So. 13.09.2009 - 18:30 Uhr DEG Metro Stars - Kassel Huskies 0:1 (0:0/0:1/0:0)

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Statistik[Bearbeiten]

DEG Metro Stars vs. Kassel Huskies 0:1 (0:0/0:1/0:0)
DEL - 04. Spieltag - 13.09.2009 - 18.30 Uhr - ISS Dome
Tore 1. Drittel
Keine Tore
Tore 2. Drittel
Tor:Derek Damon (SH1) 20:23
Tore 3. Drittel
Keine Tore
Verlängerung/Penaltyschießen
-
Spielzusammenfassung
Teams DEG Metro Stars Kassel Huskies
Strafminuten 20 8
Schüsse 26 18
Powerplay 0-4 0-5
Penalty Killing 100% 100%
Schiedsrichter Marcus Brill
Assistenten Felix Winnekens, Thomas Gemeinhardt
Zuschauer 4.561


Spielbericht[Bearbeiten]

0:1 - Kassel entführt drei Punkte aus Düsseldorf
Sonntag-Abend, kurz nach 20:30 Uhr. Während Frank-Walter Steinmeier und Angela Merkel im TV-Duell vor der Bundestagswahl die ersten Fragen beantworten, geht es im DEL-Meisterschaftsspiel zwischen den DEG METRO STARS und den Kassel Huskies in die Schlussphase. Die Stimmung im ISS DOME ist aufgeheizt. Die Gastgeber laufen einem 0:1-Rückstand hinterher. Nach 23 Sekunden im zweiten Drittel war es passiert, nachdem Derek Damon einen Aufbaupass von Mark Murphy abgefangen und Jean-Sébastien Aubin im DEG-Tor per Rückhandheber überwunden hatte. Da das stetige Bemühen der Düsseldorfer, diesen Unterzahlgegentreffer zu egalisieren, bis zur Schlusssirene nicht von Erfolg gekrönt war, endete das Spiel mit dem knappsten aller Ergebnisse. Gleichwohl war es ein spannendes und intensives Eishockeyspiel, das deutlich mehr als die 4561 Zuschauer verdient gehabt hätte.

Das freilich wird Mark Murphy kaum trösten. Sichtlich angefressen stand er im Kabinengang des ISS DOME. Sein Faux-Pas im eigenen Verteidigungsdrittel war Ausgangspunkt des einzigen Treffers des Abends. „Das ist eine bittere Niederlage für uns.“ Sprach’s und verschwand wieder in die Kabine zu seinen Teamkameraden.

Gemeinsam mit diesen war er, wie schon in den ersten Saisonspielen, auch heute konzentriert und mit viel Elan aus der Kabine gekommen. Die DEG erspielte sich neben einem optischen Übergewicht auch einige gute Torchancen. In der 14. Spielminute tankte sich Patrick Reimer durch die Deckung der Huskies, kam frei vor Adam Hauser im Gästetor zum Abschluss und machte fast alles richtig. Einzig die Scheibe zappelte nicht im Netz. Wenig später versuchte der aufgerückte Verteidiger Jason Holland nach einem Querpass von Evan Kaufmann vergeblich, den Puck ins Tor zu tippen (15.). Eine weitere Chance zur Führung vergab erneut Patrick Reimer, der mit seinem Flachschuss nach einem Zuspiel von DEG-Kapitän Daniel Kreutzer aus der rechten Bandenecke Hauser zwar in Bedrängnis bringen, ihn jedoch nicht überwinden konnte (17.). Sekunden vor dem Drittelende verhinderte der Pfosten das erste DEG-Tor. Patrick Traverses abgefälschter Distanzschuss landete am Gestänge. Zu erwähnen ist noch, dass Rob Collins in der 10. Spielminute von Schiedsrichter Marcus Brill wegen eines Bandenchecks an Kassels René Kramer für zwei Minuten vom Eis gestellt wurde. Eine Szene, in der man nicht unbedingt auf Strafe hätte erkennen müssen und auf die zurückzukommen sein wird.

Nach dem Rückstand drohte der Vizemeister kurzzeitig, die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Die Mannschaft von Stéphane Richer traute sich nun etwas mehr zu, agierte druckvoller und sorgte für Gefahr vor dem DEG-Gehäuse. Die Hintermannschaft der Rot-Gelben wirkte zu diesem Zeitpunkt nicht immer orientiert. Die Nordhessen versäumten es in einer 89-sekündigen doppelten Überzahl, einen weiteren Treffer nachzulegen. Die beste Chance zum Ausgleich bot sich den METRO STARS, als sie in Person von Brandon Reid, Adam Courchaine und Shane Joseph einen 3-auf-1-Konter fuhren. Reids Pass in die Mitte ging allerdings zu nah an das gegnerische Tor heran, so dass Adam Hauser entschärfen konnte (37.).


