So. 16.01.1983 - 19:00 Uhr ESG Kassel - GSC Moers 17:2 (6:1/5:0/6:1)

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Flott wie das Spiel der ESG Kassel im Moment funktioniert seit Freitagabend auch die Verdauung einiger der Kasseler Eishockeyspieler. Mit Brechdurchfall und dem Verdacht auf eine Le- bensmittelvergiftung mußte Trainer Siitarinen am Sonntag beim 17:2 (6:1, 5:0, 6:1)-Sieg gegen die GSC Moers auf Nominikat und Degenhart ganz verzichten und mit Cummins, Kouba, Fröhlich, Graf und Weiß Spieler aufs Eis schicken, die ebenfalls mit den Symptomen der Vergif- tung zu kämpfen haben.

Aber die Moerser sind nicht die Mannschaft, die aus dieser Schwä- chung des Kasseler Teams hätte Kapi- tal schlagen können. So wurde von Spaß, Eishockey zu spielen. Sie sind ESG-Seite auch keineswegs der V er- such unternommen, das Spiel zu ver- legen. „Allein schon der Zuschauer wegen", wie ein Vorstandsmitglied be- merkte, denen man im Moment beson- ders dankbar für die Treue ist. So fanden denn auch 1800 Zuschau- er den Weg in die Eissporthalle, wo ihnen ein gefälliges Spiel geboten wurde. Die ESG ergriff sofort die In- itiative, um möglichst früh den Grundstein für ein Schützenfest zu le- gen. Aber Routinier Jennen im Tor der Gäste gelang es, die ersten Angrif- fe erfolgreich abzuwehren. Allerdings nur bis zur sechsten Minute, ehe Tar- ves nach schöner Vorarbeit von Cum- mins den Torreigen eröffnete. Über- haupt ist erstaunlich, wie mann- schaftsdienlich alle spielten und kei- ner das Einzelspiel übertrieb. Obwohl sich gerade in solchen Spielen die Ge- legenheit dazu bietet. Beide Sturmrei- hen rissen sich aber am Riemen und stellten den Erfolg der Mannschaft in den Vordergrund. Unterstützt durch eine solide Abwehrreihe, Nierich ne- ben Forster, sowie Kohl neben Hein- rich, fiel nun Tor auf Tor gegen eine Moerser Mannschaft, der man in An- betracht der hohen Niederlage für ihr faires Spiel ein großes Lob zollen darf. Für Trainer Siitarinen war es denn auch nur ein Spiel, „das ausgetragen einfach zu schwach und haben in die- ser Liga nichts zu suchen", unterstrich er noch einmal seine Abneigung gegen die „Zweiklassengesellschaft" in der Oberliga. Probleme bereitet dem Trai- ner im Moment auch noch Torwart Eichler, der seit dem Urina-Spiel unter Sehschwierigkeiten leidet. Strafzeiten: ESG: 2 Minuten; Moers: 11 Minuten.

Torfolge:
1:0 Tarves (6. Minute) auf Vorlage Cummins;
2:0 Cummins (9.) im Alleingang;
3:0 Spreigl (10.) auf Graf;
4:0 Tarves (11.) auf Cummins;
5:0 Cummins (13.) auf Ebel;
6:0 Fröhlich (13.) auf Spreigl;
6:1 Korman (17.) mit Weitschuß;
7:1 Heinrich (21.) auf For- ster;
8:1 Kouba (25.) auf Cummins;
9:1 Cummins (28.) auf Ebel;
10:1 Tarves (29.) auf Ebel;
11:1 Tarves (35.) auf Forster;
12:1 Cummins (42.) im Allein- gang;
13:1 Tarves (45.) auf Cummins;
14:1 Kouba (49.) im Alleingang;
15:1 Kohl mit Weitschuß, den van Leth mit Schlittschuh ins eigene Tor befördert;
16:1 Tarves (57.) auf Cummins;
17:1 Ebel (58.) auf Tarves;
17:2 Korman (59.) mit Weitschuß.
Quelle: HNA