Do. 27.11.2003 - 19:30 Uhr Kassel Huskies - Frankfurt Lions 5:7 (0:2/2:3/3:2)

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Huskies verlieren das Derby und gewinnen die Herzen
Vor leider nur 4.600 Zuschauern zeigten die Kassel Huskies und die Frankfurt Lions ein (denk)würdiges Derby. Temporeich, mit Emotionen, aber ohne Härte, einer wahren Torflut und einer unglaublichen Aufholjagd der Kasseler, die am Schluss dennoch mit leeren Händen da standen.

Hessenderbyzeit in Kassel. Mit dem so wichtigen Sieg über Köln im Rücken hatten sich die Huskies gegen den Tabellenzweiten aus Frankfurt trotz der unterschiedlichen Platzierungen im Ranking einiges vorgenommen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: nach 20 Sekunden gingen die Gäste mit 0:1 in Führung, weil Stanton einfach den Puck Richtung Tor schoss und Gosselin unhaltbar abfälschen konnte. Der unglückliche Rückstand zeigte bei den Kasselern jedoch keine negative Wirkung. Vielmehr hatten sie in drei aufeinander folgenden Überzahlsituationen die Chance zum Ausgleich. Doch Gordon im Tor der Lions war bei den Einschussmöglichkeiten von Robitaille (4.), Naumenko und Brousseau (5.) auf dem Posten. Im Anschluss daran stand allerdings Kassels Goalie Gage häufiger im Mittelpunkt als ihm lieb sein durfte. So musste er gegen Bouchard (8.), Belanger, Sulkowski, Magnusson (11./12.) und Ratchuk sowie Young im Nachschuss (15.) teilweise mit den sogenannten Big Saves ein weiteres Gegentor verhindern. Einzig Loth nutzte für die Huskies einen Wechselfehler der Frankfurter, scheiterte aber an Gordon (16.). Und fast im Gegenzug zeigte Ratchuk seine Torgefährlichkeit, denn sein Schlagschuss schlug zum 0:2 hinter Gage ein. Zeifellos hatten die Nordhessen bei den Gegentreffern Pech, doch aufgrund der besseren Chancen und des reiferen Spielaufbaus der Lions, war die Führung trotz des großen Einsatzes der Huskies nicht ganz unverdient. Der Einsatz aus Drittel eins wurde dann auch gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnittes belohnt, als Serikow aus halbrechter Postion mit seinem 100. DEL-Tor zum 1:2 Anschluss traf (22.). Die zuletzt so enttäuschten Kasseler Zuschauer honorierten den couragierten Auftritt ihrer Mannschaft im anschließenden Powerplay gar mit Standing Ovations und Naumenko zielte zu genau, denn sein Schuss landete an der Latte (25.). Auf der anderen Seite machte Harder es besser, denn er stellte den Zwei-Tore-Vorsprung für sein Team mit dem 1:3 in der 28. Minute wieder her. Aber auch das ließ die Huskies nicht verzweifeln und ihr Kampf wurde mit dem 2:3 durch Naumenko belohnt (30.). Die Aufholjagd der Gastgeber wurde jedoch jäh gestoppt als Peterson seine Strafe absaß und Frankfurts Norris auf 2:4 erhöhte (34.). In der 37. Minute kam es dann noch schlimmer für die Huskies: Norris schoss mit seinem zweiten Treffer, nachdem Sulkowski zuvor den Pfosten traf, gar zum 2:5 ein. Zwar hatten die Kasseler am Ende des Drittels durch Brousseau und Crowley noch einmal die Möglichkeit das Ergebnis freundlicher zu gestalten, doch Gordon ließ sich nicht überwinden. In die letzten zwanzig Minnuten starteten die Schlittenhunde mit einer 5 gegen 3 Überzahl und schlossen diese kurz vor Ablauf der Strafen auch zum 3:5 durch Crowley ab (42.). Und die Huskies setzten nach, wirkten auch trotz des erneut klaren Rückstandes keineswegs verunsichert wie in den beiden Heimspielen zuvor und ihr Wille wurde belohnt. Wahlberg setzte sich an der Bande durch, spielte mit einem cleveren Pass den freistehenden Serikow an und der erzielte den wichtigen Anschlusstreffer zum 4:5 (46.). In der 52. Minute hätte Doppeltorschütze Serikow fast noch sein drittes Tor geschossen, doch Gordon lenkte den Gewaltschuss über das Gehäuse. Jetzt spielten eigentlich nur noch die Kasseler. Die Lions waren zwar mir Entlastungsangriffen immer wieder gefährlich, aber überwiegend waren sie mit der Sicherung des knappen Vorsprungs beschäftigt. So machte Wahlberg alles richtig, umkurvte auch Gordon, sein Schuss allerdings rutschte am Kasten vorbei (55.). Als schließlich die Nachbarn aus Südhessen eine kleine Bankstrafe wegen Spielverzögerung kassierten, passierte das was wohl die wenigsten vor Beginn des Drittels noch gehofft hatten: Kassel schaffte durch Wahlberg den 5:5 Ausgleich. Doch der Jubel der Fans war kaum verklungen, da erzielte Young nur 63 Sekunden später das 5:6. Danach nahm Huskies-Trainer Kammerer Auszeit und Gage aus dem Tor, was allerdings nicht den verdienten sechsten Treffer der Huskies zur Folge hatte, sondern das 5:7 für die Lions wiederum durch Norris.

Kassel Huskies - Frankfurt Lions 5:7 (0:2/2:3/3:2)
0:1 (0:20) Gosselin (Stanton)
0:2 (16:43) Ratchuk (Etz, Jocher)
1:2 (21:19) Serikow (Wahlberg)
1:3 (27:01) Harder
2:3 (29:58) Naumenko (Abstreiter)
2:4 (33:52) Norris (Lebeau, Stanton - 5:4)
2:5 (36:35) Norris (Sulkowski)
3:5 (41:42) Crowley (S. Retzer - 5:3)
4:5 (45:47) Serikow (Wahlberg)
5:5 (57:02) Wahlberg (Naumenko, Trattnig - 5:4)
5:6 (58:05) Young (Lebeau, Norris)
5:7 (59:09) Norris (Ratchuk)

Zuschauer: 4598

Schiedsrichter: Schütz