Nachdem man die Doppelrunde in einem spannenden Endspurt auf Platz 5 beendete hatte überwog die Freude im Lager der Kassel Huskies. Seit dem 40.Spieltag hatten die Huskies stets gepunktet und waren somit nur äußerst knapp am Playoff-Heimrecht bringenden Tabellenplatz 4 gescheitert. Den hatten sich die Nürnberg Ice Tigers gekrallt, punktgleich mit den Huskies, doch ein um ein Tor besseres Torverhältnis...
Die Abschlusstabelle versprach also im Duell mit den Ice Tigers eine enorm ausgeglichene Serie. Bei den Tigers von der Noris dominierten in diesem Jahr die altbekannten Jason Miller, Alexandr Cherbayev und Mr.Icetiger Martin Jiranek, die allesamt rund einem Punkt pro Partie im Schnitt erzielt hatten. Für die nötige Härte im Team waren vor allem Mario Chitarroni und Paul Stanton verantwortlich.
So kam es am 17.03.01 also zum ersten Playoff-Viertelfinale in der frisch eröffneten Arena Nürnberg. Zwar gingen die Huskies durch das 18. Saisontor von Scott Levins in Führung, doch nur zwei Minuten später glich Martin Jiranek völlig freistehend vor Chris Rogles aus. Im Schlußdrittel waren es dann wieder die Huskies die durch Brent Peterson in Führung gingen, doch Ex-Husky Jürgen Rumrich kannte kein Erbarmen und glich erneut zum Ausgleich aus. Dieses Ergebnis hatte bis in die 58.Minute bestand, ehe ein kapitaler Bock die Partie zu Gunsten der Nürnberger entschied. Nach einem Blackout der Kasseler Hintermannschaft war es wieder Martin Jiranek der einnetzte, und die Nürnberger mit 1:0 in der Serie in Führung brachte.
So gingen die Huskies also mit verschlechterter Ausgangslage ins erste Heimspiel der Serie, und das hatte es in sich. Die Huskies dominierten von Beginn an, doch gingen stark fahrlässig mit ihren Chancen um. Robitaille, Kathan und Daffner scheiterten gleich Reihenweise am glänzend aufgelegten Parris Duffus im Tor der Ice Tigers. Die Huskies drängten, hatten gerade eine Strafe gegen die Nürnberger herausgearbeitet, da rächte sich der Offensivdrang der Fuldastädter. Bei eigener Überzahl gingen die Ice Tigers plötzlich in Führung, und igelten sich sofort wieder in ihre Defensivstellung ein. Das defensive Bollwerk von Coach Bob Murdoch hielt den Huskies-Angriffen bis in die 51.Minute stand, als Brent Peterson die fast ausverkaufte Eissporthalle am Auestadion das erste Mal zum explodieren brachte. Nach Vorarbeit von Klaus Kathan hatte der Kanadier Peterson eine schöne Kombination endlich mit dem Tor abgeschlossen und erlöste die sich die Haare raufenden Kasseler Fans. Doch ein weiteres Tor sollte den Blau weißen in der regulären Spielzeit nicht mehr gelingen. Was dann geschah gehört sicherlich in die Analen der Kasseler Eishockey-Geschichte. 14 Minuten absoluter Spannung hatten sich in der Eissporthalle zugetragen. Rogles stand seinem Gegenüber Duffus in keiner Weise nach... Wir schreiben also die 75.Spielminute als die Huskies nach einem langen Angriff der Ice Tigers über Tobias Abstreiter einen Konter aufbauen. Kaum im Drittel der Icetigers angekommen, ein genialer Pass auf Abstreiters Spezi Daniel Kreutzer, ein Schuss - und der Rest ist ein rauschendes Eishockeyfest in blau weiß. Daniel Kreutzer hatte den Puck per Direktabnahmen unhaltbar über Duffus Schulter befördert und die Serie ausgeglichen.
