Fr. 02.01.1981 - 20:00 Uhr ESG Kassel - Hamburger SV 5:6 (1:2/0:3/4:1): Unterschied zwischen den Versionen

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hatte, den Spieler Rentsch damals ins
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Spielformular einzutragen.
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Ein Schlagerspiel für südniedersächsische und nordhessische
Eishockey-Fans steht heute ab 20 Uhr in der Kasseler Eissporthalle
auf dem Programm: Die ESG tritt zum dritten Punktspiel
gegen den Hamburger SV an. Bereits zweimal hatte sich die ESG
Im Spiel gegen den Oberligaspitzenreiter gut aus der Affäre gezogen.
Gespannt darf man auch auf den Star des Hamburger SV
sein: Alexej Mischin. Der ehemalige sowjetische Junioren-Nationalspieler
(33) ist der einzige Sowjetrusse, der in einem westeuropäischen
Land mit staatlicher Genehmigung Eishockey spielt.
'''Mit Forster will die ESG Misehin stoppen'''
Heute Eishockey-Schlager gegen Hamburger SV
Kossei (H.W.). „Ais die ESG ihr Transferiiste einen neuen Verein
Punktspiel gegen Preußen Berlin be- brauchte, habe ich mich zum Wechsel
nach Kassel entschlossen", sieht der
junge Bayer den Grund für seinen
stritt, war das zwar die erste OberlL
gabegegnung, die ich mir angesehen
habe, aber den Alexej Misehin, den
kenne ich persönlich. Ich weiß, daß
er beim HSV das Spiel dirigiert und
bis zur letzten Sekunde brandgefährlich
ist!" Erwin Forster, 20jähriger
Verteidiger vom Herner EV, weiß also,
auf wen er sein Hauptaugenmerk
zu richten hat, wenn er heute abend
um 20 Uhr in der Kasseler Eissporthalle
im Schlagerspiel der Eishoekey-
Oberliga-Aufstiegsrunde gegen Spitzenreiter
Hamburger SV zum erstenmal
in einem Punktspie] das Trikot
der ESG Kassel tragen wird.
Erwin Forster begann seine erfolgreiche
Sportkamere in der Schülermannschaft
des Bundesligisten EV
Füssen, gehörte zu den Stützen im
Jugend- und Juniorenteam und wurde
etwa 30mal in die deutsche Junioren-
Nationalmannsehait berufen. Auch
im Füssener Bundesliga-Team wurde
der gelernte Zimmermann einige Male
eingesetzt, ehe ihn dann 1978 ein
komplizierter Schulterbruch für beinahe
ein Jahr außer Gefecht setzte.
Zu Beginn dieser Saison schloß sich
der junge Allgäuer dann dem Zweitliga-
Neuiing Herner EV an, doch diese
„Ehe" ging bald wieder in die Brüche.
„Die Herner hatten mir finanziell
zu viel versprochen, denn ich bekam
nur im ersten Monat mein Geld", be-.
kennt Forster freimütig, „danach sagte
man mir, ich sei für den Verein zu
ieaer." Ein Transfer nach Essen, wo
?orster zur Zeit seinen Bundeswehriienst
bei einer Sportfördergruppe
.abreißt", ließ sich nicht verwirkli-
hen, da - so Forster - „der EHC be-
eits über zu viele Verteidiger verfügte".
„Weil die ESG Kassel bei mir bereits
vor dieser Saison im Gespräch
war und ich vor Schließung der DEBUnuug
an die Fulda.
Nach seinem Debüt im Freundschaftstreffen
gegen Bad Nauheim am
letzten Wochenende (Forster: „Die
haben die Sache etwas zu ernst genommen!")
hat der ESG-Neuzugang
folgende sportliche Zukunftspläne:
„Obwohl ich meine neue Mannschaft
noch nicht genau kenne, hoffe ich
doch, daß wir in dieser Aufstiegsrunde
den vierten Platz belegen können,
um danach noch weitere Spiele gegen
die Vertreter der Oberliga Süd zu bestreiten.
Bis zum Saisonende bleibe
ich in Kassel, dann wird man weitersenen.'"
Übrigens, seinen neuen „Chef" hatte
Erwin Forster bis zum Jahreswechsel
noch gar nicht zu Gesicht bekommen,
denn ESG-Ttairter Jaromir Hudec
weilte über Weihnachten zu einem
Urlaub in seiner tschechoslowakischen
Heimat. „Ich denke, wir werden
gut miteinander auskommen. Ich
jedenfalls werde mein Bestmöglichstes
versuchen", gibt sich Forster optimistisch,
;' . ' • '•••
Seine »Feuertaute" wird der Ejc-
Kemer heute abend bekommen, wenn
es darum geht, Misehin und Mannen in
ihrem Sturm-und Tordrang zu stoppen.
Um für dieses Schlagerspiel gut
gerüstet zu sein, um dem Hamburger
SV eventuell im dritten Spiel ein Bein
zu stellen, hat die ESG Kassel ihr
Trainingspensum erhöht. Seit kurzem
mußten die Kasseler Kufen-Cracks
zweimal am Tag auf dem Eis „antanzen".
Allerdings zu recht absonderlichen
Zeiten, nämlich morgens von
8.30 bis 9.30 Uhr und abends von
22.30 bis 23.30 Uhr! Forster: „Das ist
der reine Wahnsinn! Wir kommen ja
nicht vor Mitternacht aus der Halle!"
'''58 Sekunden fehlten der ESG Kassel am Punktgewinn'''
Eishockey: 5:6-Niederlage gegen den Hamburger SV
Kossei (R. W.). Ganze 58 Sekunden
fehlten der ESG Kassel am gestrigen
Abend, um in der Eishockey-Oberliga
Nord für eine echte Sensation zu sor-
geh. Im Duell mit dem souveränen Tabellenführer
Hamburger SV stand es
vor 3500 begeisterten Zuschauern eine
Minute vor der Schlu'ßsirene noch 5:5,
ehe der überragende HSVer Reiß eine
Lücke in der Kasseler Abwehr im Nachschuß
zum glücklichen 6:5 (2:1, 3:0,
1:4)-Sieg für den haushohen Meisterschaftsfavoriten
erzielte.
Dabei hatten die heimischen Eishokkey-
Fans nach dem zweiten Drittel bestimmt
keinen Pfifferling mehr für
„ihre" Mannschaft gegeben, denn die
ESG lag nach einem schwachen Mitteldrittel
mit 1:5 praktisch aussichtslos im
Hintertreffen. Dann jedoch starteten die
Kasseler zu einer grandiosen Schlußoffensive,
holten Tor um Tor auf, um
dann kurz vor dem Ende doch noch den
einen, verdienten Punkt zu verlieren.
Für die ESG Kassel waren Nierich,
Forster, Tarves, Berwald und Turney erfolgreich.
Die HSV-Treffer markierten
Reiß (2), Mischin, Felden, Prundo und
Rödger.
Bereits am Sonntagabend bestreitet
die ESG Kassel ihr zweites Spiel in der
Oberliga-Endrunde beim WSV Braunlage.