Im Schlussabschnitt wurde es turbulent. Zunächst vergab Patrick Reimer die Riesenchance zum Ausgleich. Hinter dem Gästetor hatte er Hauser die Scheibe abgeluchst und war in Bauerntrickmanier um den Kasten herumgefahren. Einzig die Scheibe vermochte er nicht im fast leeren Tor unterzubringen. Stattdessen ging sie am langen Pfosten vorbei (48.). Bei 48:33 auf der Anzeigetafel gab es dann endlich Grund zum Jubeln. Wieder war die DEG einen 3-auf-1-Konter gefahren. Hauser hatte Mühe, den von Brandon Reid abgegebenen Schuss zu parieren, schließlich rutschte ihm die Scheibe durch und wohl über die Linie. Liga-Neuling Brill machte sich auf den Weg zum Videobeweis, schaute sich diesen aber letztlich doch nicht an. Er habe vorher abgepfiffen, so die Begründung, das Tor nicht anzuerkennen. Nichts war’s mit dem Ausgleich. Collins, der aus spitzem Winkel nur die Latte traf (50.) und Reimer aus dem Slot per Flachschuss (53.) hatten den Ausgleich ebenfalls auf dem Schläger.

In der Schlussphase kochten die Emotionen über. Chris Harrington bekam die Kelle von Kassels Thomas Holzmann ins Gesicht und verlor dabei einen Zahn. Die Pfeife von Brill blieb unverständlicherweise stumm. In der nächsten Spielunterbrechung schimpfte der „gefoulte“ wie ein Rohrspatz und kassierte eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Schon zuvor war Ryan Caldwell vor den Augen von Harold Kreis in die Bande gecheckt worden. Verglichen mit der bereits erwähnten Hinausstellung im ersten Drittel allemal ahnungswürdig, der Pfiff blieb jedoch abermals aus. Die DEG-Fans machten ihrem Ärger über diese und weitere unverständliche Entscheidungen hörbar Luft und feuerten ihre DEG nochmals lautstark an. Doch just, als die DEG endlich mal in Überzahl spielen durfte, hemmte dies mehr als dass es sich beflügelnd ausgewirkt hätte. So verstrich die Zeit und auch das letzte Anrennen ohne Torwart änderte nichts mehr.

Auch bei Harold Kreis saß der Frust nach Spielende tief. Die Leistung des Schiedsrichters wollte er lieber gar nicht erst kommentieren. Trotz des unermüdlichen Anrennens seiner Mannschaft zeigte er sich nicht wirklich zufrieden.„Wir haben kollektiv als Mannschaft nicht gut genug gespielt. Das war zu kompliziert und wir sind nicht genug gelaufen.“ Die DEG habe zu sehr in die Breite gespielt und nicht genug nach vorne.

Obwohl sich die METRO STARS mit dem heutigen Auftritt nicht nur um drei Punkte, sondern auch um die Tabellenführung gebracht hatten, richtete DEG-Kapitän Daniel Kreutzer schon kurz nach Spielende den Blick wieder nach vorne: „Solche Spiele gibt es immer wieder mal, in denen einfach nichts rein gehen will. Damit muss man leben. Die heute verlorenen Punkte werden wir uns gegen gute Gegner zurückholen. Wir haben mit viel Power und Druck nach vorne gespielt. Ich mache mir für die Zukunft nicht wirklich Sorgen.“

Doch auch, wenn der Schiedsrichter nicht seinen besten Tag erwischt hatte, wollte dies am Ende niemand als Ausrede durchgehen lassen. „Wenn man kein Tor schießt, kann man auch kein Spiel gewinnen“, beendete Kreis sein Fazit des Spiels.

Und so konnten nur Stéphane Richer und seine Huskies mit drei unverhofften Punkten den ISS DOME wirklich fröhlich verlassen. Für die DEG steigt am kommenden Freitag in Köln (19:30 Uhr) das erste rheinische Derby der Saison. Am Sonntag (18:30 Uhr, Karte 3) gastieren die Straubing Tigers im ISS DOME.

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