So. 22.11.1987 - 19:00 Uhr Neusser SC - EC Kassel 1:7 (1:2/0:2/0:3)

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Neusser SC - EC Kassel 1:7

Mehr noch als die Höhe des 7:1 (2:1, 2:0, 3:0)-Sieges des EC Kassel im Eishockey-Zweitligaspiel gestern abend vor 1000 Zuschauern beim Neusser SC imponierte die Art und Weise, wie die Hessen ihren ersten klaren Auswärtserfolg herausgespielt haben. Mit einer taktisch konsequenten Leistung aus der Abwehr heraus wurden die Neusser regelrecht an die Wand gespielt. Das erste Drittel deutete dies schon an-. Die Kasseler spielten sehr geradlinig mit druckvollem Sturm, schössen dreimal so oft auf das Neusser Tor und nur dank des Neusser Torhüters Seithümmer blieb es für die Gastgeber bei klarer Unlerlegenheit beim 1:2-Rückstand. Verantortlich dafür war Mannschaftskapitän Peter Roedger, der in der dritten wie in der 20. Minute Kassel mit 1:0 und 2:1 in Führung brachte. Dazwischen lag in der 6. Minute der l:l-Ausgleichstreffer durch den Neusser Kanadier MacKay, der noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist,nachdem er im Hinspiel durch ein Foul des Kasselers Pflügl einen Wadenbeinbruch erlitten hatte. Im zweiten Abschnitt verlief die Partie dann recht offen, die Neusser spielten beherzt mit, konnten sich jedoch gegen die überlegenen Gäste nicht wie gewünscht in Szene setzen. Im Gegenteil: Kassel erarbeitete sich zwei blitzsaubere Tore. In der 33. Minute durch Morton auf Vorlage des nach seiner Verletzung erstmals wieder eingesetzten Brown und in der 37. Minute durch Meyer auf Vorlage von Glynne. Im letzten Drittel schwanden dann den Neussern sichtlich die Kräfte. Nichts lief mehr zusammen und die mit nur drei Verteidigern spielende Abwehr fiel bald vor Müdigkeit um. Die Kasseler zeigten eine hervorragende Partie, waren mehr darauf aus, spielerische Elemente zu bieten, als Tore zu schießen.. Die Zuschauer schwenkten zum Teil auf die Seite des Gastes über und waren gar nicht so enttäuscht, als schließlich der NSC im letzten Drittel unterging. Das fünfte Tor für Kassel erzielte Tarves in der 45., das sechste Kolodziejczak in der 57. und das siebte Günter Preuß mit einem herrlichen Alleingang in der 58. Minute. Natürlich zeigte sich in der anschließenden Pressekonferenz Kassels Trainer Hedwall hochzufrieden: „So einfach ist das. Wenn man in der Defensive richtig spielt, klappt vorne auf einmal auch alles. Wir haben konzentriert begonnen und die Zuschauer mit schönem Eishockey zufriedengestellt." Noch mehr Lob hatte Neuss' Trainer Kremershof für die Gäste übrig: „Das war für ZweitligaVerhältnisse hervorragendes, professionelles Eishockey. Wir waren mit nur drei Verteidigern zwar benachteiligt, aber insgesamt waren uns die Kasseler deutlich überlegen. Sie haben uns schwindlig gespielt." Für die Kassler Überlegenheit spricht die Tatsache, daß sie mit 68 Torschüssen mehr als das Doppelte der Neusser zustandebrachten. Neuss kassierte zwei Strafminuten, Kassel sechs.

Quelle: HNA