So. 09.03.1997 - 18:00 Uhr Kassel Huskies - Adler Mannheim 4:6 (1:2/1:3/2:1)

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So. 09.03.1997 - 18:00 Uhr Kassel Huskies - Adler Mannheim 4:6 (1:2/1:3/2:1)

Besser hätte das letzte Vorrundenspiel in Kassel gar nicht laufen können. Dennoch war der eigentlich sichere Sieg bei dem souveränen Auftritt nichts für schlechte Nerven.

Die Adler dominierten das Spiel eigentlich von der ersten bis zur letzten Minute. Soll heißen: nach dem Gewinn des Eröffnungsbullys kam das Team langsam aber sicher recht gut ins Spiel, arbeitete sich Chancen heraus und konnte gleich eine der ersten nutzen - Jochen Hecht traf zum 1:0. Am Ende konnten die Huskies zwar eine Schlußoffensive starten, die das Endergebnis auch noch erheblich korrigierte und Mannschaft sowie die 200 mitgereisten Fans aus Mannheim ins Schwitzen brachte, aber Kassel konnte sich nicht die drückende Überlegenheit verschaffen, bei der es sich gelohnt hätte, bei einem 2-Tore-Rückstand noch den Torwart vom Eis zu nehmen und alles zu riskieren. Wozu auch ?? Die Nordhessen hatten ihren dritten Tabellenplatz ohnehin schon sicher.

Was den Nerven aber nicht zugute kam, waren die Phasen, in denen die Adler eigentlich die Gastgeber im Griff hatten, sich aber eben dann, wenn sie anfangen wollten, vor dem gegnerischen Drittel zu wirbeln, kapitale Schnitzer leisteten. In drei oder vier Situationen in den ersten beiden Spieldritteln kamen die Kasseler zu Breaks, ohne daß die Gästestürmer noch einem Mannheimer Verteidiger vor sich hatten. Doch gerade in diesen Situationen konnte Mike Rosati im Mannheimer Tor seine Klasse zeigen ... mit einer Ausnahme: bei der ersten dieser Konterchancen zog Kassels neuester Schwedenhappen Burakowski von links ab und jagte den Puck zwischen Rosatis Schonern hindurch.

Das 1:1 in der elften Minute entsprach bis dahin noch einigermaßen den Spielanteilen, doch die Adler zeigten schnell, wo's lang geht. In bekannter Manier konnte der franko-kanadische Sturm die Gastgeber in deren Drittel zur Verzweiflung bringen. Philippe Bozon wirbelte in der Ecke hinter dem Tor, verurteilte zwei Verteidiger zum Zuschauen und paßte blitzschnell vors Tor, wo Christian Pouget nur noch den Schläger hinhalten mußte.

Kassel steckte nicht auf, doch Mannheim war weiter überlegen und konnte die sich bietenden Chancen nutzen, Richer und Gross erhöhten zur "Halbzeit" auf 4:1. Das sehr faire Spiel war eigentlich entschieden ... aber in einer halben Stunde kann viel passieren. Doch auch die Fans in Kassel mußten spätestens nach dem 5:2 einsehen, daß ihrem Team nur noch ein Wunder helfen würde. Der Mannheimer Fanblock stand Kopf und die Husky-Fans feierten mit. Kassel forderte zur Welle auf - ein Wunsch, den die Adler-Fans gerne erfüllten und das in Kassel beliebte "Wer ist Hessen's Nummer 1 - Kassel Huskies .. " hinterherschickten.

Die Party dauerte zunächst bis zur 54. Minute. Kurz nach dem 6:2 durch Paul Beraldo verkürzte Peltola auf 6:3, ehe Jukka Seppo den 6:4-Endstand herstellte . Doch nun war jedem klar, daß es nach jedem weiteren Fehler noch einmal brenzlich werden würde, zumal bis dahin Kassels Keeper Pavel Cagas alle weiteren Ergebisverbesserungen der Adler verhinderte.

Aber wie schon beschrieben: die Huskies hatten zwar ein paar weitere Chancen, zwangen die Adler auch zu ein paar Befreiungsschlägen, doch Lance Netherys Auszeit nach dem vierten Kasseler Tor zeigte Wirkung. Kraft und Konzentration reichten bis zum Ende, die Feier konnte weitergehen.

Noch zwanzig Minuten nach Spielende hofften die Adler-Fans mit Unterstützung zahlreicher Kasseler Anhänger auf eine Ehrenrunde der Mannheimer Mannschaft, vergebens - also wurde das Geschehen kurzerhand nach draußen vor den Bus verlagert, wo das Team dann gebührend verabschiedet wurde. Dort zeigte sich selbst Marcus Kuhl sichtlich gestreßt, aber erleichert, frei nach dem Motto des Tages: "Wir fahr'n nach Helsinki ..."


Kassel Huskies - Adler Mannheim 4:6 (1:2/1:3/2:1)
0:1 (04:08) Hecht (Beraldo, Stanton)
1:1 (10:29) Burakowsky 4:4
1:2 (15:21) Pouget (Bozon, Pellegrims)
1:3 (22:46) Richer (Pouget, Nardella) 5:4
1:4 (29:26) Gross (Cimetta, Kalt)
2:4 (31:56) Johnston (Eakin, Hansson)
2:5 (36:25) Tomlinson (Nardella)
2:6 (49:39) Beraldo (Hecht)
3:6 (50:03) Peltola (Burakowsky, Sten)
4:6 (53:01) Seppo (Millar)

Schiedsrichter: Peter Slapke

Zuschauer: 5151