So. 03.12.2000 - 18:30 Uhr Kassel Huskies - Frankfurt Lions 3:2 (1:1/1:0/1:1)

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Knapper 3:2-Sieg im Hessenderby
Nach dem verdienten 3:0-Sieg bei den Schwenninger Wild Wings stand am heutigen Sonntag abend das "Spiel der Spiele" auf dem Programm. Die Kassel Huskies trafen in der Eissporthalle auf den hessischen Rivalen, die Frankfurt Lions. Und Trainer Peter Obresa hatte nach dem 4:2-Heimsieg gegen die Augsburger Panther am Freitag ein wenig Sorgen. Top-Goalie Eldon Pokey Reddick fehlte in Kassel auf Grund einer Prellung in der Schulter. Schon länger muß der Frankfurter Trainer ohne Ralf Hantschke (Knorpelschaden im Knie), Jason Ruff (Gehirnerschütterung), Johnny Walker (familiäre Probleme) und Mark Bassen (geschädigter Nerv in der Schulter) auskommen. Sein Gegenüber Hans Zach hatte nach dem Abgang von Pelle Svensson (Rögle BK Schweden) bis auf Klaus Kathan (Gehirnerschütterung) alle Spieler an Bord. Und der Griff nach der Tabellenspitze wäre durch einen Sieg möglich, sollte die DEG gegen die Berlin Capitals zu Hause siegen. Präsentiert wurde die Partie von der Sparda-Bank Kassel...


Rückblick: Das ewig junge Hessenderby zwischen den Kassel Huskies und den Frankfurt Lions gab es bisher 27 Mal in der Geschichte der DEL. Dabei siegten die Schlittenhunde in 12 Partien bei einem Unentschieden. Die Frankfurt Lions gewannen zwei Spiele mehr, d.h. 14 Spiele bei einem Torverhältnis von 85:79 zugunsten der Südhessen. In der heimischen Eissporthalle siegten die Huskies in 14 Spielen insgesamt 10 Mal – ein gutes Ohmen für erste Heimpartie der Saison 2000/2001. Beim Hinspiel am 6. Oktober siegte die Mannschaft von Peter Obresa knapp mit 5:3, die Tore für die Lions erzielten Quinney (2), Aldridge, Richard und Cirone sowie die Verteidiger Ted Crowley, Stéphane Robitaille und Jeff MacLeod für Kassel.

Gleich zu Beginn geriet das Tor von Chris Rogles (Shut-Out in Schwenningen) unter Beschuß, die Lions waren durch Rob Doyle (2.) und Hynnes (3.) brandgefährlich. Doch der Kasseler Goalie hielt die Bude sauber. Auf der anderen Seite kamen Ted Crowley und Scott Levins zu ersten Chancen, doch Leonardo Conti stellte seine Klasse unter Beweis. Der ehemalige Husky kam nach der Verletzung von Pokey Reddick in der alten Heimat zum Einsatz. In der 13. Spielminute waren die Schlittenhunde im Vorwärtsgang, doch Victor Gervais schnappte sich die Scheibe und zog los. Örjan Lindmark konnte ihn nur durch ein Foul stoppen, die Huskies waren zum zweiten Mal in Unterzahl. Und die Lions setzten sich vor dem Gehäuse von Rogles fest, doch die Kasseler Deckung hielt dem Druck stand. Just als die Strafe abgelaufen war, nutzte Aldridge eine Unachtsamkeit zum 1:0-Führungstreffer. Nur drei Minuten später waren dann die Hausherren in Überzahl. Tobias Abstreiter sah Scott Levins in guter Position hinter dem Tor. Levins schob die Scheibe zum freistehenden Guay, der ohne Mühe das 1:1 erzielte. Zweimal hatte dann noch Verteidiger Stephane Robitaille die Führung auf der Kelle, doch Conti rettete das Unentschieden in die Pause.

