So. 29.10.2000 - 18:30 Uhr Adler Mannheim - Kassel Huskies 4:3 n.P. (0:0/2:2/1:1/1:0)

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Huskies verlieren 3:4 nach Penaltyschießen in Mannheim
Nach der tollen Vorstellung vom letzten Freitag beim 5:2-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG, wollten die Kassel Huskies auch im Mannheimer Friedrichspark wieder wichtige Punkte sammeln. Die Adler gewannen ihr Freitagsspiel mit 2:1 bei den Frankfurt Lions nach Penaltyschießen. Trainer Bill Stewart mußte auf Wayne Hynes (Ellbogenverletzung), Jean-Francois Jomphe (Rückenprobleme) und Michael Bakos (Schulterverletzung) verzichten. Die Kassel Huskies konnten mit dem kompletten Kader, also der Siegermannschaft vom Freitag, in der Quadratestadt antreten. Eine Neuerung gab es beim Outfit der Schiedsrichter. Willi Schimm trat erstmals mit einem roten Helm an, welchen den Hauptschiedsrichter von seinen Linienrichtern unterscheiden soll.


Rückblick: Mit 2:7 gab es im ersten Heimspiel der Saison eine ziemlich derbe Niederlage in Nordhessen. Eine Revanche der Adler Mannheim nach der verlorenen Viertelfinalserie in den Play-Offs 2000, die ja die Schlittenhunde im fünften Spiel für sich entscheiden konnten. Gegen die Mannheimer absolvierte Kassel mit 33 die meisten Partien in der Deutschen Eishockey-Liga. Davon gewannen die Mannen von Hans Zach 12. Bei zwei Unentschieden liegen die Adler in der Gesamtstatistik mit 19 Erfolgen nach Siegen in Führung. Im Friedrichspark gewannen die Huskies fünfmal.

Das Spiel begann gut für die Schlittenhunde. Die erste Chance hatte Verteidiger Örjan Lindmark, der einen Querpaß gut aufnahm und sofort abzog. Doch sein Schuß landete in der Fanghand von Adler-Torhüter Mike Rosati. Danach flachte das Spiel etwas ab. In Minute 8 hatten Klaus Kathan und Sylvain Turgeon die nächsten Möglichkeiten für die Huskies, doch immer wieder war Rosati im Blickpunkt. Auf der anderen Seite prüfte Andy Roach erstmals gefährlich Chris Rogles – ein Hammerschlagschuß verfehlte zum Glück für Kassel das Tor. Was folgte, war die beste Phase der Schlittenhunde im ersten Drittel. Sie setzten sich im Mannheimer Drittel bei fünf gegen fünf fest und hatten mehrere Möglichkeiten. Klaus Kathan, Patrice Tardif und Ted Crowley verzogen oder scheiterten am gut aufgelegten Mike Rosati. Bei Überzahl für die Huskies strich ein Tully-Schlagschuß nur um Zentimeter am Torpfosten vorbei, aber auch im Gegenzug hatte Tod Hlushko den ersten Treffer des Abends auf dem Schläger. Glück für Kassel dann kurz vor Ende des ersten Drittels, als Devin Edgerton, Stephane Richer und Jan Alston die Scheibe nicht versenken konnten.

Die Pause kam zur rechten Zeit, denn nach dem Seitenwechsel hatte Klaus Kathan gleich wieder eine Riesenchance für seine Mannschaft. Vorher stand bereits Patrice Tardif frei vor dem Tor, doch beide scheiterten wiederum am Mannheimer Torhüter. Im Blickpunkt stand aber immer wieder auf der anderen Seite Chris Rogles. Er vereitelte in der 25. Spielminute einen Konter von Steve Junker, der Ex-Husky Ron Pasco schoß wenig später am Tor vorbei. Doch dann Jubel bei den rund 250 mitgereisten Fans aus Nordhessen. Nach einem Gewühl schaffte der heute stürmende Verteidiger Roger Hansson die 1:0-Führung. Mit der Rückhand hatte der Schwede auf Paß von Klaus Kathan und Brent Tully den Mannheimer Keeper in der 28. Spielminute überwunden. Nur fünf Minuten später kam es noch besser für Hans Zach und sein Team. In Überzahl scheiterten zunächst Brent Tully und Ted Crowley, doch dann kam Sylvain Turgeon an die Scheibe. Mit einem sehenswerten Paß von der blauen Linie spielte er Daniel Kreutzer neben dem Tor an. Dieser ließ die Scheibe nach rechts von seinem Schläger abprallen und Kapitän Tobias Abstreiter hielt die Kelle rein. 2:0 für Kassel, ein sensationell herausgespieltes Husky-Tor! Aber die Gastgeber schlugen vor der Pause zweimal zurück und glichen auf 2:2 aus. In Minute 26 ließen die Huskies Gord Hynes gewähren und seinen Querpaß nutze Mark Pederson zum Anschlußtreffer. Der Ausgleich durch Dave Tomlinson nach Schlagschuß von Stephane Richer war äußerst umstritten. Chris Rogles beklagte sich bei Willi Schimm, doch der Schiedsrichter verweigerte die Möglichkeit eines Videobeweises. Der Kasseler Keeper war in dieser Szene behindert worden, ein Mannheimer fuhr durch seinen Torraum. Wofür gibt es eigentlich die Videokameras in jedem DEL-Stadion, wenn sie nicht genutzt werden?