Doch wer dachte, dass die Playoffserie den Höhepunkt der Spannung erreicht hatte lag komplett daneben. Denn Spiel 3 übertraf die Dramatik der Partie in der Eissporthalle um Längen, denn diesmal tat auch Schiedsrichter Müller sein Bestes um die Playoffs spannend zu halten. So verbannte der Unparteiische nicht nur Ted Crowley mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe von der Partie, sondern verwies auch Huskies-Coach Hans Zach nach langer Diskussion auf die Tribühne, nachdem sich der Alpenvulkan nach mehreren umstrittenen Entscheidungen nicht mehr eingekriegt hatte. Doch zurück zum sportlichen Teil des Abends. Es gibt nicht wenige Nürnberger Fans die behaupten, dass der jahrelange Playoff-Fluch der Ice Tigers an diesem Abend seinen Anfang fand. Bereits recht schnell hatten die Ice Tigers eine komfortable 2:0 bzw. später 3:1 Führung herausgespielt, und alles deutete auf die Nürnberger als Sieger dieser Partie hin ehe Tobi Abstreiter und Jeff MacLeod mit einem seiner wenigen Tore zum 3:3 ausglichen. Und wieder stand es nach 60 Minuten unentschieden. Doch diesmal brachte die Verlängerung nicht die langersehnte Entscheidung, und das Penaltyschießen musste herhalten. Der ohnehin schon glänzend aufgelegte Chris Rogles wuchs abermals über sich hinaus. Nach gespielten 80 Minuten war den Stürmern der Tigers die Verzweiflung an den Gesichtern abzulesen - und nun ging es ins 1 vs. 1 gegen den so nervenstarken Kasseler Hexer aus St.Louis. Egal ob Jiranek, Cherbayev, Borsato oder Chittaroni hießen, Chris Rogles entnervte sie alle, und entschärfte alle der fünf Ice Tigers Penalties. Auf der Gegenseite scheiterten Abstreiter, Kreutzer, Peterson und Mikesch ehe Thomas Daffner den alles entscheidenden Treffer für die Huskies erzielte. Entgegen allen Widrigkeiten, ob Spieldauer gegen Crowley, Verbannung des Cheftrainers, Unterzahlen oder der Overtime, die Huskies ließen sich zu keinem Zeitpunkt unterkriegen. Die Huskies hatten das Tor zum Halbfinale weit aufgestoßen.
Am 29.03.01 hatten die Huskies also den ersten Matchball um die Serie zu gewinnen, und keiner der 6100 Zuschauer in der Kasseler Eissporthalle zweifelte daran, dass die Huskies diesen nutzen würden. Doch wieder erwischten die Huskies keinen guten Start. Wie bereits beim ersten Heimspiel der Serie gerieten die Huskies bei eigener Überzahl in Rückstand. Doch noch im selben Powerplay krönte Roger Hansson seine gute Playoff-Form mit einem Tor, und Playoff-Monster Klaus Kathan erhöhte recht schnell auf 3:1, doch wie Nürnberg im letzten Spiel, gerieten die Huskies nun zunehmend unter Druck. Erst fiel der 3:2 Anschlusstreffer, dann sogar der Ausgleich, und das was keiner wollte trat - fast wie zu erwartend - ein. Nach 60 Minuten stand es zwischen diesen beiden Teams mal wieder Unentschieden. Die Ice Tigers drängten auf das Tor das die Serie ausgeglichen hätte; Großchance um Großchance musste der Rückhalt der Huskies Chris Rogles entschärfen. Doch ein Husky hatte keine Lust am 31.03. nochmal nach Nürnberg zu reisen - so fasste sich Daniel Kreutzer im Powerplay ein Herz und ließ die Eissporthalle in ihren Grundmauern erbeben, und sicherte den Huskies den Halbfinaleinzug, wo nun die München Barons auf die Huskies warteten.
Halbfinale vs. München Barons
München Barons - Kassel Huskies 3:1 (3:2,2:3,3:1,6:5)
Nach dem gewonnenen Halbfinale gegen Nürnberg warteten nun die mit Stars bespickte Mannschaft der München Barons auf die Kassel Huskies. Das Team um die überragenden Rick Girard, Andy Schneider und Ex-Husky Shane Peacock hatte im Viertelfinale die Revier Löwen Oberhausen ausgeschaltet und bekamen nun mit den Huskies ihren "Angstgegner" im Halbfinale. Die Huskies hatten trotz des kleineren Etats in der Doppelrunde alle vier Spiele gegen die Bayern gewonnen - zuletzt demütigte man die Münchner in eigener Halle mit 4:1. Gute Vorzeichen also für die Serie gegen den amtierenden Meister.
