Zwei Eisbahnen im Scheinwerferlicht Tennisplätze im Aschrottpark und Löschbecken in der Goetheanlage warten auf Frost

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Zwei Eisbahnen im Scheinwerferlicht Tennisplätze im Aschrottpark und Löschbecken in der Goetheanlage warten auf Frost

K a s s e l (t). Vier Männer des städtischen Sportamtes stehen bereit, bei einsetzendem Frost sofort für die schlittschuhbegeisterten jüngeren und älteren Kasseler Bürger Eisbahnen zu schaffen: auf den Tennisplätzen des ESV Jahn am Aschrottpark und im ehemaligen Löschwasserbehälter in der Goetheanlage. Sobald die Quecksilbersäule im Thermometer unter den Gefrierpunkt sinkt, werden sie drei- bis viermal spritzen, um so schnell wie möglich eine geschlossene Eisdecke von fünf bis sechs Zentimetern zu schaffen. Die selben Männer werden die Flächen dann auch mit einer Kehrmaschine reinigen. Wenn die Meteorologen der Kasseler Wetterwarte mit ihrer Voraussage recht behalten, wird bereits in der Nacht zum Dienstag eine — wenn auch kurze — Frostperiode einsetzen, die später von Schneefall abgelöst wird. Immerhin dürfte es dann auch noch so kalt sein, daß die künstlich geschaffenen Eisflächen befahrbar bleiben. Um die Tennisplätze im Aschrottpark, 1500 Quadratmeter groß, hat das Sportamt eine Holzbande in Höhe von einem Meter anbringen lassen, damit auf der Eisfläche auch Eishockeyspiele ausgetragen werden können. Wie bekannt, machen zahlreiche Kasseler Wintersportler den Versuch, Eishockeymannschaften zu gründen, doch sie sind mit ihrem Sport aufkalte Witterung angewiesen, die sie bisher im Stich ließ. Berufstätige, die erst nach Feierabend ihre Schlittschuhe anschnallen können, brauchen keine Sorge zu haben, nach Einbruch der Dunkelheit „blind" laufen zu müssen. Denn die Eislauffläche am Aschrottpark wird von vier Neonleuchten angestrahlt, die auf zwei je zwölf Meter hohen Masten angebracht sind. Auch in der Goetheanlage werden Scheinwerfer die Eisfläche beleuchten. Die Stadt stellte für Instandsetzung der Bahnen bisher 5000 DM zur Verfügung. v Die rodelfreudige Jugend kann sich auf die Rodelbahn an der Hessenschanze freuen. Sie wurde noch vor dem Weihnachtsfest durch den Einsatz von schweren Räumgeräten geebnet und begradigt. Sie wartet jetzt nur noch auf Schneefall. In der letzten Versammlung der Stadtverordneten hatte Dr. Karl Starke die Renovierung der alten Rodelbahn angeregt. Skilift fehlt am Hohen Gras Die Skisprungschanze am Ziegenköpfchen im Habichtswald ist ebenfalls völlig in Ordnung, jedoch nur mit einer hauchdünnen Schneedecke überzogen, die bei weitem nicht ausreicht. Das Gros der Kasseler Skisportler aber bemängelt, daß es in dem Kasseler Wintersportgebiet rund um das Hohe Gras noch keinen Skilift gibt. Sie meinen, daß sich dafür, ohne daß das Bild der Landschaft beeinträchtigt würde, die sogenannte Assessoren-Wiese unterhalb vom Hohen Gras besonders eigne. Von der Gaststätte Firnsbachtal bis über die Wiese hinweg könnte man gut einen Schlepplift bauen. Vorbedingung dafür ist allerdings, eine Schneise in den hervorspringenden Tannenwald zu schlagen. Wie sich der Forstfiskus dazu stellt, muß allerdings abgewartet werden. Quelle: HNA vom 05.01.1965