Und die Adler witterten auch zu Beginn des letzten Spieldrittels wieder Morgenluft. Die Fans im Friedrichspark wachten auf und feuerten ihre Mannschaft wieder an. Mark Pedersons Schuß in der 44. Minute klatschte an den Kasseler Torpfosten – Glück für die Huskies in dieser Situation. Auf der anderen Seite wieder Rosati mit tausend Händen. Andreas Loth und Pelle Svensson (47.) scheiterten am Kanadier im Kasten der Adler. Wie beim ersten Mannheimer Treffer ließen die Kasseler Spieler Gord Hynes über das ganze Eis fahren und dieser bediente Ron Pasco prächtig. Der Stürmer mit der 19 ließ seinem ehemaligen Teamkollegen Chris Rogles keine Chance, 3:2 (50.) stand es nun für die Mannheimer. Aber Huskies geben ja bekanntlich niemals auf. Vier Minuten vor dem Ende glich Stephane Robitaille nach tollem Paß von Francois Guay aus. Guay holte sich die Scheibe hinter dem Tor und spielte auf den in Position gelaufenen Kasseler Verteidiger. Und Robitaille erzielte sicher seinen vierten Saisontreffer. Mit dem 3:3 ging es ins ungeliebte Penaltyschießen. In dieser Saison verloren die Huskies die Heimpartie gegen die Eisbören Berlin mit 5:6 n.P. am 3. Oktober.

Aber es ging gut los, den ersten Penalty verwandelte Klaus Kathan sicher. Der 23jährige Stürmer ließ Mike Rosati keine Abwehrchance. Ein klares Tor für die Huskies, doch Willi Schimm fuhr jetzt zum Videobeweis. Beide Linienrichter hatten bereist vorher auf Tor entschieden. Nach kurzer Pause versenkte auch Jackson Penney den ersten Penalty für die Gastgeber – 1:1. Danach vergaben abwechselnd die Huskies Roger Hansson, Patrice Tardif, Pat Mikesch und Scott Levins sowie die Adler Stephane Richer, Jan Alston und Mark Pederson. Doch einer kam noch, der fünfte für Mannheim. Devin Edgerton hatte am Freitag entscheidend in Frankfurt den zweiten Punkt gesichert und schaffte dieses Kunststück auf heute abend.

Hans Zach: "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, weil wir im Friedrichspark gut gespielt haben. Meine Mannschaft hat einen verdienten Punkt geholt und das Penaltyschießen ist einfach Glücksache. Die beiden schnellen Tore vom 0:2 zum 2:2 waren hart für mein Team, aber wir sind gut ins Spiel zurückgekommen."

Bill Stewart: "Das war ein gutes Spiel zweier guter Mannschaften in der DEL. Kassel spielt immer super, wenn sie auswärts in Führung gehen. Sie sind die beste Mannschaft in der Fremde und haben dies auch heute abend bewiesen. Das Spiel war sehr fair und sauber, eine Werbung für den Eishockeysport."


Adler Mannheim - Kassel Huskies 4:3 n.P. (0:0/2:2/1:1/1:0)
0:1 (27:20) Hansson (Kathan/Tully)
0:2 (32:03) Abstreiter (Kreutzer/Turgeon)
1:2 (35:33) Pederson (G. Hynes/Edgerton)
2:2 (38:23) Tomlinson (Richer/Stevens)
3:2 (49:45) Pasco (G. Hynes)
3:3 (56:00) Robitaille (Guay/Loth)
4:3 Edgerton (Penalty)


Zuschauer: 4.900

Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg)