So. 19.02.1995 - 14:40 Uhr Frankfurt Lions - Kassel Huskies 5:2 (3:2/1:0/1:0)

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„Bloß keine Panik jetzt", mahnte Milan Mokros, „zu Weltuntergangsstimmung besteht kein Anlaß. Wir haben ein Spiel verloren, aber wir führen insgesamt noch mit 2:1-Siegen." Für den Verteidi ger der Kasseler Huskies war das 2:5 (2:3, 0:1, 0:1) im dritten Spiel der Achtelfinal-Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga bei den Frankfurter Löwen gestern rasch abgehakt: „Wir kommen am Dienstag wieder und werden alles daransetzen, es dann besser zu machen." Das wird auch nötig sein, sonst ist der so schwer erkämpfte Vorsprung aus den Auftakt-Heimspielen (6:5 und 4:3) flugs aufgezehrt. Und dann könnte es für die Schlittenhunde schwer werden, die noch fehlenden zwei Siege zum Weiterkommen zu realisieren. Aber sie haben maximal drei weitere Chancen: Am Freitag im Heimspiel (20 Uhr), am Sonntag (19.30) erneut in Frankfurt und/oder am Dienstag nächster Woche (28. Februar) wiederum auf Kasseler Eis. „Heute hatten wir in der Defensive und im Spiel aus der Abwehr heraus nicht unseren besten Tag", analysierte Trainer Ross Yates den Rückschlag in der „Höhle der Löwen", der von zahlreichen Konzentrationsmängeln begünstigt wurde. „Gleich drei Fehlpässe haben wir vor dem 0:1 produziert", stöhnte der Kanadier angesichts des klassischen Fehlstarts. Wunsch nahm die Geschenke an mit einem Schlagschuß, der ins Tor abgefälscht wurde. Als kurz darauf Schaal im Gewühl einen Abpraller bei Überzahl zum 0:2 (8.) „versenkte", waren die Träume der Huskies von einem psychologischen Plus schon geplatzt. Statt zu zittern und zunehmend unter Druck zu geraten, weil die Kasseler lange ein 0:0 hielten, konnten die Gastgeber frohlocken ob des frühen, klaren Vorsprungs. „Dieser Start nach Maß hat uns mächtig Aufwind gegeben", jubelte Frankfurts Co-Trainer Peter Obresa. Und einmal auf den Erfolgspfad eingebogen, waren die Lö- wen von den zu verspielten Schlittenhunden nicht mehr zu beirren. Sie zeigten den größeren Siegeswillen, wirkten über weite Strecken zielstrebiger und gewannen bis auf das Schlußdrittel die entscheidenden Zweikämpfe. Und sie hatten mit Udo Döhler, der im Sommer vom Noch-Rosenheimer Marc Seliger ersetzt wird, einen Klassemann im Kasten, der im entscheidenden Moment nichts anbrennen ließ. Gewiß, die Huskies kamen zweimal zu Anschlußtoren. Zunächst durch Ozellis nach mustergültigem Morrison-Rückpaß zum 1:2 (9.) und später durch Muchas Schlagschuß zum 2:3 (16.) bei Überzahl. Doch jeweils hatten die Mainstädter die passende Antwort parat. Lala bestrafte den einzigen Schnitzer des ansonsten großartig auftrumpfenden Güttiers mit dem 1:3 (14.), und Jaufmann nutzte ein Mißgeschick des mehrfach indisponierten Wikulow zum 2:4 - ganze 94 Sekunden nach der ersten Drittelpause. Wieder fehlte den Schlittenhunden unmittelbar nach dem Anpfiff der rechte Biß, wieder waren sie entscheidend zurückgeworfen. Ihr Schlußspurt verpuffte trotz endlich spielerischer Überlegenheit mangels Durchschlagskraft, vielmehr setzte Schneider erneut bei Überzahl mit dem 5:2 (59.) den Schlußpunkt.

Quelle: HNA


Frankfurt Lions - Kassel Huskies 5:2 (3:2/1:0/1:0)
1:0 (0:29) Alexander Wunsch (Jiri Lala, Patrick Vozar)
2:0 (7:07) Jürgen Schaal (Anton Raubal, Thomas Mühlbauer - 5-4)
2:1 (8:56) Falk Ozellis (Dave Morrison)
3:1 (13:51) Jiri Lala (Patrick Vozar, Rochus Schneider)
3:2 (15:37) Jaroslav Mucha (Greg Johnston, Petr Kwasigroch - 5-4)
4:2 (21:34) Andrej Jaufmann (Ilja Vorobjev, Steffen Ziesche)
5:2 (58:30) Rochus Schneider (Anton Rauball, Jiri Lala - 5-4)

Zuschauer: 6946

Schiedsrichter: Awizus