Die Kassel Huskies verlieren das erste Playoff Halbfinal Spiel gegen die München Barons in der Serie. Scott Levins schoß die Huskies in der 4. Spielminute mit 1:0 in Führung doch der Münchner Girard erzielte den Ausgleich in der 7. Spielminute und Chyzowski erhöhte im zweiten Spielabschnitt zum 2:1 für die Barons. Mit diesem Ergebniss ging es auch in die zweite Drittelpause und im letzten Spielabschnitt waren die Huskies mit einem Treffer von Pat Mikesch erfolgreich und konnten zum 2:2 ausgleichen doch der Ex-Kasseler Shane Peacock machte den 3:2 Erfolg der Barons in der 50. Spielminute perfekt.
Die Kassel Huskies gewannen das Freitagabend Heimspiel mit 3:2 nach Penaltyschießen gegen die München Barons und gleichen somit die Serie zum 1:1 aus. Die Huskies gingen in der 10. Spielminute durch einen Treffer von Daniel Kreutzer mit 1:0 in Führung aber die freude dauerte nicht lange den Luongo konnte 25. Sekunden später für die Barons ausgleichen. Das erste Drittel sollte aber mit 2:1 für die Huskies ausgehen dem Henrik Hölscher erzielte den 2. Kasseler treffer. Im zweiten Drittel geland den München Barons der 2:2 Ausgleichen durch Herter in der 26. Spielminute. Der letzte Spielabschnitt und die 20 Minütige Verlängerung blieben Torlos also mußte die Partie im Penaltyschießen entschieden werden. Den entscheidenden Penalty verwandelte Thomas Daffner und die Huskies konnten als Sieger das Eis verlassen.
Playoff Halbfinale und die Kassel Huskies verlieren im dritten Aufeinandertreffen bei den München Barons mit 3:1. Nach einem torlosen ersten drittel erzielte Sweeney den ersten Treffer für die Barons in der 24. Spielminute und Schneider konnte zum 2:0 erhöhen ehe Andreas Loth den Anschlußtreffer zum 2:1 für die Huskies erzielen konnte. Das sollte auch der einzige Treffer der Huskies gewessen sein nur Kennedy von den München Barons traf nocheinmal ins Netz und stellte den 3:1 Erfolg der Barons sicher. Nun steht es im Playoff Halbfinale München Barons - EC Kassel Huskies 2:1 und die Kasseler müssen am Dienstag abend auf eigenem Eis gewinnen um ein fünftes Aufeinandertreffer und das einziehen ins Finale zu ermöglichen.
Die Kassel Huskies verlieren am Dienstagabend im vierten Aufeinandertreffen gegen die München Barons 6:5 und scheiden somit aus den Playofs aus. Herter brachte die Barons in der 5. Spielminute mit 1:0 in Führung und Brent Peterson konnten in der 8. Minute ausgleichen und Stephane Robitaille brachte die Huskies mit 2:1 in Führung. Doch das erste Drittel sollte nicht mit einer Kassler Führung in die Pause gehen den der Ex - Kasseler Peacock erzielte den Ausgleichstreffer und Girard bracht die Barons in front. Im zweiten Spielabschnitt war der Münchener Kennedy zweimal erfolgreich und es stand 2:5 auch die Huskies waren nicht erfolglos und Patrice Tardif erzielte den 3:5 Anschlußtreffer, mit diesem ergebniss ging es auch in die zweite Drittelpause. Der letzte Spielabschnitt begann wie der erste und zweite und zwar waren die Barons wieder am drücker und erzielten ihren 6. Treffer und es stand 6:3 für München, doch wer dacht das wäre es schon gewessen, der hatte sich ganz schön getäuscht den die Huskies gaben nicht auf und erzielten den 4:6 und den 5:6 Anschlußtreffer doch der entscheidende 6. Treffer zum Ausgleich wollte nicht fallen und so konnten sich die Barons über den einzug ins Finale freuen.