Fr. 07.01.2000 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - Frankfurt Lions 4:3 (2:0/1:1/1:2): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Kategorie: VS-Obresa, Peter Sieg]] | |||
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Aktuelle Version vom 5. Februar 2021, 14:37 Uhr
„Ihr könnt nach Hause fahr'n"
Der Nordhesse schlechthin hat einen natürlichen Feind: den Südhessen. Denn der Nordhesse fühlt sich immer ein wenig benachteiligt. Wir im Norden haben weniger Geld, dafür mehr Arbeitslose, keine Fußballmannschaft, die in der Bundesliga spielt, und wir stellen nicht mal mehr den Ministerpräsidenten. Ist in Frankfurt ein Glas halb voll, ist es in Kassel halb leer. Doch es gibt noch ein wenig Gerechtigkeit. Wir in Nordhessen haben derzeit die bessere und erfolgreichere Eishockeymannschaft, die Kassel Huskies. Und die traten gestern Abend in der Kasseler Eissporthalle zum HessenDerby gegen die Frankfurt Lions an. Kein Krimi bietet mehr Spannung. Denn die letzten sechs Spiele verloren die Huskies gegen die Lions. Schon Stunden vor Spielbeginn zogen die Fans in ihren blau-weißen Trikots in die Eissporthalle. Offiziell sollen es 6100 Zuschauer gewesen sein, die sich das Derby nicht entgehen lassen wollten. Inoffiziell waren es wohl einige mehr. Kassel gegen Frankfurt sei schon immer etwas Besonderes gewesen, sagt Huskie-Fan Hartmut: „Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben." Da herrscht eine besondere Rivalität, so Fan Tim. Seine Abneigung gegen die Frankfurter geht soweit, dass er sagt, er würde lieber in Frankfurt an der Oder als in Frankfurt am Main leben. Mit entsprechend lautstarken und in der Wortwahl mitunter deftigen Schlachtrufen stimmten sich die Anhänger der Schlittenhunde auf die Begegnung ein. Besonders auf dem sogenannten Heuboden. Da sitzen die eingefleischten Fans, die sich kein Spiel entgehen lassen. Und dort wird der Nordhesse oder die Nordhessin auch schon mal ein wenig garstig, wenn sich nur andeutet, ein anderer Zuschauer könnte die Sicht auf das Spielfeld etwas verdecken. Diese kleinen Reibereien waren aber spätestens zu dem Zeitpunkt vergessen, als Jürgen Rumrich einen Penalty in der achten Minute zum 1:0 verwandelte. Da passte der Song, den die Huskie-Fans frei nach der Michael-Holm-Schnulze „Trä- nen lügen nicht" umgedichtet haben „...und Du wirst sehen, Löwen beißen nicht", singt Fan Charly. Dass diese eigentlich in den Zoo gehören, war von der gesamten Halle (außer den rund 300 Frankfurter Fans) wiederholt zu hören. Aber kein Hessen-Derby ohne Zittern. Nervenkitzel war im Eintritt inbegriffen. Natürlich versenkten auch die Löwen den Puck im Tor und dann wieder die Huskies. Durch einen Treffer von Brent Tully in der 54. Minute sicherten sich die Nordhessen den glücklichen 4:3-Sieg. „Ihr könnt nach Hause fahr'n" mussten sich die südhessischen Verlierer von den nordhessischen Gewinnern anhören. Kleiner Trost für die Südhessen: Frankfurt hat einen größeren Zoo. Da gibt es sogar bissige Löwen.
Quelle: HNA
Kassel Huskies - Frankfurt Lions 4:3 (2:0/1:1/1:2)
1:0 (7:44) Jürgen Rumrich - PS
2:0 (17:02) Brent Fedyk (Thomas Dolak, Francois Guay)
2:1 (21:31) John Chabot (Ken Quinney, Chris Snell)
3:1 (29:15) Thomas Dolak (David Cooper, Jeff MacLeod - 5-4)
3:2 (42:55) Andrei Vasilyev (Mark Bassen, Jason Ruff)
3:3 (47:41) Devin Edgerton (Rob Doyle, José Charbonneau)
4:3 (54:25) Brent Tully (Craig Woodcroft, Stéphane Robitaille - 5-4)
Zuschauer: 6100
Schiedsrichter: Gerstberger