichters war eine einzige Katastrophe. So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt." Im Gegensatz zum Kassel-Coach war der Herner Trainer Leo Berardi von der Leistung seiner Truppe restlos begeistert: „Alle haben gut gekämpft, vom Torwart bis zur dritten Reihe. Kassel hat es uns durch die vielen Strafzeiten etwas leichter gemacht, aber beim Schiedsrichter brauchen sie sich nicht zu beschweren. Seine Entscheidungen waren korrekt." Offenbar noch in weihnachtlicher Stimmung traten die Kasseler in Herne an. Bekannt war, daß die Herner Leistungsträger Schuster und Kiklhorn zum Erstligisten nach Essen gewechselt waren. Gegen eine bessere Zweitvertretung sollte der Sieg eigentlich leicht fallen. Doch "schon nach vier Minuten führten die Herner sensationell 2:0 durch Tosse und dem Nachwuchsmann Schlierkamp. Innerhalb weniger Sekunden der Schlußminute des ersten Drittels glichen Slanina und Tarves aus. O'Brian, der sechs Strafminuten auf seinem Konto zu verbuchen hatte, erhöhte in der 25. Minute auf 3:2. Dann begann das Strafbankdrükken für die Kasseler. Zeitweise hätten sie auf der Bank mühelos Skat spielen können. Neben Heinrich sa- ßen auch Gebet, Hager und Trzecak ihre Strafen ab. Tore Hedwall an der Bande konnte gar nicht so schnell seinen roten Notizblock zücken, wie Schiedsrichter Altmann seine Spieler vom Eis schickte. Dennoch gelang den Hernern im Spiel fünf gegen drei nur ein Tor durch Krentz. Der Finne Koivunnen und Slanina erhöhten sogar auf 5:3. Doch in einem unglaublichen Kraftakt gelang den Hernern Wittenfeld und Jablonski der sensationelle Ausgleich.

Quelle: HNA