Im zweiten Abschnitt neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend. Viele Torchancen kamen nicht zustande. Aber einmal standen die Huskies doch enorm unter Druck. Ab der 22. Spielminute mussten die Nordhessen mit nur drei Feldspielern auskommen, da Patrice Tardif und Daniel Kreutzer von Schiedsrichter Lichtnecker in die Kühlbox geschickt wurden. Mit viel Einsatz und Glück retteten sich die Gastgeber aus dieser brenzligen Situation. Torhüter Chris Rogles stand wie ein Fels in der Brandung. In der Folgezeit machten die Huskies vor ausverkauftem Haus weiter Druck und ließen ihre treuen Fans in der 36. Spielminute erneut jubeln. Vom Bully weg kam die Scheibe zu Verteidiger Örjan Lindmark und dieser schlenzte in Richtung Conti. Patrice Tardif hielt seinen Schläger hinein und fälschte den Puck unhaltbar ab. 2:1 für die Schlittenhunde, die Halle glich einem Tollhaus.

Das Spiel stand im letzten Abschnitt immer wieder auf der Kippe, denn die Gäste aus Südhessen machten nun mächtig Druck. Wieder war es Aldridge mit einem energischen Vorstoß, doch die Frankfurt Lions glichen zum 2:2 aus. Victor Gervais spielte die Scheibe tief auf den freistehenden Patrice Lefebvre und dieser ließ mit der Rückhand Rogles keine Chance. Nach dem Schock setzten die Schlittenhunde das Tor von Conti durch einen Schlagschuß von Brent Tully (50.) unter Druck. Doch der Puck verfehlte sein Ziel. In der 54. Spielminute lief Pat Mikesch allein in Richtung Frankfurter Tor, aber auch er blieb glücklos. Aber es war wie in alten Zeiten, es waren noch zwei Minuten zu spielen und die Zuschauer erhoben sich von ihren Sitzen. Pat Mikesch eroberte sich die Scheibe und spielte auf Tardif. Der kickte das Spielgerät in die Mitte und Roger Hansson ging ab wie eine Rakete. Er umspielte Conti und schlenzte ins leere Frankfurter Tor. Jetzt war wirklich die Hölle los in der Kasseler Eissporthalle, die Zuschauer genossen diesen Treffer in der 59. Spielminute. Leo Conti ging für einen sechsten Feldspieler vom Eis, doch die Huskies schaukelten den Sieg nach Hause. Riesenjubel bei den Zuschauern und die Mannschaft durfte eine Ehrenrunde vor "voller Hütte" genießen. Und auch die Spieler-Raupe krabbelte noch übers Eis... Der Sprung auf Platz 1 gelang nicht, die Capitals gewannen in Düsseldorf mit 2:0. Dennoch sahen die Zuschauer ein tolles Hessenderby mit dem glücklichen Ende für die Kassel Huskies.

Hans Zach: "Wir haben ein tolles Hessenderby erlebt. Die Zuschauer haben eine geschlossen Mannschaftsleistung gezeigt. Mit guter Moral und Kampfgeist haben wir dieses Spiel gewonnen. Mein Dank gilt den Fans in Kassel, die meine Mannschaft hervorragend unterstützt haben. Das Team hatte diese Kulisse wahrlich verdient."

Peter Obresa: "Heute haben wir in Kassel ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt. Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Bitte war nur der Siegtreffer kurz vor Schluß. Wir gehen gestärkt aus dieser Niederlage, denn aus Fehlern wie beim 2:3 können wir nur lernen."


Kassel Huskies – Frankfurt Lions 3:2 (1:1/1:0/1:1)
0:1 (15:29) Aldridge
1:1 (18:28) Guay (Levins/Abstreiter)
2:1 (35:05) Tardif (Hölscher/Lindmark)
2:2 (40:33) Lefebvre (Gervais/Quinney)
3:2 (58:16) Hansson (Tardif/Mikesch)


Zuschauer: 6.100 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Lichtnecker (Bruckmühl)